Wahlprogramm-Check zur Bürgerschaftswahl: Kita und Schule
Bremens Parteien werben vor der Bürgerschaftswahl für ihre Ansätze zur Weiterentwicklung von Kita und Schule. Über Notengebung und Versetzung sind sie uneins.
Hier geht es direkt zu den Partei-Positionen zum Thema "Kita und Schule":
CDU
Die CDU eröffnet ihr Wahlprogramm für die Bürgerschaftswahl direkt mit dem Kapitel "Bildung". Dies verspricht die Partei ihren Wählerinnen und Wählern:
Kitaplatz-Mangel
- Die CDU Bremen will den Kita-Ausbau auch unter Einbindung von privaten Investoren beschleunigen. Betriebskindergärten sollen gefördert und in die Planung einbezogen werden..
- Die Christdemokraten wollen Anreize schaffen, dass Träger von Kindertageseinrichtungen für freiwillige Angebote wie "Platzsharing" und freiwillige Aufnahme zusätzlicher Kinder belohnt werden..
Sprachförderung und Schulvorbereitung
- Die Christdemokraten fordern ein verpflichtendes Vorschuljahr für alle Kinder, die einen nachgewiesenen Sprachförderbedarf haben..
- Kita und Schule will die CDU enger institutionell verzahnen..
Verschiedene Schulformen
- Die CDU will alle Grundschulen in Bremen und Bremerhaven zu Ganztagsgrundschulen machen..
- Bestehende Gymnasien will die CDU in Bremen und Bremerhaven erhalten. Der Bau eines neuen Gymnasiums im zentralen Bremer Westen (Walle, Gröpelingen) soll vorangetrieben werden..
Schulfächer und Unterricht
- Unterricht im sogenannten MINT-Bereich soll laut CDU altersgerecht bereits ab der Grundschule gestärkt werden..
- Die Partei will ein eigenständiges Unterrichtsfach Informatik ab der Sekundarstufe I einführen..
- Nach skandinavischem Vorbild will die CDU Erste-Hilfe-Kurse und Reanimationskurse für Kinder ab dem Unterricht der ersten Klasse etablieren. Die Partei macht sich dabei für ein Unterrichtsfach "Lebenskunde" stark..
Notengebung und Versetzung
- Die CDU will, dass in der Grundschule die bisherige Leistungsbewertung durch Ziffernnoten ab Klasse 3 ergänzt wird. Ein anerkannter Förderbedarf soll schon in der Grundschule durch eine individuelle Förderung begleitet werden..
- Schülerinnen und Schüler, die das Klassenziel nicht erreicht haben, können und sollen auf Wunsch der CDU in Bremen eine Klasse wiederholen..
Fachkräftemangel
- Für Kita-Personal fordert die CDU, die Ausbildungszeiten von neun Monate auf zwei bis drei Monate zu verkürzen und in vergüteter Voll- und Teilzeit anzubieten..
- Zusätzliche Plätze sollen innerhalb der praxisintegrierten Ausbildung (PiA) zur Erzieherin beziehungsweise zum Erzieher geschaffen werden..
- Die Anerkennung von ausländischen Pädagogikabschlüssen will die Partei erleichtern und mit deutschen Abschlüssen gleichsetzen..
SPD
Die SPD widmet sich dem Thema in ihrem Wahlprogramm unter dem Titel: "Gute Bildung von Anfang an". Inhaltlich fordern die Sozialdemokraten darin Folgendes:
Kitaplatz-Mangel
- Die SPD will den Ausbau "mit Hochdruck weiter vorantreiben"..
- Wo immer es in der Stadtgemeinde Bremen möglich ist, will die Partei dazu die stadteigenen Baugesellschaften Gewoba, Brebau sowie außerdem Immobilien Bremen "in die Pflicht nehmen und ihre Möglichkeiten und Expertise nutzen"..
Sprachförderung und Schulvorbereitung
- Die SPD will, dass alle Kinder vor dem Schuleintritt eine Kita besuchen. Alle Kinder sollen demnach die Möglichkeit haben, zumindest das letzte Kita-Jahr zu besuchen..
- Die Partei will alle Lehr- und Kita-Kräfte im Bereich Deutsch als Fremdsprache/Zweitsprache weiterbilden..
