Bremen will Jahrmarktgebühren verdoppeln – Schausteller wehren sich
Das Wirtschaftsressort will die Standgebühren bei Freimarkt, Osterwiese und Weihnachtsmarkt drastisch anheben. Die Schausteller fordern Infos, was mit dem Geld passieren soll.
Die Betreiber von Buden und Fahrgeschäften, Bierzelten oder Glühweinständen müssen künftig tiefer in die Tasche greifen, wenn sie bei Bremer Jahrmärkten und Volksfesten dabei sein wollen. Im Gespräch ist eine Verdoppelung der Standgebühren für Karussells, Autoscooter, Festzelte, Geisterbahnen oder Imbissbuden – wohl ab der Osterwiese im kommenden Frühjahr. Über entsprechende Pläne will das Wirtschaftsressort ab dieser Woche mit den Jahrmarktsbeschickern verhandeln. Weil die letzte Anpassung im Jahr 2013 war, fällt die Erhöhung jetzt so drastisch aus. So zumindest erklärt es die Bremer Marktbehörde.
Die Schausteller wehren sich gegen die geplante Erhöhung. Die Behörde müsse offenlegen, welche Kosten in Verbindung mit Freimarkt, Osterwiese und Weihnachtsmarkt entstehen, fordert Rudolf Robrahn, Vorsitzender des Schaustellerverbandes des Landes Bremen. Nur dann könnten diese sich ein Bild machen, ob eine Erhöhung der Standgebühren berechtigt ist. Seit Jahren wollen die Betreiber von Fahrgeschäften, Ständen und Festzelten von der Marktbehörde wissen, wie viel Geld die Stadt für Volksfeste eigentlich aufwendet, so Robrahn weiter.
Auch Sicherheitsauflagen steigern Kosten
Eine Million Euro mehr pro Jahr soll so für Bremen hereinkommen. Das ist in etwa der Betrag, den die Stadt in den vergangenen Jahren für die Jahrmärkte zugeschossen hat, weil sie die Gebühren nicht erhöht hat. Man sei auch gesetzlich zu der Erhöhung gezwungen, weil Gebühren die Kosten decken müssten, heißt es aus der Wirtschaftsbehörde weiter. Mit den neuen Tarifen liege man bundesweit im Mittelfeld – so die Rechnung.
Die Kosten seien nicht nur wegen der Inflation, sondern auch wegen erhöhter Sicherheitsauflagen explodiert: Einlasskontrollen, Sicherheitspersonal oder Sanitätsdienste machen die Durchführung von Volksfesten heute viel teurer als früher. Ob und wie viel dadurch die Preise für Besucher von Osterwiese und den Märkten steigen, ist noch völlig unklar. Die FDP kritisiert in einem Statement, dass Bremen "verzweifelt alle erdenklichen Stellen anzapfe, um eilig an Geld zu kommen".
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 11. September 2024, 7 Uhr