Corona lässt die Zahl der Berufskrankheiten im Land Bremen explodieren

Corona lässt die Zahl der Berufskrankheiten im Land Bremen explodieren

Bild: Imago | Wavebreak Media Ltd

Die Zahl der neu anerkannten Berufskrankheiten ist im vergangenen Jahr massiv gestiegen. Die Arbeitnehmerkammer spricht von einem "Corona-Effekt".

Im Bundesland Bremen hat die Zahl der neu anerkannten Berufskrankheiten im vergangenen Jahr einen Höchststand erreicht. Die Arbeitnehmerkammer spricht von einem "Corona-Effekt", der sich seit der Pandemie im ganzen Land zeige. "Durch die Corona-Infektionen hat es eine erheblich höhere Zahl an Berufskrankheiten gegeben", sagte Niklas Wellmann von der Arbeitnehmerkammer Bremen.

Zusammenhang zwischen Krankheit und Beruf nötig

In 2.532 Fällen wurde in Bremen im vergangenen Jahr eine Berufskrankheit zum ersten Mal anerkannt. Das entspricht in etwa einer Versechsfachung seit 2020, als sich die Pandemie in Deutschland ausbreitete. Dahinter steckt der sprunghafte Anstieg bei den Infektionskrankheiten, zu denen Corona zählt. Anerkannt wurden diese Erkrankungen vor allem bei Beschäftigen mit hohem Infektionsrisiko – beispielsweise in Krankenhäusern, Altenheimen und Arztpraxen –, aber auch bei Beschäftigten in Kitas und Schulen. Laut Wellmann gebe es auch Long-Covid-Fälle.

Das ist eine gravierende Einschränkungen für die Menschen.

Niklas Wellmann von der Beratungsstelle zu Berufskrankheiten bei der Arbeitnehmerkammer Bremen

Entscheidend dabei ist jeweils der nachgewiesene Zusammenhang zwischen der Krankheit und dem Beruf: Nur dann lässt sich die gesetzliche Unfallversicherung in Anspruch nehmen, die mehr und höhere Leistungen verglichen mit der regulären Krankenversicherung bietet.

Allgemein gibt es weniger Corona-Fälle, und da wird die Kurve auf jeden Fall wieder zurückgehen. Aber es gibt neue Berufskrankheiten, die immer wieder in die Liste aufgenommen werden.

Niklas Wellmann von der Beratungsstelle zu Berufskrankheiten bei der Arbeitnehmerkammer Bremen

Neben corona-bedingten Infektionen wurden in Bremen – wie auch bundesweit – vor allem Erkrankungen im Zusammenhang mit Lärm, Asbest und außerdem Hautkrankheiten als Berufskrankheiten anerkannt.