- Die Sozialdemokraten streben eine durchgängige Deutschlernbegleitung von der Kita bis zum Abitur an, die auf regelmäßigen Lernstandsdiagnosen beruht..
Inklusion
- Um die Inklusion an Schulen zu gewährleisten, will die SPD schrittweise an allen Schulen systemische Schulassistenzen einführen. Auch Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen sollen dafür "in ausreichender Zahl" eingestellt werden..
- An "Schulen in herausfordernden Lagen" sollen zukünftig je zwei pädagogische Fachkräfte im Klassenraum sein, plant die SPD..
Ganztagsschule
- Die SPD will die gebundene Ganztagsbeschulung in Bremen und Bremerhaven massiv auszubauen. So soll der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab dem Schuljahr 2026/27 vor allem in den Grundschulen umgesetzt werden..
Verschiedene Schulformen
- "Wo es sinnvoll und möglich ist", will die SPD Grundschulen und weiterführende Schulen im Rahmen eines Schulcampus zusammenführen..
- Für den Stadtteil Gröpelingen möchte die SPD eine eigene Oberstufe einrichten..
- Wo an Oberschulen – wegen der fehlenden Oberstufe – das Abitur nicht direkt abgelegt werden kann, sollen Schulverbünde diese Lücke schließen..
Fachkräftemangel
- Um dem Fachkräftemangel in Schulen und Kitas zu begegnen, setzt die SPD auf mehr Ausbildung. Sie will während der Ausbildung zur sozialpädagogischen Assistenz eine Entgeltzahlung möglich machen. Und sie will berufsbegleitende Weiterbildungen bei vollem Lohnausgleich vorantreiben, wie die Praxisintegrierte Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher (PiA). Die Zahl der entsprechenden Ausbildungsplätze soll bis 2027 vervierfacht werden..
- Außerdem will die SPD unterschiedlich qualifiziertes Personal einsetzen..
- Im Lehrerberuf will die Partei Quer- und Seiteneinstiegsmöglichkeiten verbessern..
- Die SPD setzt sich außerdem für eine einfachere Anerkennung ausländischer Abschlüsse ein. Darüber hinaus sollen ausländische Lehrkräfte bei Bedarf berufsbegleitend nachqualifiziert werden können..
- Die Partei will sich dafür einsetzen, mehr Männer und insbesondere Männer mit Migrationshintergrund für die Arbeit im Schul- und Kita-Bereich zu gewinnen..
Grüne
Im Wahlprogramm der Grünen gehört das Kapitel mit dem Titel "Bildung von Morgen" zu den längsten. Die Partei fordert darin unter anderem Folgendes:
Kitaplatz-Mangel
- Die Kindertagesbetreuung soll den Grünen zufolge beschleunigt ausgebaut werden. Ziel des Kita-Ausbaus sei eine Komplettversorgung der Über-Dreijährigen und eine Versorgungsquote von 66 Prozent der Unter-Dreijährigen in jedem Stadtteil in Bremen und Bremerhaven..
- Angebot und Betreuungszeiten sollen erweitert werden, um allen Elternteilen das Arbeiten auch in Vollzeit zu ermöglichen..
- Für Alleinerziehende fordern die Grünen ein Recht auf acht Stunden Kita-Betreuung pro Tag..
- Mittelfristig will die Partei die starre Anmelderegelung des Kita-Jahres abschaffen und eine unterjährige Anmeldung, orientiert am Lebensalter der Kinder, ermöglichen..
- Das letzte Kita-Jahr vor der Einschulung wollen die Grünen laut Wahlprogramm stärken. Dafür sollen die entsprechenden Kapazitäten geschaffen und "Eltern darin unterstützt werden, ihr Kind hierfür anzumelden"..
- Die Grünen sprechen sich auch für mehr Kindertagesbetreuung und Kitas auf dem Gelände großer Betriebe aus..
Sprachförderung und Schulvorbereitung
- In Kitas soll die gezielte vorschulische Sprachförderung ausgebaut werden..
- Mehrsprachigkeit wollen die Grünen ebenfalls fördern. Im Laufe der Kindergartenzeit sollen Eltern an jeder Kita mehrsprachige pädagogische Angebote und Unterstützung bekommen zu Themen wie Gesundheit, Sexualität, Mediennutzung, Gewaltprävention und Diversität..
