Fast jeder 2. Meinungsmelder überlegt, wieder eine Maske zu tragen

Die Radio-Bremen-Meinungsmelder nehmen wieder mehr kranke Menschen wahr, bei der Rücksichtnahme besteht allerdings Nachholbedarf. Viele wollen sich im Alltag selbst schützen.

Mit der Winterzeit kommt auch die Zeit der Schniefnasen und des Hustens. Das beschäftigt auch die 3.466 Radio-Bremen-Meinungsmelderinnen und Meinungsmelder, die an der nicht repräsentativen Befragung zum Thema Infektionskrankheiten teilgenommen haben. Für 57 Prozent der Befragten ist Corona zurzeit wieder eher ein Thema. Als Grund dafür werden zum Beispiel Corona-Erkrankungen im Umfeld genannt, aber auch Long-Covid.

Für 36 Prozent der Befragten ist Corona zurzeit aber auch eher kein Thema. So geben einige Meinungsmelderinnen und Meinungsmelder zum Beispiel an, dass Corona für sie wie eine Grippe sei oder sie sich als gut geimpft empfinden.

Viele Meinungsmelder wollen wieder Maske tragen

Viele Meinungsmelderinnen und Meinungsmelder begrüßen außerdem eine Maskenpflicht in manchen Bereichen in Krankenhäusern, weil ihnen im Alltag zurzeit viele kranke Menschen begegneten. Mit 82 Prozent ist das eine klare Mehrheit.

Aber auch im privaten Umfeld ist Maske-Tragen für einige Befragte wieder ein Thema: Rund 48 Prozent überlegen wieder einen Mundschutz im ÖPNV, beim Arztbesuch, beim Einkaufen oder in größeren Menschenmengen aufzusetzen. Dabei steht nicht nur der Schutz anderer Menschen im Vordergrund, sondern auch der Selbstschutz. So gibt eine Meinungsmelderin aus Bremen-Mitte an, wieder Maske tragen zu wollen, da sie viel Kontakt mit anderen Menschen habe.

Meinungsmelder befürworten Maskenpflicht in Kliniken

Rund ein Fünftel der Befragten sind noch unentschlossen, ob sie wieder Maske tragen wollen. Für 26 Prozent ist die Maske hingegen kein Thema. So schreibt eine Meinungsmelderin aus Bremerhaven-Lehe zum Beispiel: "Wir können nicht auf Dauer vor Infektionskrankheiten weglaufen". Ein Meinungsmelder aus Bremen-Walle sieht das anders:

Wo viele Menschen aufeinander treffen, vor allem Menschen mit schlechtem Immunsystem, sollte jetzt wieder besonders geschützt werden. Ich finde daher die Maskenpflicht in Krankenhäusern genau richtig.

43-jähriger Meinungsmelder aus Bremen-Walle

Hände waschen, saunieren und genügend schlafen

Neben einer Maske gibt es in der Erkältungszeit weitere Schutzmaßnahmen gegen Infektionskrankheiten. 65 Prozent der Meinungsmelderinnen und Meinungsmelder geben an, Hände zu waschen, rund 53 Prozent setzen auf frische Luft. Knapp über die Hälfte setzt auf Impfungen. Als eigene Vorschläge werden zum Beispiel der Gang in die Sauna, gesunde Ernährung und genügend Schlaf genannt.

Rücksichtnahme wird kaum wahrgenommen

Schutzmaßnahmen sind für viele Meinungsmelder besonders wichtig. Das zeigt sich auch bei der Rücksichtnahme gegenüber anderen Menschen. So geben 44 Prozent an, gerade eher wenig Rücksichtnahme wahrzunehmen, elf Prozent sogar gar keine. Besonders deutlich wird das für die Meinungsmelderinnen und Meinungsmelder im ÖPNV, beim Einkaufen, am Arbeitsplatz, in Kitas, Schulen oder im Wartezimmer. So schreibt ein Meinungsmelder aus Bremen-Vegesack, dass kaum Abstand gehalten werde beim Einkaufen, aber auch trotz Erkältungen keine Maske getragen werde.

Die Corona-Hygieneregeln und Maßnahmen scheinen vergessen. Im Supermarkt wird über das offene Gemüse/Obst gehustet oder mit den Händen betatscht, in die zuvor geniest wurde.

73-jähriger Meinungsmelder aus Bremen-Östliche Vorstadt

Passend dazu geben viele Meinungsmelder an, dass die Nies-Etikette und die AHA-Regeln längst in Vergessenheit geraten seien, wie die Grafik zeigt: