Infografik
Gemeinsam gegen das Hochwasser: Diese 5 Fakten sollten Sie kennen
Einsatzkräfte, Hilfsorganisation und viele freiwillige Helfer haben in Bremen und Lilienthal geholfen. Wer dabei war und was sie geleistet haben im Überblick.
Ab Weihnachten verwandelte sich das Gebiet rund um Wümme und Wörpe, in Lilienthal und Bremen-Borgfeld und -Timmersloh in eine Art Seenlandschaft. Mittlerweile sinken die Pegel, doch der Schaden bleibt. Um Menschen zu retten, Häuser zu stabilisieren oder das Wasser zurückzudrängen packten in den entscheidenden Tagen und Wochen viele Menschen mit an.
1 Wer alles geholfen hat – hauptberuflich und ehrenamtlich
Beim Hochwasser in Bremen und Lilienthal waren Freiwillige Feuerwehren und Berufsfeuerwehren, das Technische Hilfswerk (THW), Deichverbände und der Gewässer- und Landschaftspflegeverband Teufelsmoor, die DLRG, der Bauhof, die Stadtwerke, das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Polizei, die Gemeindeverwaltung, das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt im Einsatz. Außerdem halfen Landwirte, die Freiwilligenagentur Lilienthal, verschiedene Vereine und viele private Spontanhelferinnen und -helfer, sowie Nachbarn, Freunde, Verwandte von Betroffenen.
2 So viele Menschen haben das Hochwasser bekämpft und geholfen
Im stark vom Hochwasser betroffenen Lilienthal waren mehr als 1.000 Menschen damit beschäftigt, zu helfen. Das schließt Einsatzkräfte ebenso ein wie Landwirte und Spontanhelfer, teilt Gemeindebrandmeister Andreas Hensel mit.
In Bremen waren diese Helfer im Einsatz:
- 420 Kräfte der Feuerwehr, die über 3.500 Einsatzstunden leisteten.
- 50 Einsatzkräfte des THW.
- rund 35 Kräfte der Hilfsorganisationen.
- 30 Mitarbeiter des Bremischen Deichverbands am rechten Weserufer, in Spitzenzeiten bis zu 45 .
- In Spitzenzeiten 150 Helfer aus der Bevölkerung und die Zulieferfirmen für Sand, Paletten und mobile Pumpen in Bremen-Timmersloh .
- 194 Polizistinnen und Polizisten in rund 1.500 Einsatzstunden.
Der Einsatz war unermüdlich und extrem. Ohne die vielen Freiwilligen hätten wir das nicht so geschafft.
Stephan Levin, Bremischer Deichverband am rechten Weserufer
3 So viele Sandsäcke packten und verbauten die Helfer
In Niedersachsen war das Hochwasser an vielen Orten ein Problem. Insgesamt brauchte man nach einer Schätzung des niedersächsischen Innenministeriums rund sechs bis zehn Millionen Sandsäcke. In Lilienthal allein kamen mehr als 130.000 Sandsäcke zum Einsatz. Über 100.000 davon befüllten Helferinnen und Helfer in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten von Lilienthal und dem Bereich rund um Wörpe und Wümme von Hand, teilt die Feuerwehr Lilienthal mit.
Nach Informationen des Bremischen Deichverbands am rechten Weserufer verbauten Helfer 5.000 bis 6.000 Sandsäcke in Bremen-Borgfeld.
4 Menschen und Tiere mussten ihr Heim verlassen
In Lilienthal mussten laut Gemeindesprecherin Marilena Koch zweitweise rund 500 Menschen ihre Häuser verlassen. In ganz Niedersachsen wurden nach Angaben des Landesinnenministeriums "deutlich unter 2.000 Menschen evakuiert". In Bremen gab es laut Feuerwehr zwar keine offiziellen Evakuierungen, einige Menschen haben aber freiwillig ihr Zuhause verlassen.
300 Rinder mussten in Bremen anderweitig untergebracht werden, weil der Heimathof vom Hochwasser betroffen war. In Lilienthal wurde nach Informationen der Betreiberin ein Hof mit 73 Pferden evakuiert.
5 Was die Helfer am Laufen gehalten hat
Nachschub zum Durchhalten in langen und kräftezehrenden Schichten lieferten vor allem die Verpflegungsgruppen der Freiwilligen Feuerwehren Bremen-Neustadt und -Lesumbrok sowie zwischenzeitlich die Gruppe der Freiwilligen Feuerwehr Blumenthal In Bremen-Borgfeld und Bremen-Timmersloh. Laut Einsatzkräften stellten die Helfer zum Essen und Trinken während vieler Tage im Hochwassereinsatz bereit:
- 630 Liter Kaffee .
- 1.400 Liter Kaltgetränke .
- 650 Frikadellen .
- 650 Brötchen .
- 950 Portionen Mittagessen .
- 250 Stücke Obst .
- Schokoriegel .
Der Bremische Deichverband hat mehrere tausend Euro ausgegeben für die Verpflegung der Helfer. Die Menschen vor Ort hätten aber auch unglaublich viel geholfen bei der Verpflegung, heißt es. Sie hätten gekocht für die Menschen beim Abfüllplatz der Sandsäcke, eine Bürgerin kam dorthin aus einem ganz anderen Bremer Stadtteil mit einem ganzen Auto voll Essen, weil sie irgendwie helfen wollte. Neben der Verpflegung verteilte der Deichverband auch hunderte Handschuhe für die Helfer, Gummistiefel und Wathosen vom Deichverband.
In Lilienthal gab es allein für die Zwischenmahlzeiten laut Gemeindesprecherin Marilena Koch bei der Feuerwehr 100 Kilogramm Nudeln und 25 Kilogramm Reis.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 12. Januar 2024, 19:30 Uhr