- Die Bildungsangebote in Kitas und Grundschulen wollen die Grünen für die Stadtgemeinde Bremen besser verzahnen, um beim Übergang Brüche in der Entwicklung zu vermeiden. Als Vorbild gilt die bereits bestehende Verbundstruktur in Bremerhaven..
- Programme wie "Mama lernt Deutsch" zur Förderung der Deutschkenntnisse von Eltern sollen fortgeführt werden..
Inklusion
- Die Partei tritt für ein weites und systemisches Inklusionsverständnis ein. Entsprechend will sie die Inklusion in der Kindertagesbetreuung und die Qualität des inklusiven Unterrichts personell verbessern..
Ganztagsschule
- Die Grünen wollen das Ganztagsschulangebot im Land Bremen ausbauen..
- Den starren Stundentakt will die Partei dabei aufbrechen und stattdessen "eine kindgerechte Rhythmisierung mit vielfältigen Angeboten, gutem gemeinsamem Essen und ausreichend Pausen" ermöglichen. Die Schulen sollen beim "Ausbau zum gebundenen und rhythmisierten Ganztag" unterstützt werden..
Schulfächer und Unterricht
- Die Grünen wollen darauf hinwirken, dass Hausaufgaben nur noch zur Festigung erworbenen Wissens und zum Einüben von Abläufen und Kompetenzen genutzt werden, sodass Kinder nicht auf die Unterstützung von Eltern oder anderen Personen angewiesen sind..
Fachkräftemangel
- Die Grünen wollen, dass Bildungseinrichtungen mit hohem Sozialindikator bei Stellenbesetzungen vorrangig behandelt werden..
- Fachkräfte im Bildungsbereich wollen die Grünen gewinnen, indem sie Ausbildungsanreize setzen und Ausbildungskapazitäten erhöhen..
- Außerdem will die Partei Quer- und Seiteneinstiege leichter ermöglichen und die Anwerbung von pädagogischem Personal verbessern. Dies soll zum Beispiel durch die "Öffnung des Schuldienstes für Lehrkräfte mit nur einem Unterrichtsfach, eine sinnvolle Anpassung von Qualifikationshürden und des geforderten Sprachniveaus für ausländische Lehrkräfte" gelingen..
Linke
Die Linke fasst ihre Pläne zur Bildung im Wahlprogramm in verschiedenen Kapiteln wie "Kita, Kinder und Familie" und "Bildung und Schule" zusammen. Zu den wichtigsten Forderungen der Partei gehören diese:
Kitaplatz-Mangel
- Die Linke will im Zuge des aktuellen Kitaplatz-Mangels "in enger Abstimmung mit Trägern und Interessenvertretungen handeln und gemeinsame Lösungen temporär für die Zeit des akuten Kitaplatz-Mangels entwickeln"..
- Sie will eine Kitaplatz-Versorgung bis zum Jahr 2025 für unter Dreijährige von 60 Prozent und für über Dreijährige bis zum Schuleintritt von 100 Prozent in allen Stadtteilen erreichen..
- Die Partei setzt sich für kleinere Gruppengrößen von 15 Kindern ein..
- Auch die unterjährige Aufnahme von Kindern in die Kitas will die Linke ermöglichen..
- Speziell für Alleinerziehende fordert die Partei Betreuungsangebote in Randzeiten durch eine Ankereinrichtung pro Stadtteil..
Sprachförderung und Schulvorbereitung
- Kinder- und Familienzentren sollen Mittelpunkte einer "sorgenden Stadt und sorgender Quartiere" werden, die Menschen "für Begegnungen, Austausch und ein solidarisches Leben offenstehen". Es sollen Einrichtungen geschaffen werden, in denen eine durchgängige Bildung und Betreuung vom ersten Lebensjahr bis zur Einschulung angeboten wird..
- Die Linke will das Angebot von "Spielhäusern" auf Bremer Spielplätzen, in denen zum Beispiel Elterncafés und Sprachkurse angeboten werden, personell stärken..
Inklusion
- Inklusion muss der Partei zufolge zur Regel werden. Separate Schwerpunkteinrichtungen für die heilpädagogisch-therapeutische Förderung von Kindern sind den Linken zufolge "in der Regel der schlechtere Weg"..
