Meinungsmelder

Radio Bremen-Meinungsmelder fordern mehr Tempo beim Klimaschutz

Was wünschen sich Meinungsmelder von Bund und Land beim Klimaschutz? Was wollen sie selbst beitragen? Auch in Bremen steht das Thema oben auf der politischen Agenda.

2020 rief Bremen den Klimanotstand aus – seither wird für alle politischen Vorhaben und Beschlüsse geprüft, ob sie klimaverträglich sind. Darüber hinaus erarbeitet eine Bremer Enquetekommission derzeit eine parteiübergreifende Klimastrategie für Bremen. Doch wo sehen die Radio Bremen-Meinungsmelder das größte Klimaschutzpotenzial?

2.796 Personen aus Bremen, Bremerhaven und umzu haben sich an unserer Befragung zum Thema "Klimaschutz" beteiligt. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse.

Ist es richtig, dass Bremen den Klimanotstand ausgerufen hat?

Alle politischen Vorhaben und Beschlüsse werden in Bremen auf ihre klimatischen Folgen hin geprüft. Die Meinungsmelder, die Radio Bremen zu dieser Klimaschutz-Maßnahme befragt hat, finden das gut. Auf einer Skala von minus 3 bis plus 3 vergeben sie für die Entscheidung des Bremer Senats im Schnitt eine 1,97.

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Die Radio Bremen Meinungsmelder haben zum Teil genaue Vorstellungen davon, wie aus ihrer Sicht die Klimapolitik des Landes aussehen sollte. Sie wünschen sich dabei vor allem ein schnelleres und konsequenteres Handeln der Politikerinnen und Politiker.

Es braucht Tempo! Die Klimakrise ist da und wir müssen schnell handeln, um den Kindern und Enkelkindern in dieser Stadt keine völlig ruinierte Umwelt zu hinterlassen.

42-jähriger Meinungsmelder aus Bremen-Mitte

Wie könnte eine klimagerechte Stadtentwicklung aussehen?

Auch bei der Stadtentwicklung soll im Land Bremen der Klimawandel künftig stärker berücksichtigt werden. Wir haben die Radio Bremen-Meinungsmelder daher gefragt, welche Vorschläge ihrer Auffassung nach umgesetzt werden sollten. Mehrfache Antworten waren dabei möglich. Prozentual spricht sich im Ergebnis der größte Teil der Befragten (72 Prozent) für die "Begrünung von Dach- und Freiflächen" aus. 67 Prozent nennen die "Entsiegelung von Flächen", 65 Prozent die "Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED".

Fokus liegt bei der Stadtentwicklung auf mehr Grün 65%67%72% 53% 22%Solardachpflicht für NeubautenBegrünung von Dach- und FreiflächenEntsiegelung von FlächenUmrüstung von Straßenbeleuchtung auf LED-TechnologieEigener Vorschlag1%Keiner der Vorschläge3%keine oder fehlende Angaben
Basis: Antworten auf die Frage "Auch bei der Stadtentwicklung soll im Land Bremen der Klimawandel künftig stärker berücksichtigt werden. Welche der folgenden Vorschläge sollten Ihrer Meinung nach umgesetzt werden?", n = 2.796, Angaben in Prozent, Mehrfachauswahl möglich. Bild: Radio Bremen Quelle: Meinungsmelder

22 Prozent der Befragten machten auch zusätzliche Vorschläge zur Stadtentwicklung. Sie umfassten beispielsweise Art und Führung des Verkehrs in der Stadt und eine mögliche Solardachpflicht für Neubauten.

Was sollte die neue Bundesregierung zuerst umsetzen?

Auf die Frage, was die neue Bundesregierung im Hinblick auf den Klimaschutz zu allererst umsetzen sollte, haben die Meinungsmelder eine eindeutige Rangfolge festgelegt. Oben auf der Liste steht der "Ausbau erneuerbarer Energien". Damit korrespondiert auf Rang zwei der Ausstieg aus der fossilen Energiewirtschaft". Die "Förderung klimafreundlicher Verkehrsalternativen" und die "Förderung von energetischen Altbau-Sanierungen" werden danach genannt.

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Ergänzt wurden die in den Antwortoptionen enthaltenen Ideen von den Meinungsmeldern unter anderem mit Vorschlägen wie

  • dem Vorantreiben der Verkehrswende im Sinne von weniger Individualverkehr, mehr E-Mobilität und einem Ausbau des ÖPNV,.
  • dem Ausbau von nachhaltiger und ökologischer Landwirtschaft (z. B. keine Massentierhaltung) oder.
  • der Einführung von höheren Steuern und Abgaben zum Beispiel für CO2 oder Flüge..

Welche regenerative Energie hat in Bremen Potenzial?

