Meinungsmelder

Meinungsmelder halten Bremen und Bremerhaven für vermüllt

Bild: Radio Bremen | Melanie Bergmann

Die Radio Bremen Meinungsmelder finden, Bremen und Bremerhaven seien eher vermüllt. Konkrete Vorstellungen haben sie darüber, was gegen den Müll helfen könnte.

Die Mehrheit der Radio Bremen Meinungsmelder ist mit der Sauberkeit auf Bremens Straßen unzufrieden. Das zeigen die Ergebnisse der Umfrage "Müll in der Stadt", die vom 16. bis zum 21. Mai lief. Rund 4.350 Menschen aus Bremen, Bremerhaven und dem Umland haben daran teilgenommen. Als "eher vermüllt" bezeichnen sie die beiden Städte Bremen und Bremerhaven, vor allem der Bremer Stadtteil Gröpelingen fällt dabei auf, gefolgt vom Viertel und der Neustadt.

Welche Orte sind besonders vermüllt?

Wortwolke Meinungsmelder vermüllte Orte
Antworten auf die Frage: "Fällt Ihnen ein Ort oder Stadtteil ein, wo es besonders vermüllt ist?" 4.936 Nennungen, dargestellt sind alle Orte mit mehr als 12 Nennungen. Bild: Radio Bremen

Als besonders sauber gelten hingegen Schwachhausen und Oberneuland. Unerlaubte Müllansammlungen begegnen den Meinungsmeldern in der gesamten Stadt Bremen, aber vor allem neben Altkleider- und Altglascontainern sowie an Straßenrändern.

Wo wird Müll unerlaubt entsorgt?

Wortwolke Meinungsmelder zu unerlaubten Müllansammlungen
Antworten auf die Frage: "Haben Sie den Eindruck, dass Müll an Orten entsorgt wird, die dafür nicht vorgesehen sind?" 3.732 Nennungen, dargestellt sind Orte mit mehr als 20 Nennungen. Bild: Radio Bremen

Bremen ist dreckig geworden. Überall steht Sperrmüll und die Abfallbehälter werden mit Hausmüll verstopft beziehungsweise es wird überall Müll verteilt.

64-jährige Meinungsmelderin aus Bremen-Walle

Gegen den Müll möchten 65 Prozent der Meinungsmelder und -melderinnen mit härteren Strafen vorgehen. So sagt ein 55-jähriger Bremer: "Wenn es wirklich auch mal bestraft würde, würde sich auch etwas ändern. Sieht man ja in China und Japan. Da liegt kein Müll rum." Doch mehr Mülleimer an öffentlichen Orten und eine bessere Aufklärung vor allem bei Kindern und Zugezogenen sind für mehr als die Hälfte der Befragten ebenso wichtige Ansätze, um das Problem zu lösen.

Die Entsorgungssysteme sind ja auch nicht einheitlich, sondern nicht nur von Bundesland zu Bundesland, sondern sogar von Ort zu Ort unterschiedlich. Wer neu hinzuzieht, hat vielleicht keine Ahnung, dass er etwas falsch macht, weil es im vorherigen Wohnort richtig war.

40-jähriger Bremerhavener

Was könnte gegen die Vermüllung helfen?

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Mehr als ein Drittel der Befragten befürwortet zudem eine sogenannte Müll-Erziehung.

Auch die Mülltrennung müsste schon im Kindergarten vermittelt werden… Sonst bleibt es bei der schlechten Trennquote.

59-jährige Meinungsmelderin aus Bremen-Arsten

Sollte es mehr Müllerziehung geben?

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Das aktuelle Mülltrennungssystem finden 67 Prozent der Meinungsmelder eher sinnvoll, 84 Prozent trennen ebenfalls bei sich zu Hause den Abfall. Doch bei mehr als 52 Prozent der Befragten ist der Gelbe Sack bereits nach einer Woche eher voll, was offenbar an den Plastikverpackungen vieler Produkte liegt. Insgesamt kommt bei manchen der Wusch nach häufigeren Leerungen auf.

Ich finde es absurd, dass der Müll nur alle zwei Wochen abgeholt wird. Gerade beim Biomüll führt das im Sommer zu Maden und üblen Gerüchen.

42-jährige Meinungsmelderin aus Bremen-Schwachhausen

Die Müllgebühren halten 43 Prozent hingegen für angemessen, lediglich 27 Prozent finden, sie seien zu hoch. So sagt ein 49-Jähriger aus der Bremer Neustadt: Wären die Preise höher, könnte "eine Begründung für das illegale Müllentsorgen liegen". Letztendlich ist jedoch nach Sicht vieler Meinungsmelder jeder Einzelne gefragt, einen Beitrag für die Sauberkeit seiner Stadt zu leisten.

Bremer Stadtreinigung schaltet sich in Diskussion ein

In einem Social-Media-Beitrag von buten un binnen zum Auftakt des Meinungsmelders schaltete sich die Bremer Stadtreinigung in die Diskussion ein: Sie betonte, dass die öffentlichen Mülleimer "in einem angemessenen und personell machbaren Rahmen geleert" würden, allerdings führe das Wegwerfverhalten der Bremerinnen und Bremer dazu, dass öffentliche Mülleimer schnell überfüllt seien.

Dass die öffentlichen Abfallbehälter trotz regelmäßiger Leerung und sehr vielen (!!) Sonderleerungen dennoch überfüllt sind, liegt vor allem daran, dass die Leute massenweise to-Go-Verpackungen reinstopfen und so den eigentlich ausreichenden Platz in den Behältern für andere verstopfen. So passt selbst ein Taschentuch oder ein Hundekotbeutel nicht mehr rein.

Bremer Stadtreinigung in einem Social-Media-Kommentar zum Radio Bremen Meinungsmelder

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Autorin

  • Serena Bilanceri
    Serena Bilanceri Autorin

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 10. Juni 2024, 19:30 Uhr