Ganztagsschule
- In benachteiligten Stadtteilen sollen die Schulen zuerst zu Ganztagsschulen ausgebaut werden..
- Das Schulmittagessen im Ganztag müsse für alle Schülerinnen und Schüler kostenlos sein, fordert die Partei..
Schulfächer und Unterricht
- Die Linke fordert, die eingeführte Praxis, an Grundschulen in benachteiligten Stadtteilen die Doppelbesetzung mit einer zweiten Fachkraft im Unterricht einzuführen, auf alle Schulen der Sozialstufen IV und V auszuweiten..
- Sprach- und Matheförderung an Grundschulen will die Linke nicht auf Kosten so genannter Nebenfächer ausbauen, wie zum Beispiel der ästhetischen Bildung..
Verschiedene Schulformen
- Die Linke plädiert dafür, den Bremer Schulkonsens 2028 auslaufen zu lassen. "Wir wollen kein Schulsystem, das die soziale Spaltung zementiert", schreibt die Partei in ihrem Wahlprogramm..
- Die Partei spricht sich gegen das Gymnasiums als Schulform aus. Sie sollen in "inklusive Schulen für alle" umgewandelt werden..
- Die Linke schlägt zur Vorbereitung dieses Systemwechsels die Einsetzung einer Enquetekommission "Entkopplung von sozialer Herkunft und Bildungserfolg" vor..
- Die Linke unterstützt zudem einen Unterrichtsbeginn um 9 Uhr für Jugendliche, was ihrem Schlafrhythmus besser entspreche. Auch das Raster eines Unterrichts in 45-Minuten-Einheiten bezeichnet die Partei als nicht mehr zeitgemäß. Es soll "erheblich flexibler" gestaltet werden..
Fachkräftemangel
- Um Fachkräfte zu gewinnen, will die Partei Quereinstiege erleichtern. Das Quereinstiegsprogramm soll für ausländische Abschlüsse und Qualifikationen geöffnet werden, flankiert durch Sprachkurse..
- Außerdem soll die Anerkennung pädagogischer Abschlüsse, die im Ausland erworben wurden, verbessert und erleichtert werden..
FDP
Die FDP handelt das Thema in ihrem Wahlprogramm als erstes von insgesamt 15 Kapiteln ab. Dies sind die Pläne der Liberalen:
Kitaplatz-Mangel
- Die FDP fordert einen bedarfsgerechten Ausbau der Plätze in Krippen und Kindertagesstätten..
- Die Liberalen setzen bei der Schaffung von Betreuungsmöglichkeiten auf privates Engagement von der Tagesmutter bis hin zur Betriebs-Kita. Die Gründung von privaten Kindertageseinrichtungen, wie beispielsweise betrieblichen Kitas, soll entsprechend erleichtert werden..
- Öffnungszeiten von Kindertagesstätten sollen flexibler und "näher an der Lebens- und Arbeitsrealität der Bürgerinnen und Bürger" gestaltet werden. Öffnungszeiten der Kitas will die FDP deutlich ausweiten. Pro Stadtteil solle es mindestens eine Kita geben, die von 5 Uhr bis 23 Uhr geöffnet ist. Zusätzliche müsse es in Bremen und Bremerhaven ein nachfragedeckendes Angebot für die 24-Stunden-Kitabetreuung geben..
- Die Freien Demokraten fordern beitragsfreie Kitas, inklusive Krippe, Hort und Randbetreuungszeiten..
Sprachförderung und Schulvorbereitung
- Über den Kitabesuch vor der Schule sollen die Eltern selbst entscheiden, fordert die FDP. Verpflichtende Kita-Jahre lehnen die Liberalen ab..
- Die FDP will vor der Einschulung verpflichtenden Sprachtests für Kinder einführen. Kinder, die dort Defizite aufweisen, sollen individuell gefördert werden. Die Teilnahme an dieser Förderung soll verpflichtend sein..
Verschiedene Schulformen
- Die Partei will eine freie Schulwahl im Land Bremen, inklusive der Grundschulen. Schuleinzugsgrenzen will sie abschaffen..
- Durch den schnellen Ausbau von Ganztagsschulen und Quartierbildungszentren sollen Kindern aus bildungsfernen Schichten bessere Bildungschancen ermöglicht werden..
