Infografik
Apfel gefällig? Wo man in Niedersachsen kostenlos Obst pflücken kann
Wer gern Obst isst, sollte rund um Bremen und Bremerhaven nach gelben Bändern Ausschau halten. Denn das bedeutet: Jeder darf hier Obst von den Bäumen ernten.
Der alte Baum hängt voll mit leuchtend roten Äpfeln. Fast bis zum Boden reichen seine Äste herab, seinen Stamm ziert ein gelbes Band. Der Baum ist somit Teil eines Ernteprojekts des "Zentrums für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen". Für alle Obstbäume, die eine gelbe Schleife tragen oder mit einem entsprechenden Hinweisschild versehen sind, gilt: Pflücken und Essen sind erlaubt.
Ernteprojekt läuft seit 5 Jahren
Ins Leben gerufen wurde das Projekt "Gelbes Band" vor fünf Jahren. Wer bei dem Projekt mitmachen möchte, kann seine Bäume auf der Standortkarte eintragen lassen und bekommt dann gelbe Bänder zugeschickt. Wenn die Früchte reif sind, können diese um die Stämme gebunden werden. "Für den einen mag es nur ein alter Apfelbaum sein. Aber eine andere Person mag den total wertschätzen, weil er die Sorte super findet oder eine Allergie gegen die neu gezüchteten Sorten hat," sagt Schneider.
Dass Menschen Dinge mit fremden Leuten teilen, ist ein ganz solidarisches Prinzip.
Koordinatorin Charlotte Schneider
Zu Beginn waren es 70 Ernteorte, die sich an der Aktion beteiligten. Inzwischen sind es rund 225. "Wir glauben aber, dass noch mehr hinzukommen", sagt Koordinatorin Charlotte Schneider. Zwischen Bremen und Bremerhaven befinden sich rund 40 Orte zum Selberpflücken. Mal sind es Äpfel oder Pflaumen, mal Birnen, Kirschen oder auch rote Weintrauben.
Schnitzeljagd nach Ernte-Obst
Die Bäume mithilfe der digitalen Karte zu finden, ist wie eine kleine Schnitzeljagd. Manchmal trifft man noch andere Pflücker – oder die Obstbaum-Besitzerinnen und Besitzer. Etwa Rita Kröncke, die sich um die vielen kleinen, aber reich bestückten Apfelbäume vom Kulturlandschaftsgarten Geestenseth im Landkreis Cuxhaven kümmert. "Wir haben verschiedene alte Apfelsorten dabei", erzählt die Vorsitzende der Norddeutschen Landschaftspflegeschule. "Wenn die Äpfel reif sind, kann jeder hier vorbeikommen und sich ein paar Äpfel pflücken", so Kröncke.
Was man in die Hosentasche oder in die Jackentasche bekommt, darf man mitnehmen.
Rita Kröncke, Vorsitzende der Norddeutschen Landschaftspflegeschule
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Morgen, 22. August 2024, 7:40 Uhr