Bremer Wirtschaft reicht die geplante Strompreisbremse nicht aus

Ein Stahlarbeiter beim Stahlgießen.

Geplante Strompreisbremse wichtiges Signal an Bremens Industrie

Bild: dpa | CTK/Patrik Uhlir

Bremens Bürgermeister begrüßt die Pläne der Bundesregierung, den Strompreis für Unternehmen zu senken. Vom Stahlkonzern Arcelor Mittal kommt Kritik.

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) hat die geplanten Entlastungen als wichtiges Signal an die energieintensive Industrie und das produzierende Gewerbe bezeichnet. Die Stromsteuer soll von zwei Cent pro Kilowattstunde auf 0,05 Cent gesenkt werden.

Ob die angekündigten Entlastungen reichen, sei erst noch zu bewerten, sagte Bovenschulte. Aber der Druck aus Bremen und anderen Bundesländern habe sich offenbar ausgezahlt. Die Industrie sei auf wettbewerbsfähige Strompreise angewiesen, sagte Bovenschulte. Sonst sei zu befürchten, dass Unternehmen den Standort Bremen verlassen.

Auch in den Augen von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) ist das Strompreispaket ein Schritt in die richtige Richtung. Weil sorgt sich wie Bovenschulte um die Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Industrie. Da gebe es noch deutliche Fragezeichen, sagte er.

Kompromiss reicht einigen nicht aus

Die Reaktion von Arcelor Mittal fällt deutlich verhaltener aus. Der Kompromiss der Bundesregierung, unter anderem die Stromsteuer zu senken, reiche nicht aus. Der große Wurf sei es nicht, sagte eine Unternehmenssprecherin.

Der Betreiber des Bremer Stahlwerks dürfte das Unternehmen in der Hansestadt sein, das am meisten von geringeren Strompreisen profitiert. Ein Drittel der Elektrizität, die in Bremen benötigt wird, verbraucht allein dieser Industriegigant.

Nicht alle profitieren

Einige Branchen werden hingegen wohl nicht von den Erleichterungen profitieren, obwohl auch sie unter den hohen Strompreisen leiden. Die Handwerkskammer fürchtet, dass das vor allem Betriebe in ihrem Bereich treffen dürfte. "Die Entlastungen sind für das produzierende Gewerbe und da gehören Teile des Handwerks nicht dazu", sagt Andreas Meyer von der Handwerkskammer. Beispielsweise profitieren Textilreinigungen, KFZ-Werkstätten und Friseur-Geschäfte nicht von der Strompreisbremse – trotz der steigenden Strompreise.

So reagiert Bremen auf die Strompreisbremse der Bundesregierung

Bild: Radio Bremen

Autoren

  • Weingärtner Sven
    Sven Weingärtner Redakteur und Autor
  • buten un binnen-Reporter Sebastian Manz
    Sebastian Manz Autor

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 10. November 2023, 6 Uhr