Schulfächer und Unterricht
- Die FDP will die Fächer Politik und Wirtschaft als "festen Bestandteil der unerlässlichen Grundbildung" stärken. Mit verpflichtendem Wirtschaftsunterricht soll alltagsnahes Wissen etwa über Mietverträge und Versicherungen gefördert werden..
- Um die Schüler auf die zunehmende Digitalisierung vorzubereiten, will die Partei Informatik als Pflichtfach ab der 7. Klasse für alle Schulzweige einführen..
Notengebung und Versetzung
- Das Sitzenbleiben will die FDP in Bremen wieder einführen..
- Die Partei setzt sich außerdem für eine Benotung ab der dritten Klasse ein, um eine transparente und leicht verständliche Bewertung zu gewährleisten..
Fachkräftemangel
- Die FDP setzt auf Quereinsteiger, für die Einstiegshürden in Bremen beseitigt werden sollen..
- Der Personalschlüssel von zwei Fachkräften je 20 Kinder in allen Einrichtungen für drei- bis sechsjährige Kinder in Bremen und Bremerhaven müsse realisiert wird. Eine Anhebung der Gruppengröße auf mehr als 20 Kinder lehnt die Partei ab. .
BiW
Die Bürger in Wut legen in Ihrem Wahlprogramm einen ihrer Schwerpunkte auf dieses Thema. Das sind die Forderungen der Partei:
Kitaplatz-Mangel
- Die Bürger in Wut wollen den Personalmangel an Erzieherinnen und Erziehern in den Kitas entgegenwirken, indem "vermehrt fachlich unterwiesene Hilfskräfte mit eigener Erziehungserfahrung zur Unterstützung von professionellen Erziehern und sozialpädagogischen Assistenzen zum Einsatz kommen"..
- Öffnungszeiten von Kindergärten und Krippen will die Partei möglichst flexibel gestalten, um berufstätige Eltern zu entlasten..
- Ergänzend zum öffentlichen Betreuungsangebot setzten sich die BiW für Betriebskindergärten ein..
- Außerdem will die Partei die häusliche Kinderbetreuung zum Beispiel in Form ehrenamtlicher Nachbarschaftsprojekte zu fördern..
Sprachförderung und Schulvorbereitung
- Die Bürger in Wut fordern, dass für Kinder im Vorschulalter mit hohem Sprachförderbedarf oder kognitiven Defiziten der Besuch eines pädagogischen Kindergartens und gegebenenfalls einer öffentlichen Vorschule obligatorisch sein sollte. Um "vorhandene Mängel" frühzeitig festzustellen, sei jedes Kind nach Vollendung des dritten Lebensjahres einem altersgerechten Test zu unterziehen, schreibt die Partei in ihrem Wahlprogramm..
- Kinder aus Flüchtlingsfamilien, die im schulpflichtigen Alter nach Bremen kommen, wollen die BiW zunächst in Vorbereitungsklassen beschulen. Dort sollen ihnen neben dem laufenden Unterrichtsstoff schwerpunktmäßig Kenntnisse der deutschen Sprache vermittelt werden..
- Kindern aus der Ukraine will die Partei die Möglichkeit einräumen, alternativ zum deutschen Präsenzunterricht online am ukrainischen Fernunterricht teilzunehmen und sich in diesem Fall von der deutschen Schulpflicht befreien zu lassen..
- Die Bürger in Wut wollen ein ehrenamtliches Netzwerk für Lern- und Lesepatenschaften im Land Bremen schaffen, um leistungsschwache Schülerinnen und Schüler zu fördern. Die Paten sollen bei Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund als "Elternlotsen" auch die Eltern der von ihnen betreuten Kinder und Jugendlichen in Bildungsfragen beraten und als Bindeglied zur Schule fungieren (Elternlotsen)..
Kinderschutz und Erziehung
- Die Bürger in Wut fordern regelmäßige, verbindliche Vorsorgeuntersuchungen im Säuglings- und Kindesalter, um mögliche Gewalteinwirkungen durch Erziehungsberechtigte frühzeitig feststellen zu können..
- "Kinder alkohol- und drogenabhängiger Eltern sind zu ihrem Schutz in Heimen oder Pflegefamilien unterzubringen", schreibt die Partei in ihrem Wahlprogramm..
- Außerdem wollen die BiW die Fallbearbeiter des Jugendamtes mit mehr Rechten ausstatten, um bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung rasch einschreiten zu können..
