Keller vollgelaufen – und wer zahlt jetzt die Kosten?

Feuerwehrleute pumpen nach einem Unwetter mit Starkregen Wasser aus dem Keller eines Mehrfamilienhauses ab.

Bremer Feuerwehr muss nach Unwetternacht viele Keller auspumpen

Bild: dpa | Daniel Bockwoldt (Archiv)

Hunderte Keller sind in dieser Woche in Bremen bei Starkregen vollgelaufen. Das Abpumpen des Wassers übernimmt meist die Feuerwehr, bei den Kosten kommt es auf die Versicherung an.

Mehr als 60 Liter Regen pro Quadratmeter sind in der Nacht auf Freitag in Teilen von Bremen gefallen. So viel, wie sonst in einem ganzen Monat. Zu viel, dass die Wassermassen überall normal hätten abfließen können. Die Folge: Hunderte Bremer hatten Wasser in den Kellern stehen. Und nur noch die Feuerwehr konnte helfen.

Wer zahlt den Feuerwehreinsatz?

Für das Auspumpen der Keller in Folge der beiden Starkregen-Tage in dieser Woche wird die Bremer Feuerwehr keine Rechnungen verschicken. Grundsätzlich sei das Abpumpen von Kellern zwar eine kostenpflichtige Hilfeleistung, sagt Feuerwehrsprecher Michael Richartz, beispielsweise bei einem Wasserrohrbruch. Häufen sich die Einsätze wie jetzt aufgrund von Unwetterlagen, gelte dies aber nicht.

Keller voll, wer kommt jetzt für die Kosten auf?

Das kommt darauf an: Das Gebäude und die Sachen darin müssen gesondert versichert werden. Aber sowohl bei der Gebäude- als auch bei der Hausratsversicherung gilt: Schäden durch Starkregen werden nur übernommen, wenn Elementargefahren mitversichert sind, sagt Roland Stecher von der Bremer Verbraucherzentrale.

Was müssen Betroffene jetzt tun?

Sobald das Wasser abgepumpt ist, sollte man überprüfen, was alles kaputt gegangen ist, erklärt Stecher. "Und dann schaue ich mal, ob das im Rahmen meiner Wohngebäudeversicherung versichert ist. Und dann würde ich sofort, also unverzüglich, meinen Versicherer in Kenntnis setzen, dass etwas passiert ist." Betroffene sollten die Schäden direkt fotografieren und die Bilder an ihre Versicherungen schicken.

Für Schäden an den Dingen im Haus gilt das gleiche Prozedere, nur dass die Meldung dann an die Hausratsversicherung geht. Auch wer sein eigener Vermieter ist – und im eigenen Haus wohnt – braucht für die Dinge im Haus eine zusätzliche Hausratsversicherung.

Was, wenn ich noch keine Versicherung für Elementarschäden habe?

Zuerst sollte man überlegen, wie hoch das Risiko bei Starkregen ist. Dafür hilft ein Blick auf die Starkregenkarte für die Stadt. Wohnt man in einem Risikogebiet, sollte man sich genauer über Zusatzversicherungen informieren. In Bremen können sich grundsätzlich alle Menschen gegen Starkregen-Ereignisse versichern. Aber: Die Kosten steigen, weil es immer häufiger zu Schäden kommt. In diesem Jahr könnte es dabei um eine Erhöhung von bis zu 15 Prozent gehen.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Bremen Vier läuft, 24. Juni 2023, 14:15 Uhr