Verdi warnt in Bremen vor unfairem Wettbewerb unter Schlepperdiensten
- Verdi erwartet Wettbewerbsverzerrung durch Sozialdumping.
- Vertreter mehrerer Schlepperreedereien schilderten ihre Lage im Häfenausschuss.
- Häfenressort will neue Regeln aufstellen.
Der Häfenausschuss der Bürgerschaft hat sich am Mittwochnachmittag mit den Schlepperreedereien in den bremischen Häfen befasst. Die Gewerkschaft Verdi hatte vor Wettbewerbsverzerrung durch Sozialdumping gewarnt. Sie befürchtet, dass Schlepperdienste, die zu großen Reedereien gehören, traditionell ansässige Unternehmen durch einen unfairen Preiskampf aus dem Markt drängen könnten – unter anderem, weil auf ihren Schiffen keine deutschen Besatzungen tätig sind. Das geht aus einem Papier für den Ausschuss hervor. Vertreter mehrerer Schlepperreedereien haben in der Sitzung ihre Lage geschildert.
Für Chancengleichheit unter den Wettbewerbern schlägt das Ressort in einem Bericht verschiedene Maßnahmen vor. So sollen nur noch Reedereien zugelassen werden, die beide bremischen Häfen bedienen. Das soll verhindern, dass sich Reedereien nur auf die lukrativen Gebiete konzentrieren.
Dass die Schlepper unter deutscher Flagge fahren, kann das Land Bremen nicht vorgeben. Es wäre nicht mit EU-Recht vereinbar. Bis Januar will das Ressort eine neue Verordnung für die Schleppdienste in den bremischen Häfen vorlegen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 23. November 2022, 20 Uhr