- Die Bürger in Wut fordern zudem "mehr politische Jugendarbeit im Land Bremen, um Demokratie und Rechtsstaatlichkeit bei den nachwachsenden Generationen als leitende Prinzipien zu verankern und so ein Gegengewicht zu radikalen Strömungen zu setzen"..
Inklusion
- Die inklusive Beschulung von Kindern mit Defiziten und Störungen im Bereich Lernen, Sprache oder Verhalten im Regelunterricht lehnen die Bürger in Wut ab. Stattdessen sollen diese Schülerinnen und Schüler an speziellen Förderschulen intensivpädagogisch betreut werden, fordert die Partei..
- Kinder mit körperlichen Behinderungen sollten vorzugsweise an Förderschulen unterrichtet werden..
- Die BiW fordern im Land Bremen einheitliche Schulkleidung. So solle das Zusammengehörigkeitsgefühl der Kinder und Jugendlichen gestärkt werden..
- Für Kindergärten und Schulen fordern die Bürger in Wut, "auf die Verwendung der Gendersprache durch Lehrer und Erzieher zu verzichten", heißt es im Wahlprogramm..
Verschiedene Schulformen
- Die Bürger in Wut fordern die Rückkehr zum gegliederten Schulsystem mit Hauptschule, Realschule, Gymnasium und Förderschule. Innerhalb dieser Struktur müssten Begabung und Leistung alleinige Kriterien für den individuellen Bildungsaufstieg sein. "Die Oberschulen als zentraler Baustein des Bremer Einheitsschulsystems sind aufzulösen", so die Partei..
- Schulen in freier Trägerschaft dürften vom Senat gegenüber staatlichen Schulen nicht benachteiligt werden, fordern die BiW..
- Die Partei befürwortet darüber hinaus ein Gymnasium für hochbegabte Jugendliche im Land Bremen. .
Notengebung und Versetzung
- Die Benotung der Schüler soll den BiW zufolge spätestens ab der dritten Klasse erfolgen..
- Die Partei befürwortet "Kopfnoten für Mitarbeit, Betragen und soziales Verhalten"..
- Die Bürger in Wut wollen die obligatorischen Klassenwiederholungen bei Nichterreichen der grundlegenden Lernziele, also das "Sitzenbleiben", an Bremens Schulen wieder einführen..
- Parallel müssten "lernschwache Kinder an den Schulen besser unterstützt werden", fordert die Partei. Dazu solle es Angebote wie fachbezogene, den regulären Unterricht ergänzende Förderstunden sowie eine Hausaufgabenhilfe geben, die in eine Ganztagsbetreuung eingebettet sei..
Fachkräftemangel
- Dem Lehrkräftemangel an Schulen will die Partei mit mehreren Maßnahmen entgegenwirken. Dazu zählt sie die Anhebung der Gehälter sowie die Bereitstellung von Wohnungen für Pädagogen, die aus anderen Teilen Deutschlands nach Bremen wechseln..
- Darüber hinaus fordern die BiW, die Zahl der Stipendien für Lehramtsstudentinnen und -studenten, die bereit sind, nach Abschluss ihrer Ausbildung in Bremen oder Bremerhaven zu unterrichten, zu erhöhen..
- Zudem sollen Lehrkräfte im Unterricht durch geschulte Hilfskräfte unterstützt werden. Auch Quereinsteiger ohne pädagogische Ausbildung sollen dem Willen der Partei nach an den Schulen in Bremen und Bremerhaven zum Einsatz kommen..
- Nicht zuletzt sollen im Ruhestand befindliche Lehrerinnen und Lehrer motiviert werden, zeitlich befristet in den Schuldienst zurückzukehren, fordert die Partei..
- Den Hybridunterricht, also die Kombination aus Präsenzunterricht im Klassenzimmer und digitalem Unterricht online, wollen die Bürger in Wut schließlich auszuweiten..
- Perspektivisch strebt die Partei an, Klassenstärken insbesondere an den Grundschulen auf eine Zielgröße von 15 bis 20 Kinder zu verkleinern. Gymnasialklassen sollen in Bremen maximal 25 Schüler umfassen, fordern die Bürger in Wut. .
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Morgen, 5. Mai 2023, 6:36 Uhr