Bremerhavener AWI: Neue Permafrost-Befunde kein Grund zur Beruhigung

Abgestorbene Bäume an einem Ufer
Bild: dpa/imageBROKER | Florian Bachmeier

Tauender Permafrost beschleunigt den Klimawandel. Er ist aber kein globales Kippelement. Das hat ein Team des Bremerhavener AWI entdeckt und warnt dennoch vor den Folgen.

Dauerhaft gefrorener Boden, der große Mengen an Kohlenstoff in Form von abgestorbenen Pflanzenresten speichert – das ist Permafrost. Wenn Permafrost schmilzt, setzt er die klimaschädlichen Gase CO2 und Methan frei. Viele Forschende gingen bislang davon aus, dass tauender Permafrost ein sogenanntes Klima-Kippelement ist. Das würde bedeuten, dass er erst ab einer bestimmten Erderwärmung plötzlich und weltweit taut. Dadurch würden riesige Mengen der Treibhausgase freigesetzt, die das Klima noch stärker erwärmen.

Die Forschenden des Bremerhavener Alfred-Wegner-Instituts (AWI) haben jetzt aber herausgefunden: Tauender Permafrost ist kein globaler, sondern ein regionaler oder lokaler Prozess. Das sei allerdings kein Grund zur Beruhigung, denn die Permafrostböden würden parallel zur golaben Erwärmung nach und nach verschwinden. Die Forscher fordern deshalb, dass die Menschheit möglichst schnell die Treibhausgas-Emissionen auf null senkt.

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Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 3. Juni 2024, 11 Uhr