Bovenschulte: Bremer Stahlwerk benötigt den Industriestrompreis
Bürgermeister Bovenschulte hat sich bei einer Kundgebung am Stahlwerk erneut für einen niedrigeren Strompreis eingesetzt. Ohne den Industriestrompreis sei der Standort gefährdet.
Am Bremer Stahlwerk haben rund 1.000 Menschen einen niedrigeren Strompreis für die Industrie gefordert. Zu der Kundgebung hatten der Stahlhersteller Arcelor Mittal und die Gewerkschaft IG Metall aufgerufen. Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) sagte dem Stahlwerk seine Unterstützung zu.
Er werde im Gespräch mit den anderen Länderchefinnen und -chefs sowie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erneut für einen Industriestrompreis werben, sagte Bovenschulte in seiner Rede. Das Stahlwerk von Arcelor Mittal sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für das Land Bremen.
Die Bundesregierung muss den Industriestrompreis umsetzen, wenn der Standort der Hütte gesichert werden soll. Denn wenn unsere Stahlindustrie eine gute Zukunft haben soll, dann muss richtig viel investiert werden.
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD)
Strompreis in Deutschland höher als anderswo
Der Konzern und die Gewerkschaft IG Metall warnen, dass mittelfristig das Aus für das Stahlwerk droht. Der Grund: Der Betrieb sei auf Dauer nicht wettbewerbsfähig, wenn der Strompreis in Deutschland höher ist als in vielen anderen europäischen Ländern. Arcelor Mittal muss zudem wegen der geplanten Umstellung auf umweltfreundlichen Stahl Geld sparen. Dafür wird ein hoher dreistelliger Millionenbetrag notwendig, an dem sich das Land Bremen laut Bovenschulte beteiligen will.
Bovenschulte setzt sich für einen Industriestrom- oder auch Brückenstrompreis ein, der die Energiekosten bereits für kleine und mittelständische, aber energieintensive Unternehmen deckelt. Die Maßnahme soll nach seiner Ansicht auf fünf bis sieben Jahre befristet sein.
Die Organisatoren hatten mit 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Stahlindustrie gerechnet. Am Ende kamen rund 1.000 Teilnehmer zusammen. Auch Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) sowie Arbeitssenatorin Claudia Schilling (SPD) waren vor Ort.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Nachmittag, 28. September 2023, 17 Uhr