Bauern blockieren Autobahn-Zufahrten in Bremen

Tausende Trecker bei Bauernprotesten am Montag erwartet

Bild: dpa | Ulmer

Bauern aus dem gesamten Nordwesten machen sich auf den Weg nach Bremen. Um 10 Uhr ist eine Kundgebung in der Überseestadt geplant. Es werden rund 2.000 Teilnehmer erwartet.

Die bundesweiten Bauern-Proteste wirken sich in Bremen und Bremerhaven schon stark aus. Mehrere Autobahnzufahrten an der A27 wie die Doppelkreuzung Ihlpohl sind bereits von Traktor-Korsos blockiert. Auch der Wesertunnel bei Bremerhaven ist aktuell dicht, was auch bis 20 Uhr so bleiben soll.

Die Organisatoren gehen davon aus, dass sich auch Beschäftigte von Logistikunternehmen dem Protest anschließen. Die Bauernverbände wollen bundesweit gegen Pläne der Bundesregierung demonstrieren, Steuervorteile für Landwirte teilweise zu streichen.

Bauern aus dem gesamten Nordwesten kommen nach Bremen

Nach ersten Schätzungen sollen in der Region bis zu 2.000 Landwirte mit ihren Traktoren unterwegs sein. Schon seit den frühen Morgenstunden sind sie unterwegs zu Sammelstellen, von wo aus die Protestzüge starten sollen. Für den Morgen ist zum Beispiel in Bremen eine Kundgebung geplant, wohin Landwirte aus dem gesamten Nordwesten mit einer Sternfahrt kommen wollen. Für 10 Uhr ist eine Kundgebung in der Bremer Überseestadt angekündigt. Weitere Aktionen sind in Bremerhaven, Cuxhaven und Diepholz geplant. Die Polizei rechnet mit massiven Problemen auf den wichtigsten Zufahrtsstraßen in Bremen.

Die Polizei ist nach Angaben eines Sprechers dabei, die Lage zu sondieren. Man stehe aber in Kontakt mit den Organisatoren der Proteste. Glatteis gefährde die Verkehrslage an vielen Stellen zusätzlich. Die Polizei rechnet mit deutlichen Beeinträchtigungen, auch im Schülerverkehr. Auch der öffentliche Nahverkehr werde eingeschränkt sein, so die Polizei. So meldet Bremerhaven-Bus, dass es zu Störungen kommen kann.

Fünf Bauernverbände distanzieren sich von Demos vor Privathäusern

Nicht nur die Blockade wütender Landwirte gegen Vizekanzler Robert Habeck in Schleswig-Holstein hat die Bauernproteste in ein schlechtes Licht gerückt. Zuvor hatten Bauern auch schon das Privathaus von Niedersachsens Agrarministerin Miriam Staudte mit Treckern belagert.

Fünf Bauernverbände, darunter das Landvolk und Land schafft Verbindung, erklärten später gemeinsam mit der Landesregierung, dass sie sich von derlei "nicht angemessenen Verhaltensweisen" distanzieren, etwa von Demos vor Privathäusern, dem Zeigen von Galgen und der Verbrennung von Strohpuppen.

Eine Gruppierung, die Freien Bauern, hat eine Unterzeichnung dieser Erklärung laut Ministerpräsident Stephan Weil jedoch abgelehnt.