InfografikStanddatum: 8. Mai 2023.Autorinnen und Autoren:
Alexander Schnackenburg
Umfrage vor der Bremen-Wahl: SPD hat die Nase knapp vor der CDU
Bei einer Bürgerschaftswahl zum aktuellen Zeitpunkt würde die SPD stärkste Partei. Das ist ein Ergebnis einer Umfrage im ARD-Auftrag vom 5. Mai. Die Ergebnisse im Einzelnen.
Bei einer Bürgerschaftswahl zum aktuellen Zeitpunkt würde die SPD mit aktuell 30 Prozent deutlich besser abschneiden als vor vier Jahren (24,9 Prozent) und als stärkste Partei aus der Wahl hervorgehen. Die CDU könnte mit momentan 27 Prozent ihr Ergebnis von 2019 (26,7 Prozent) in etwa bestätigen, läge anders als 2019 allerdings nur auf Rang Zwei.
Die Grünen könnten mit einem Stimmenanteil von aktuell 13 Prozent dagegen nicht an ihr Ergebnis von 2019 (17,4 Prozent) anknüpfen. Die im Senat mitregierende Linke käme derzeit auf zehn Prozent (2019: 11,3 Prozent). Die FDP könnte ihr altes Ergebnis im Bundesland (5,9 Prozent) mit aktuell sechs Prozent in etwa halten.
Die Bürger in Wut (BIW) würden deutlich besser abschneiden als zur letzten Bürgerschaftswahl (2,4 Prozent) und hätten momentan mit landesweit neun Prozent ein Bestergebnis in Aussicht. Sie profitieren nicht zuletzt vom Ausschluss der AfD. In der letzten Sonntagsfrage vor der Entscheidung zu ihrem Wahlausschluss im März lag die AfD bei einem Stimmenanteil von sieben Prozent. Bei der Bürgerschaftswahl 2019 erzielte die AfD einen Stimmenanteil von 6,1 Prozent.
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Gegenüber der letzten Erhebung von Infratest dimap von Mitte April gibt die SPD einen Punkt ab, gleiches gilt für die CDU. Von den beiden SPD-Koalitionspartnern büßen die Grünen im Vergleich zu Mitte April 4 Punkte ein, die Linke kann sich im gleichen Zeitraum hingegen um 3 Punkte verbessern. Die FDP schneidet wie bei der letzten Erhebung ab. Die Bürger in Wut (BIW) können sich um 3 Punkte verbessern.
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Der Arbeit des SPD-geführten Senats mit Grünen und Linken stellt nach vier Jahren knapp die Hälfte der Wahlberechtigten (45 Prozent) ein positives Zeugnis aus, während sich die andere Hälfte (49 Prozent) unzufrieden äußert. Damit wird die rot-grün-rote Senatsarbeit positiver bewertet als die des rot-grünen Vorgängersenats, der sich 2019 deutlicherer Kritik gegenübersah.
Wenn es um die Zusammensetzung des künftigen Senats geht, bewertet rund ein Drittel der Bürgerinnen und Bürger ein Bündnis aus SPD und Grünen oder ein Bündnis aus SPD und CDU positiv (jeweils 34 Prozent). Die amtierende rot-grün-rote Koalition kommt auf ähnliche Zustimmungswerte (32 Prozent). Koalitionsmodelle unter Führung der CDU schneiden vergleichsweise schlechter ab.
Verglichen mit anderen Bundesländern, sind in Bremen vergleichsweise viele Wahlberechtigte mit ihrer Landsregierung zufrieden: 45 Prozent. Besonders schlecht schneidet in diesem Ranking die Bundesregierung ab. Mit ihr sind derzeit nur 28 Prozent der Wahlberechtigten zufrieden.
Bei einem Wahlausgang entsprechend der Sonntagsfrage könnte der bestehende Drei-Parteien-Senat seine Regierungsarbeit fortsetzen. Rechnerisch möglich wäre auch eine Koalition aus SPD und CDU. Weitere Zwei-Parteien-Bündnisse hätten nach jetzigem Stand keine Mehrheit. Die Fortführung der jahrzehntelangen SPD-Regierungstradition im Bundesland entspräche dem Wunsch der Hälfte der Wahlberechtigten (49 Prozent) im Bundesland, während sich jeder Dritte (32 Prozent) für einen Wechsel an der Senatsspitze zugunsten der CDU ausspricht.
Gestützt wird der Wunsch nach einem erneut SPD-geführten Senat durch die Popularität des Regierungschefs. Hätten die Wahlberechtigten in Bremen und Bremerhaven die Möglichkeit, ihren Bürgermeister direkt zu wählen, würde sich eine Mehrheit (59 Prozent) für den SPD-Amtsinhaber Andreas Bovenschulte entscheiden, ein knappes Viertel (23 Prozent) würde den CDU-Spitzenkandidaten Frank Imhoff vorziehen. Jeder fünfte Wahlberechtigte (18 Prozent) kann oder will sich in dieser Frage nicht äußern.
Auch im Vergleich zur Bremischen Bürgerschaftswahl 2019 schneidet SPD-Kandidat Andreas Bovenschulte mit seinem Zustimmungswert von 59 Prozent gut ab. Seinen Vorgänger Carsten Sieling wünschten sich nur 42 Prozent der Befragten als Regierungschef. Dagegen schneidet CDU-Kandidat Frank Imhoff mit 23 Prozent Zustimmung schlechter ab als sein Vorgänger Carsten Meyer-Heder, den sich 36 Prozent der Wahlberechtigten als Regierungschef wünschten.
Spannung vor der Bürgerschaftswahl: Welche Koalition wird favorisiert?