Offenbar weiterer Abschiebeversuch aus Kirchenasyl in Bremen
Die Rückführung sollte am Dienstag stattfinden und ist offenbar vorerst gescheitert. Dem Somalier wird derzeit in der Schwachhauser Rembertigemeinde Kirchenasyl gewährt.
Das berichten der Anwalt des Betroffenen und der Bremer Flüchtlingsrat. Demnach sollte der Mann am Dienstag via Flugzeug von Hamburg mit Zwischenstopp in Kopenhagen nach Schweden zurückgebracht werden.
Weil die dänischen Behörden ihre notwendige Einwilligung nicht rechtzeitig gegeben hätten, sei die Aktion allerdings abgebrochen und der Flug storniert worden.
Flüchtlingsrat kritisiert Vorgehen des Innenressorts
Der Flüchtlingsrat verurteilt die gescheiterte Abschiebung scharf und wirft Andreas Bovenschulte (SPD) und Ulrich Mäurer (SPD) Scheinheiligkeit vor. Der Vorgang passe nicht zu deren Ankündigung, sich mit der Kirche austauschen zu wollen. "Bürgermeister und Innensenator reden von 'vertrauensvollen Gesprächen' über das Kirchenasyl, für das Linke und Grüne als Koalitionspartner sich einsetzen – und während all dem organisiert die SPD hinter dem Rücken der Gesprächspartner und Gesprächspartnerinnen und der Öffentlichkeit weiter die Abschiebung von Schutzsuchenden aus der Kirche", kommentiert Gundula Oerter vom Bremer Flüchtlingsrat den Vorgang.
Das zuständige Innenressort teilte auf Anfrage mit: "Wir sind im vertraulichen Gespräch mit den Kirchen. Deshalb äußern wir uns derzeit nicht über die Medien zu dieser Thematik." Es wäre der dritte gescheiterte Rückführungsversuch Bremer Behörden in diesem Monat.
Mit Verweis auf das Dublin-Verfahren, das ein Asylverfahren in dem Land vorsieht, in dem Migranten in die EU eingereist sind, hat Bremen vergeblich versucht, Somalier aus der Zionsgemeinde und der Friedensgemeinde aus dem Kirchenasyl zu holen und zurückzuführen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 17. Dezember 2024, 19:30 Uhr