Fragen & Antworten
Regen erschwert Hochwasserlage: Wann bleibt es in Bremen trocken?
Anhaltender Regen hat die Hochwasserlage im Bremer Umland zum Teil verschärft, jetzt soll Tief "Amelie" abziehen. Weniger Regen könnte den Hochwassergebieten helfen.
In den vergangenen Tagen ist so viel Wasser vom Himmel gekommen, dass die Gebiete im Bremer Umland einer Seenlandschaft gleichen. Auch Häuser sind geflutet, besonders der Ortsteil Borgfeld und das nahe Lilienthal sind betroffen. Wie kommt es dazu, dass so viel Regen in Norddeutschland fällt? Wann mit weniger Regen zu rechnen ist, erklärt ARD-Wetterexperte Tim Staeger den Radiowellen von Radio Bremen.
Wie viel Regen soll es jetzt noch geben?
Die Regenmengen am heutigen Mittwoch bleiben voraussichtlich überschaubar. Nur etwa fünf bis zehn Liter pro Quadratmeter sollen laut dem ARD-Wetterexperten Tim Staeger runter kommen. Zum Wochenende ziehe der Dauerregen in Richtung Osten ab.
Wie geht es dann weiter?
Kommende Woche bleibt es laut Staeger wohl größtenteils trocken. Nach den feuchten Wochen scheine sich die Großwetterlage zu drehen. Diese Vorhersage sei auch ziemlich robust, erklärt der Wetterexperte.
Es wird also trockener. Heißt das Entwarnung für das Hochwasser?
Nicht direkt. Zwar ist es gut, dass kein neues Wasser von oben kommt. Aber: Im südlicheren Niedersachsen fällt noch viel Regen, vor allem um den Harz herum. Die Wassermassen des Dauerregens könne man noch nicht einschätzen, gibt Marilena Koch, Sprecherin der Gemeinde Lilienthal zu bedenken. Denn dieses Wasser könnte auch Lilienthal und Umgebung erreichen, ebenso wie das Wasser, das aktuell noch auf den Flächen in der Umgebung steht.
Ähnlich besorgt äußert sich Lilienthals Bürgermeister.
Das Wasser drückt wohl eher in die Fläche bisher. Aber irgendwann muss es hier durch das Nadelöhr.
Lilienthals Bürgermeister Kim Fürwentsches (Grüne)
Auch der Verdener Bürgermeister Brockmann geht davon aus, dass am Wochenende eine weitere Hochwasserwelle seine Stadt und den Nordwesten Deutschlands trifft.
Außerdem seien die Böden nun mit Wasser gesättigt, sagt Wetterexperte Tim Staeger, und das werde auch zunächst so bleiben. Zukünftige Regenfälle könnten also wieder zu Problemen führen, da das Wasser nicht gut aufgenommen werden könne. Dadurch, dass es Winter und kühl ist, könne das Wasser auch nicht verdunsten.
Warum hat es so viel geregnet in der letzten Zeit?
Bislang habe ein Starkwindband, der sogenannte Jetstream, vom Atlantik direkt nach Mitteleuropa gerichtet gelegen. Der Jetstream sei "eine Autobahn für die Tiefs", die immer Regen-Nachschub geliefert habe, erklärt Wetterexperte Staeger. Doch nun baue sich dort ein großes Hoch auf, ein Luftberg, der die Tiefs "abblocke".
Wie werden die Temperaturen voraussichtlich?
Am Mittwoch bleiben die Temperaturen recht mild, bei neun bis elf Grad, sagt der Wetterexperte. In den nächsten Tagen würden sie aber deutlich sinken. Am Donnerstag kämen wir noch auf Höchstwerte von fünf bis sechs Grad, Richtung Wochenende könne es aber auch frostig werden. Denn die kalte Luft aus dem Osten fände langsam einen Weg nach Mitteleuropa.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Morgen, 3. Januar 2024, 6:36 Uhr