Spezialschiff erreicht Wilhelmshaven – LNG-Terminal kurz vor Start
- Spezialschiff "Höegh Esperanza" erreicht Flüssigerdgas-Anleger.
- Plattform dockt nördlich des Tiefwasserhafens Jade-Weser-Ports an.
- Erstes Flüssigerdgas (LNG) soll ab 22. Dezember eingespeist werden.
Das Spezialschiff "Höegh Esperanza" hat am Nachmittag am neugebauten Flüssigerdgas-Anleger nördlich des Tiefwasserhafens Jade-Weser-Ports angedockt. Damit befindet sich das Wilhelmshavener LNG-Terminal auf der Zielgeraden. Denn die "Höegh Esperanza" gilt als technisches Herzstück des Terminals. Mit der schwimmenden Plattform soll das von Tankschiffen angelieferte verflüssigte Erdgas (LNG) angelandet, wieder in den gasförmigen Zustand umgewandelt und an Land gepumpt werden.
Startklar ist dafür auch schon eine ebenfalls neugebaute, rund 26 Kilometer lange Pipeline vom LNG-Anleger bis zum nächsten Anschluss an das Gas-Fernleitungsnetz im Landkreis Wittmund. Bereits in gut einer Woche, am 22. Dezember, soll nach Plänen des Betreibers, des Gasimporteurs Uniper, Erdgas in das deutsche Gasnetz eingespeist werden, wenn das Terminal in Betrieb genommen wird.
Noch fehlen einige Umweltgenehmigungen
Noch fehlen für die Inbetriebnahme des Wilhelmshavener Terminals allerdings die wasser- und emissionsrechtlichen Genehmigungen. Diese sollen am Freitag von den Behörden an den Betreiber Uniper übergeben werden. Schon am Samstag soll dann die offizielle Eröffnung folgen. Dann werden unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) am Terminal erwartet.
Der in wenigen Monaten verwirklichte Bau des LNG-Terminals ist Teil der Bemühungen Deutschlands, unabhängig von Gaslieferungen aus Russland zu werden. Auch in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein und in Lubmin bei Greifwald sollen noch in diesem Jahr schwimmende LNG-Terminals an den Start gehen.
Der erste Frachter, der nur LNG transportiert, wird Mitte Januar erwartet. Insgesamt soll das Wilhelmshavener Terminal künftig mindestens fünf Milliarden Kubikmeter LNG pro Jahr regasifizieren und in das deutsche Gasnetz einspeisen. Das entspricht rund sechs Prozent des deutschen Gasbedarfs und würde so rund elf Prozent von Deutschlands Gasimporten aus Russland ersetzen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 15. Dezember 2022, 19:30 Uhr