Bremer SWB rechnet "noch länger" mit hohen Energiepreisen
- SWB gibt Prognose zu Entwicklung der Strom- und Gaspreise ab.
- Bremer Energieversorger geht auf unbestimmte Zeit von höheren Preisen aus.
- Preisentwicklung sei kaum vorhersehbar.
Nach Einschätzung des Bremer Energieversorgers SWB werden die Energiepreise so bald nicht auf das Niveau von vor dem Ukraine-Krieg sinken. "Unserer Einschätzung nach werden die Preise für Kunden noch länger auf hohem Niveau bleiben", sagte SWB-Sprecherin Angela Dittmer zu buten un binnen. Einen konkreten Zeitpunkt nannte sie nicht.
Bei Erdgas gehen wir vom jetzigen Stand der Dinge davon aus, dass es schwierig werden wird, das alte Preisniveau von 5-6 Cent pro Kilowattstunde wieder zu erreichen.
Angela Dittmer, SWB-Sprecherin
Die Sprecherin wies darauf hin, dass Kundinnen und Kunden den Preisanstieg bis zum Frühjahr 2024 allerdings nur bedingt bemerken würden, weil bis dahin die jüngst beschlossenen Gas- und Strompreisebremsen der Bundesregierung wirkten.
Zur Abfederung der hohen Energiepreise greifen ab 2023 Preisobergrenzen für Strom und Gas. Der Staat zahlt Haushalten und kleineren Unternehmen für 80 Prozent ihres Vorjahresverbrauchs die Differenz zwischen Preisdeckel, der bei 12 Cent pro Kilowattstunde Gas liegt, und dem Marktpreis. Anfang 2022 lag der Gas-Preis bei der SWB noch bei knapp 7 Cent pro Kilowattstunde.
Preisentwicklung nur schwierig zu kalkulieren
Dittmer fügte hinzu, dass die Preisentwicklung "noch nie so unkalkulierbar" war wie es jetzt der Fall sei.
"Prognosen haben wir in der Vergangenheit schon nicht (gerne) gewagt – jetzt noch weniger. Noch nie zuvor war die berühmte Glaskugel so groß.
SWB-Sprecherin Angela Dittmer
Der Mutterkonzern der SWB, die EWE, hält eine Preissenkung nach Winter 2023/24 für möglich. Der EWE-Vorstandsvorsitzende Stefan Dohler sagte der "Nordwest-Zeitung", er erwartete ab dem Zeitpunkt eine deutliche Entlastung bei den Energiepreisen. Er sei optimistisch, dass die Gaspreise 2024 auch wieder deutlich unter 50 Euro für eine Megawattstunde fallen können. Das entspräche zwar nicht dem alten Niveau, komme einer Normalisierung aber schon sehr nahe, zitiert die Zeitung den EWE-Chef.
Dieses Thema im Programm: butenunbinnen, 7. November 2022, 19:30 Uhr