Fragen & Antworten
Kleinparteien vor der Wahl in Bremen im Porträt: die Piratenpartei
16 Parteien treten bei der Wahl zur Bremischen Bürgerschaft an, darunter zehn kleine. Doch welche steht wofür? Wir stellen Ihnen alle vor, in diesem Beitrag die Piratenpartei.
Was für Ziele verfolgt welche Partei, wie weit steht sie links, wie weit rechts? Wie lang gibt es sie schon, was hat sie mit Bremen zu tun? All dies und noch einiges mehr wollten wir von den Kleinparteien wissen, die bei der Bremischen Bürgerschaftswahl antreten. Wir haben allen die gleichen Fragen gestellt. Das sind die Antworten der "Piratenpartei Deutschland".
Weswegen sollten die Wählerinnen und Wähler Ihre Partei wählen?
Weil wir den Willen der Bürger vertreten wollen. Vergangenes Jahr haben wir eine viermonatige Umfrage-Aktion unter den Bürgern gemacht; dabei haben wir uns jeden Samstag in die Fußgängerzone Bremerhavens gestellt mit einem Whiteboard und die Wünsche und Anregungen der Bürger gesammelt. Für uns gar nicht überraschend war, dass da wichtige Punkte aus unserem Programm abgebildet waren.
Was unterscheidet Ihre von den anderen Parteien?
Wir sind eine basisdemokratische Mitmachpartei. Auf unseren Parteitagen gibt es zum Beispiel keine Delegierten. Jedes Mitglied kann teilnehmen und gleichberechtigt abstimmen. Wir machen vieles in Eigenregie, wo andere Parteien Marketing-Strategien beauftragen. So, wie unsere Umfrage.
Aus welcher Motivation heraus ist Ihre Partei wann entstanden?
Die erste Piratenpartei entstand am 1. Januar 2006 in Schweden mit dem Ziel der Reformation des Urheberrechts zugunsten der Künstler und der Nutzer. Es dauerte nicht lange, bis sich Piratenparteien in anderen Ländern gründeten; nach kurzer Zeit entwickelten diese Piratenparteien Vollprogramme.
Seit wann gibt es Ihre Partei im Land Bremen?
Der Landesverband Bremen wurde am 26.Juni 2009 gegründet.
Wie viele Mitglieder hat Ihre Partei insgesamt, wie viele davon im Land Bremen?
Insgesamt haben wir knapp 6.000 Mitglieder, davon 96 im Land Bremen.
Wer ist der beziehungsweise die erste Vorsitzende Ihrer Partei in Bremen, wer in Bremerhaven?
Auf beide Fragen: Christian Daum.
Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie links oder rechts ist Ihre Partei Ihrer Meinung nach (1 = linker Rand, 10 = rechter Rand)?
Wir mögen diese links-rechts-Skala überhaupt nicht, weil sie auch selten passt. Wir sind sozial-liberal eingestellt.
Mit welchem Ziel (Prozentpunkte) treten Sie bei der Wahl an?
Wir treten leider nur in Bremerhaven an. Ziel ist auf jeden Fall der Einzug sowohl mit zwei Sitzen in die Stadtverordnetenversammlung, als auch in die Bürgerschaft. Das heißt also, unser Ziel muss über 5 Prozent liegen.
Wer ist aufgrund welcher Qualifikation Ihr Spitzenkandidat/Ihre Spitzenkandidatin?
Unser Spitzenkandidat für die Bürgerschaft ist Henry Budde, aufgrund geheimer Abstimmung.
Was verstehen Sie unter einer vielfältigen Gesellschaft und inwiefern bildet Ihre Partei diese Vielfalt ab?
Das ist ein ziemlich weites Feld. Jede Gesellschaft besteht aus einer Anzahl von Individuen und diese können sehr unterschiedlich sein in ihren Überzeugungen, ihrer Herkunft, ihrer sexuellen Identität, ihrer religiösen Überzeugung, ihrem Alter und ja, auch in gesundheitlichen Einschränkungen sowie noch vielen weiteren Faktoren. Eine Gesellschaft sollte dem Rechnung tragen und alle Mitglieder nach ihren jeweiligen Bedürfnissen und Wünschen leben lassen.
Bei uns Piraten finden Sie Menschen aller Altersstufen, vieler Religionen, aus vielen Ländern, mit so ziemlich jeder Art von sexueller Identität und auch Piraten mit Behinderungen. Was uns verbindet, ist der Wunsch, politisch etwas zu bewegen.
Was läuft aus Ihrer Sicht im Land Bremen derzeit besonders gut?
Da müssen wir lange überlegen. Es fällt natürlich vor allem auf, was nicht gut läuft.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 21. April 2023, 19:30 Uhr