Meinungsmelder

Note 4+ für Bremens Wirtschaftspolitik: Meinungsmelder unzufrieden

In einer Handfläche über einem Gemüsestand liegen verschiedene Euro-Münzen
Bild: dpa | pressefoto_korb/Micha Korb

Die Inflation setzt vielen Meinungsmeldern zu. Das Geld ist knapp. Auch die Lage der Unternehmen bereitet ihnen Sorge. Viele kritisieren die Wirtschaftspolitik des Senats.

Die Hälfte der Radio Bremen Meinungsmelder (50 Prozent) fühlt sich durch die Inflation "stark" oder zumindest "eher stark" finanziell belastet. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der Befragung im Vorfeld der Bremischen Bürgerschaftswahl zur wirtschaftlichen Situation im Land Bremen. 2.963 Meinungsmelderinnen und Meinungsmelder haben mitgemacht.

Wie stark belastet Sie die Krise finanziell?

Kreisdiagramm aus drei Kreisen mit Prozentangaben
Antworten auf die Frage: "Und wenn Sie an Ihre eigene Situation denken: Wie sehr belastet die Inflation Sie im Moment finanziell?" n = 2.963, Werte in Prozent. Bild: Radio Bremen

Besonders zu schaffen machen vielen Befragten nach eigenen Angaben die gestiegenen Lebensmittelpreise. 45 Prozent sehen in den hohen Preisen für Nahrungsmittel im Zusammenhang mit der Inflation die größte Herausforderung. Auf Rang Zwei in diesem Negativ-Ranking der Meinungsmelder stehen die Energiekosten, in denen 23 Prozent der Befragten die größte Herausforderung sehen. Deutlich dahinter rangieren die Gehälter (sechs Prozent), die Mietkosten (vier Prozent) und der Arbeitsplatz (vier Prozent).

Beim Wocheneinkauf auf Frische und Qualität wird jetzt weniger geschaut. Schon einige Male die Birnen oder die Paprika zurückgelegt.

78-jährige Meinungsmelderin aus Bremen

Entlastet durch staatliche Maßnahmen wie den Tankrabatt, die Energiepauschale oder das 9-Euro-Ticket fühlen sich die Befragten eher nicht. Mit 48 Prozent bewertet die Mehrheit die Entlastungspakete der Bundesregierung als unzureichend. Lediglich jeder vierte (24 Prozent) stuft die staatliche Unterstützung als "genau richtig" ein. Jeder achte (zwölf Prozent) findet, dass der Bund zu viel Geld zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger ausgeschüttet hat.

Wie bewerten Sie den Umfang der Entlastungspakete?

Kreisdiagramm aus drei roten Kreisen mit Prozentangaben
Antworten auf die Frage: "Tankrabatt, Energiepreispauschale, 9-Euro-Ticket: Wie bewerten Sie den Umfang der von der Bundesregierung aufgesetzten Entlastungspakete?" n = 2.963, Werte in Prozent. Bild: Radio Bremen

Nicht nur Privatpersonen leiden unter den Auswirkungen der Inflation, sondern auch die Unternehmen. In Bremen stehen dafür nach Auffassung von fast drei Viertel der Meinungsmelder (73 Prozent) an vorderster Stelle solche der Luft- und Raumfahrt-Branche. Auf den Plätzen zwei und drei in diesem Ranking folgen in der Wahrnehmung der Befragten die Automobilindustrie (58 Prozent) und Logistik-Unternehmen (56 Prozent).

Bremens wichtigste Wirtschaftszweige aus Sicht der Meinungsmelder

Piktogramme zu Flug-, Auto-, Logistik-, Tourismus, Nahrungsmittel-, und Windenergiebranche
Antworten auf die Frage: "Was macht für Sie das Land Bremen als Wirtschaftsstandort aus?" n = 2.963, Werte in Prozent. Mehrfachantworten möglich. Bild: Radio Bremen

Stärker noch als die Inflation belasten die Unternehmen im Land Bremen nach Einschätzung der Meinungsmelderinnen und Meinungsmelder aber der Fachkräftemangel und die Energiekosten.

Die Ausbildung wurde in den letzten Jahren immer mehr runtergeschraubt. Außerdem wurden fertig ausgebildete Fachkräfte nach einem Jahr entlassen, die jetzt natürlich fehlen.

57-jähriger Meinungsmelder aus Bremen

Was ist die größte Herausforderung für Bremer Unternehmen?

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Kurz vor der Bremischen Bürgerschaftswahl zeigen sich viele Radio Bremen Meinungsmelder unzufrieden mit der Bremer Wirtschaftspolitik. Sie geben der Wirtschaftspolitik im Land Bremen die Durchschnittsnote 4+ (3,75).

Meiner Meinung nach werden die Prioritäten schon lange falsch gesetzt. Und in viel zu vielen Dingen rumgewurschtelt.

61-jährige Meinungsmelderin aus Bremen

Die Meinungsmelder fordern, dass die nächste Bremer Landesregierung vor allem für die Entlastung geringer Einkommen sorgt. An zweiter Stelle soll sie sich um Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten kümmern sowie drittens um eine klimafreundliche Wirtschaft.

Das fordern Meinungsmelder von Bremens Politik

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"Existenzbedrohend": Bremer verzweifeln an Wohngeld-Wartezeit

Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, 28. März 2023, 7:40 Uhr