Meinungsmelder
Note 4+ für Bremens Wirtschaftspolitik: Meinungsmelder unzufrieden
Die Inflation setzt vielen Meinungsmeldern zu. Das Geld ist knapp. Auch die Lage der Unternehmen bereitet ihnen Sorge. Viele kritisieren die Wirtschaftspolitik des Senats.
Die Hälfte der Radio Bremen Meinungsmelder (50 Prozent) fühlt sich durch die Inflation "stark" oder zumindest "eher stark" finanziell belastet. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der Befragung im Vorfeld der Bremischen Bürgerschaftswahl zur wirtschaftlichen Situation im Land Bremen. 2.963 Meinungsmelderinnen und Meinungsmelder haben mitgemacht.
Wie stark belastet Sie die Krise finanziell?
Besonders zu schaffen machen vielen Befragten nach eigenen Angaben die gestiegenen Lebensmittelpreise. 45 Prozent sehen in den hohen Preisen für Nahrungsmittel im Zusammenhang mit der Inflation die größte Herausforderung. Auf Rang Zwei in diesem Negativ-Ranking der Meinungsmelder stehen die Energiekosten, in denen 23 Prozent der Befragten die größte Herausforderung sehen. Deutlich dahinter rangieren die Gehälter (sechs Prozent), die Mietkosten (vier Prozent) und der Arbeitsplatz (vier Prozent).
Beim Wocheneinkauf auf Frische und Qualität wird jetzt weniger geschaut. Schon einige Male die Birnen oder die Paprika zurückgelegt.
78-jährige Meinungsmelderin aus Bremen
Entlastet durch staatliche Maßnahmen wie den Tankrabatt, die Energiepauschale oder das 9-Euro-Ticket fühlen sich die Befragten eher nicht. Mit 48 Prozent bewertet die Mehrheit die Entlastungspakete der Bundesregierung als unzureichend. Lediglich jeder vierte (24 Prozent) stuft die staatliche Unterstützung als "genau richtig" ein. Jeder achte (zwölf Prozent) findet, dass der Bund zu viel Geld zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger ausgeschüttet hat.
Wie bewerten Sie den Umfang der Entlastungspakete?
Nicht nur Privatpersonen leiden unter den Auswirkungen der Inflation, sondern auch die Unternehmen. In Bremen stehen dafür nach Auffassung von fast drei Viertel der Meinungsmelder (73 Prozent) an vorderster Stelle solche der Luft- und Raumfahrt-Branche. Auf den Plätzen zwei und drei in diesem Ranking folgen in der Wahrnehmung der Befragten die Automobilindustrie (58 Prozent) und Logistik-Unternehmen (56 Prozent).
Bremens wichtigste Wirtschaftszweige aus Sicht der Meinungsmelder
Stärker noch als die Inflation belasten die Unternehmen im Land Bremen nach Einschätzung der Meinungsmelderinnen und Meinungsmelder aber der Fachkräftemangel und die Energiekosten.
Die Ausbildung wurde in den letzten Jahren immer mehr runtergeschraubt. Außerdem wurden fertig ausgebildete Fachkräfte nach einem Jahr entlassen, die jetzt natürlich fehlen.
57-jähriger Meinungsmelder aus Bremen
Was ist die größte Herausforderung für Bremer Unternehmen?
Kurz vor der Bremischen Bürgerschaftswahl zeigen sich viele Radio Bremen Meinungsmelder unzufrieden mit der Bremer Wirtschaftspolitik. Sie geben der Wirtschaftspolitik im Land Bremen die Durchschnittsnote 4+ (3,75).
Meiner Meinung nach werden die Prioritäten schon lange falsch gesetzt. Und in viel zu vielen Dingen rumgewurschtelt.
61-jährige Meinungsmelderin aus Bremen
Die Meinungsmelder fordern, dass die nächste Bremer Landesregierung vor allem für die Entlastung geringer Einkommen sorgt. An zweiter Stelle soll sie sich um Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten kümmern sowie drittens um eine klimafreundliche Wirtschaft.
Das fordern Meinungsmelder von Bremens Politik
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, 28. März 2023, 7:40 Uhr