Wahl 2023 in Bremen: Was, wenn wir Sie wählen, Herr Leidreiter?

Was, wenn wir Sie wählen, Herr Leidreiter?

Bild: Radio Bremen

Durch ein starkes Bremerhaven-Ergebnis sind die Bürger in Wut (BiW) 2019 in die Bremische Bürgerschaft eingezogen. Jetzt wollen sie auch in Bremen mehr Prozente holen.

Bundesweit sind sie bisher kaum in Erscheinung getreten, in Bremen haben sie sich mittlerweile etabliert: Seit 2007 sind die Bürger in Wut (BiW) in der Bremischen Bürgerschaft vertreten. Stark waren sie zuletzt vor allem in Bremerhaven – nun wollen sie aber auch in Bremen die Fünf-Prozent-Hürde überspringen. Wie sie das anstellen wollen, verrät der Bremer BiW-Spitzenkandidat Piet Leidreiter beim "Trockenschwimmen" mit Felix Krömer und stellt sich dabei selbst vor.

1 Wie verwurzelt ist Leidreiter in Bremen?

Ein "Bremer durch und durch" sei er – das bestätigt Leidreiter auf Krömers Nachfrage bei Minute 4.25. "Mein Herz schlägt für Bremen, auch für Werder Bremen", so de BiW-Spitzenkandidat.

Unterwegs ist er meist in seinem Viertel im Bremer Osten. "In Horn wohne ich jetzt, glaube ich, seit 40 Jahren", erzählt Leidreiter. "Wir haben den wunderschönen Rhododendron-Park vor der Tür, da kann man mich abends auch mal sehen, mit dem Hund." Wie Leidreiter zu Bremer Traditionen wie Kohltour, Knipp und Labskaus steht, verrät er ab Minute 5.00.

2 Warum war Leidreiter bereits in so vielen Parteien Mitglied?

Leidreiter hat eine bewegte Parteienkarriere hinter sich: 2013 war er Mitgründer des Bremer Landesverbands der AfD und stieg sogar zum Schatzmeister der Bundes-AfD auf. 2015 trat er dann in die von Bernd Lucke gegründete ALFA ein, bevor er sich ab 2017 bei den Bürgern in Wut engagierte. "Aus Karrieregründen mach ich das ganz bestimmt nicht", sagt Leidreiter ab Minute 10.11 angesprochen auf seine Parteiwechsel.

Bei der AfD sei er wegen des Flügels ausgetreten. "Sie brauchen immer, wenn Sie da was erreichen wollen, die Mehrheit mit dem Flügel – und das wollte ich nicht, ganz einfach." In die Alfa einzutreten, die sich später wegen eines Namenrechtsstreits Liberal-Konservative Reformer (LKR) nennen musste, sei dann die "logische Konsequenz" gewesen. "Bei der LKR wurden durch die Umbenennung und andere Gründe aber sehr viele Fehler gemacht, sodass sich die LKR auch irgendwann totgelaufen hat."

Seiner Haltung sei er aber immer treu geblieben. Ob er sich als Rechtspopulist bezeichnet, sagt er ab Minute 11.29.

3 Wie beeinflussen AfD-Aus und Bündnis Deutschland das BiW-Wahlergebnis?

Rund um die Bürger in Wut ist das rechts-konservative Lager in Bremen gerade in Bewegung – was auch mit der Partei selbst zu tun hat. Denn die BiW wollen nach der Wahl mit dem Bündnis Deutschland fusionieren. Bereits jetzt werden die Bremer finanziell von der Klein-Partei unterstützt, das Geld komme von Spendern, erklärt Leidreiter bei Minute 14.35.

Außerdem darf die AfD in Bremen bekanntlich nicht zur Wahl antreten, was Leidreiter und der BiW entgegenkommt. "Es kann sein, dass unsere Prognose erhöht wird." Wie hoch die Gefahr ist, dass die BiW ihren Kurs verlassen, um potenziellen AfD-Wählern entgegenzukommen, beantwortet Leidreiter ab Minute 16.04.

4 Wie wollen die BiW als selbst ernannter "Anwalt des Autofahrers" punkten?

Ein zentrales Wahlkampfthema der BiW ist der Verkehr – deswegen will Leidreiter dieses Thema im Gespräch mit Krömer auch vertiefen.

Wir haben natürlich geschaut: Wo sind die meisten Bremer wütend? Und da ist uns natürlich der Straßenverkehr aufgefallen.

Piet Leidreiter, Spitzenkandidat der Bürger in Wut (BiW)

Und das heißt ab Minute 18.16: "Wir versuchen, den Autofahrern in Bremen eine parlamentarische Stimme zu geben und sehen uns so ein bisschen als Anwalt des Autofahrers."

Konkret stört sich Leidreiter unter anderem an der einspurigen Martini-Straße, der Fahrradroute am Wall und der schlechten Parksituation. Aber wie will Leidreiter die einhergehenden Probleme lösen – zum Beispiel das aufgesetzte Parken in Findorff? "Ganz einfach: Ich würde den Findorffmarkt aufmachen, eine Tiefgarage reinmachen und dann würde ich Anwohnerparken in der Tiefgarage ermöglichen", sagt Leidreiter.

Wichtig sei es so oder so erst zu planen, Lösungen zu schaffen und dann die Aktion zu starten. Wie Leidreiter die Zukunft des Autos sieht und zum Thema E-Mobilität steht, sagt er ab 22.30 Minute.

5 Wie lautet die genaue Zielsetzung für die Bürger in Wut?

Das Minimalziel für die Bürger in Wut sei, in die Bürgerschaft einzuziehen, das bestätigt Leidreiter bei Minute 29.27. Aber was wäre Leidreiters favorisierte Koalition, sollten die BiW tatsächlich gefragt werden, ob sie sich an der Regierung beteiligen? "Natürlich ein bürgerliches Bündnis – da gibt es in Bremen ja nur zwei Parteien: nämlich die CDU und die FDP", sagt Leidreiter.

Passend zum Schwimmbad-Besuch favorisiert er daher auch ein schwarzes und ein gelbes Wassereis: "Solche Farben sind mir natürlich lieber als wieder ein rot-rot-grünes Bündnis." Welche persönlichen Ziele Leidreiter für die Zeit nach der Wahl hat, erzählt er ab Minute 31.24.

Autoren

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 4. April 2023, 19:30 Uhr