Verschärft Bremen das Sicherheitskonzept für den Freimarkt weiter?

Das Fahrgeschäft Breakdancer ist auf dem Bremer Freimarkt hell beleuchtet. Es ist dunkel, Menschenmassen ziehen vor den Fahrgeschäften entlang.

Bremen plant Messerverbot auf Volksfesten wie dem Freimarkt

Bild: dpa | Sina Schuldt

Auf den Anschlag von Solingen reagiert Bremen mit einem Messerverbot und Videoüberwachung auf dem Freimarkt. Und die zuständigen Behörden denken über weitere Schritte nach.

"Nach Solingen müssen wir das Sicherheitskonzept für die Volksfeste und insbesondere für den Freimarkt anpassen", das forderte Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) in der Sitzung der Wirtschaftsdeputation. Wie das über die bereits auf den Weg gebrachten Maßnahmen hinaus geschehen kann, wollen Wirtschafts- und Innenbehörde bei Gesprächen in der nächsten Woche ausloten.

Vogt nannte keine konkreten Maßnahmen. Denkbar könnte aber wohl die Ausweitung der Videoüberwachung sein genauso wie Einlasskontrollen. Staatsrätin Maike Frese machte in der Sitzung aber auch klar, dass es kein Sicherheitskonzept wie an Flughäfen geben wird, wo alle Personen, Taschen und Rucksäcke kontrolliert werden.

Videoüberwachung auf Freimarkt wird fortgesetzt

Zuvor hatte Bremen als Reaktion auf den Anschlag in Solingen ein Messerverbot auf Volksfesten geplant. In der Stadt Bremen verzeichnet die Polizei immer mehr Straftaten mit Messern, argumentiert die Wirtschaftsbehörde. Zwischen 2022 und 2023 ist die Zahl demnach um 13 Prozent auf insgesamt 315 angestiegen. Außerdem wurden bei Kontrollen auf Bremer Volksfesten in den vergangenen Jahren häufig Messer gefunden, heißt es von der Behörde.

Für das Verbot muss das Bremische Ortsgesetz geändert werden. Das kann nur die Bürgerschaft. Die Innendeputation diskutiert über das geplante Messerverbot. Ein weiterer Baustein im Sicherheitskonzept wird ebenfalls im Ausschuss diskutiert: Dabei geht es darum, dass der Freimarkt, wie im vergangenen Jahr, videoüberwacht werden soll.

Der Freimarkt findet in diesem Jahr vom 18. Oktober bis zum 3. November statt. Dabei werden mehr als eine Million Besucher erwartet. Vor gut einer Woche hatte ein Mann auf einem Stadtfest im nordrhein-westfälische Solingen mit einem Messer drei Menschen getötet und acht verletzt. 

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 4. September 2024, 9 Uhr