Meinungsmelder
Hier hat Bremerhaven aus Sicht der Meinungsmelder großes Potenzial
Bei den Meinungsmeldern schneiden die Innenstädte in Bremen und Bremerhaven nicht gut ab. Bremerhaven sei aber als maritimer Urlaubsort auf einem guten Weg.
Wenn die Meinungsmelder an Bremerhaven denken, denken viele an einen maritimen Urlaubsort. Auf die Frage, welches Wort ihnen zuerst zur Seestadt einfällt, lagen die Begriffe "maritim" (191), "Hafen" (169) und "Fisch" vorne. Insgesamt 2.133 Personen haben sich an der Befragung beteiligt.
Wofür steht Bremerhaven?
Die weite Sicht auf die Außenweser und das Licht im Sommer sind wie Urlaub.
62-jähriger Meinungmelder aus Bremerhaven
Diesen Assoziationen stehen aber auch Begriffe wie "Armut" (101) und "Arbeitslosigkeit" (60) gegenüber, die einigen Befragten als Erstes eingefallen sind.
Zwei Seiten von Bremerhaven
Auch in den Kommentaren werden zwei Seiten deutlich: Auf der einen Seite steht Bremerhaven als "schöner", "maritimer" und "touristischer" Ort, wobei vor allem auf die Havenwelten, das Auswandererhaus und das Klimahaus hingewiesen wird. Auf der anderen Seite sehen die Meinungsmelder aber auch eine "hässliche" und "unbelebte" beziehungsweise "tote" Innenstadt.
Fischereihafen hui, City pfui!
47-jährige Meinungsmelderin aus Bremen
Auf der einen Seite gibt es das schicke Areal um den Hafen mit den tollen Museen und Zoo, auf der anderen Seite die ziemlich triste Innenstadt.
62-jährige Meinungsmelderin aus Bremen
Schlechte Noten auch für Bremer Innenstadt
Auf einer Skala von 0 bis 10 vergaben 50 Prozent für die Bremerhavener Innenstadt Werte zwischen 0 und 4, 17 Prozent wählten Werte zwischen 5 und 9, 32 Prozent machten gar keine Angabe. Aber auch die Bremer Innenstadt kommt in der Befragung nicht gut weg. 60 Prozent der Befragten stuften die Attraktivität der Bremer Innenstadt bei Werten von 0 bis 4 ein, 35 Prozent wählten Werte zwischen 5 und 9, 3 Prozent machten keine Angabe. Nur elf Befragte vergaben sowohl für die Bremer als auch die Bremerhavener Innenstadt 10 Punkte.
Beide Innenstädte sind extrem unattraktiv. Andere Städte, z.B. Hannover, Düsseldorf, haben die Innenstädte belebt. In Bremen hat man eher das Gefühl, es wird alles unternommen, um diese möglichst unattraktiv zu halten.
48-jährige Meinungsmelderin aus Bremen
Leerstand in Innenstädten stört
87 Prozent der Meinungsmelder fühlen sich vom Leerstand in Innenstädten eher gestört und gaben auf der Skala von 0 bis 10 Werte zwischen 6 und 10 an. Der Leerstand ist laut Meinungsmelder vor allem auf die Kosten für Inhaber (66 Prozent) sowie die Aufenthaltsqualität (65 Prozent) zurückzuführen. 26 Prozent gaben weitere Begründungen für den Leerstand an. Allen voran wurde hier die Konkurrenz durch den Onlinehandel angeführt.
Der Leerstand ist ein Spiegel für die Attraktivität einer Innenstadt. Also je größer, desto unattraktiver ist die Innenstadt.
70-jährige Meinungsmelderin aus Bremen
Online gibt es meist mehr Auswahl oder Alternativen.
34-jähriger Meinungsmelder aus Niedersachsen
Weitere Gründe für Leerstand
Aber nicht nur der Leerstand, sondern auch andere Gründe führen zu einer schlechten Bewertung der Attraktivität der Innenstädte im Land Bremen. Dazu zählen fehlende Einkaufsmöglichkeiten und gastronomische Angebote sowie mangelnde Sicherheit und Sauberkeit. Für die Befragten sind die genannten Gründe für die fehlende Attraktivität gleichzeitig zum Teil auch die Gründe, die zum Leerstand führen. Die Bremer und Bremerhavener Innenstädte werden in diesem Zusammenhang mit Attributen wie "trostlos", "verödet", "altbacken", "deprimierend" und "hässlich" beschrieben.
Kaum Auswahl an Fachgeschäften. Zu wenig Angebote. Karstadt und Kaufhof fehlen extrem. Aber auch andere Geschäfte.
41-jährige Meinungsmelderin aus Bremen
Als besonders attraktive Innenstädte in der Region werden Leer und Oldenburg genannt. Diese Städte können laut Befragten als mögliche Vorbilder für die Planung von Bremen und Bremerhaven dienen.
Wir fahren lieber nach Oldenburg als in Bremerhaven oder Bremen zu shoppen.
63-jährige Meinungsmelderin aus Bremerhaven
Bremen und Bremerhaven können nicht viel voneinander lernen
Da die Meinungsmelder sowohl die Bremer als auch die Bremerhavener Innenstadt als eher gering attraktiv einordnen, ist es nicht verwunderlich, dass sie zugleich der Meinung sind, dass die Städte nur bedingt voneinander lernen können. 33 Prozent sind jeweils der Meinung, dass die eine Stadt nichts von der jeweils anderen übernehmen sollte. Außerdem gab jeweils rund die Hälfte der Befragten an, nicht beurteilen zu können, was übernommen werden sollte.
14 Prozent der Meinungsmelder gaben an, dass Bremen etwas von der Bremerhavener Innenstadt übernehmen sollte. Etwa im Hinblick auf die Vielfalt an touristischen Attraktionen wie Zoo am Meer und Auswandererhaus, die Verlegung des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) aus der Fußgängerzone und die Betonung des maritimen Charakters sowohl in der Gastronomie als auch in der touristischen Vermarktung der Innenstadt.
Andersrum sind 10 Prozent der Befragten der Meinung, dass Bremerhaven etwas von Bremen übernehmen könnte: vor allem das Angebot des Einzelhandels, die gastronomischen Betriebe mit Außenbereich wie etwa an der Schlachte und den Ausbau des ÖPNV. Auch eine Straßenbahn taucht immer wieder unter den Vorschlägen auf.
Was würden Sie als Stadtplaner ändern?
Wären sie Stadtplanerin oder Stadtplaner, würden die Meinungsmelder die Bremer und die Bremerhavener Innenstadt mit besseren gastronomischen Angeboten und mehr Einkaufsmöglichkeiten aufwerten. Auch Freizeitangebote, Grünflächen, Spielplätze, Wohnungen sowie kostenlose Parkplätze können die Innenstädte aus Sicht der Meinungsmelder aufwerten.
Bremerhaven hat Potenzial
In den Kommentaren – und das über alle Fragen hinweg – verweisen die Meinungsmelder aber darauf, dass Bremerhaven als Stadt Potenzial hat und "auf einem guten Weg" ist:
Bremerhaven ist auf einem guten Weg, auch international bekannter zu werden, z.B. durch das AWI.
54-jährige Meinungsmelderin aus Bremen
Da steckt so viel Potenzial!!
73-jährige Meinungsmelderin aus Bremen
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 2. Mai 2023, 19:30 Uhr