Nach unterschiedlichen regenerativen Energien befragt, die auch in Bremen selbst produziert werden könnten, sehen die Meinungsmelder in der Windenergie das größte Potenzial. Dahinter folgt im Ranking die Photovoltaik.

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Wie groß ist Ihr eigener Beitrag zum Klimaschutz?

Zu ihrem eigenen Beitrag zum Klimaschutz befragt, ist das Bild, das die Meinungsmelder von sich selbst zeichnen, gemischt. Auf einer Skala von 1 bis 10 geben nur 5 Prozent der Befragten an, sich vollumfänglich (Wert: 10) für den Klimaschutz zu engagieren. 9 Prozent der Befragten würden sich hingegen bei den Werten 0 und 3 einordnen. Im Schnitt geben sich die Meinungsmelder auf einer Skala von 0 bis 10 eine 6,53, was ihren eigenen Beitrag zum Klimaschutz betrifft. Ein Fünftel der Meinungsmelder macht zu der Frage keine Angaben.

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Diejenigen Meinungsmelderinnen udn Meinungsmelder, die sich schon jetzt besonders für den Klimaschutz engagieren, nennen auch Beispiele wie den neu gestalteten Garten mit eigenen Hühnern bis hin zum schwedischen Bio-Holzhaus.

Hängt Klimaschutz mit persönlichem Verzicht zusammen?

Für einen Teil der Radio Bremen Meinungsmelder ist es "eine unumstößliche Tatsache", dass Klimaschutz nur mit persönlichem Verzicht möglich ist. Andere Befragte widersprechen dieser Position.

Stimmen der Aussage zu, dass Klimaschutz nur mit persönlichem Verzicht geht? stimme voll und ganz + stimme eher zu26%68% 1% 5% Das kann ich nicht beurteilenstimme überhaupt nicht zu + stimme eher nicht zu keine oder fehlende Angabe
Basis: Antworten auf die Frage "Inwiefern stimmen Sie der Aussage 'Klimaschutz geht nur mit persönlichem Verzicht' zu?", n = 2.796, Angaben in Prozent. Bild: Radio Bremen Quelle: Meinungsmelder

In den Kommentaren werfen die Meinungsmelderinnen und Meinungsmelder – häufig unabhängig vom eigenen Votum – die Frage auf, was "Verzicht" in diesem Zusammenhang bedeutet und ob die Bereitschaft zu Veränderungen überhaupt überwiegend mit Nachteilen verbunden sein muss.

Wenn es gute Alternativen gibt, ist ein Verzicht kein Verzicht: zum Beispiel Verzicht aufs Auto ist kein Problem, wenn der ÖPNV wie zum Beispiel in Wien gut ausgebaut ist.

44-jährige Meinungsmelderin aus Bremen-Neustadt

Soll der Weserdeich erhöht werden?

Zum Schutz vor Unwetterfolgen wird in Bremen derzeit über eine Erhöhung des Weserdeichs in der Innenstadt diskutiert. Wir haben die Meinungsmelder daher befragt, was sie von dieser Idee halten. 61 Prozent sprechen sich für die Maßnahme aus, 11 Prozent sind dagegen. Die übrigen Befragten gaben an, diese Frage nicht beurteilen zu können oder machten keine Angaben.

Daumen hoch für mögliche Erhöhung des Weserdeichs in der Bremer Innenstadt 61%11% JaNein Das kann ich nicht beurteilen23% Keine oder fehlende Angaben6%
Basis: Antworten auf die Frage: "Zum Schutz vor Unwetterfolgen wird über eine Erhöhung des Weserdeichs in der Bremer Innenstadt diskutiert. Was halten Sie von dieser Idee?", n = 2.796, Angaben in Prozent, fehlende Werte zu 100 Prozent entfallen auf die Antwortoption "Das kann ich nicht beurteilen" sowie fehlende Angaben. Bild: Radio Bremen Quelle: Meinungsmelder

Ist Extremwetter eine Folge des Klimawandels?

77 Prozent der befragten Meinungsmelder gehen davon aus, dass extreme Wetterereignisse wie die jüngsten Regenfälle und Überschwemmungen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz eine Folge des Klimawandels sind. 11 Prozent der Befragten verneinen dies jedoch. 12 Prozent gaben an, dies nicht beurteilen zu können oder machten keine Angaben zu dieser Frage.

Gibt es Zusammenhang von Klimawandel und extremen Wetterereignissen? Ja.11% 7% 5% Das kann ich nicht beurteilen.Nein. keine oder fehlende Angabe. 77%
Basis: Antworten auf die Frage "Denken Sie, dass extreme Wetterereignisse – wie die Überschwemmungen in der vergangenen Woche – eine Folge des Klimawandels sind?", n = 2.796, Angaben in Prozent. Bild: Radio Bremen Quelle: Meinungsmelder

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Autor

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 3. August 2021, 19:30 Uhr