Gasbohrungen vor Borkum: Eilantrag gegen Seekabel erfolgreich
Das Seekabel soll die geplante und umstrittene Gas-Bohrinsel vor Borkum mit Strom versorgen. Das Verwaltungsgericht Oldenburg hat jetzt entschieden, dass es vorerst nicht verlegt werden darf.
Das Verwaltungsgericht Oldenburg hat einem Eilantrag stattgegeben, den die Deutsche Umwelthilfe (DUH) gegen die Genehmigung eines Seekabels gestellt hatte. Das haben die Deutsche Umwelthilfe und das niederländische Unternehmen One-Dyas mitgeteilt. Das Gericht wollte auf Nachfrage die Entscheidung zunächst weder bestätigen noch zurückweisen. Mit dem Stromkabel will der niederländische Energiekonzern One-Dyas die umstrittene Gas-Bohrinsel vor Borkum mit Strom versorgen. Der Bau des Seekabels sollte schon am Freitag starten. Die Umweltschützer fürchten, dass das Kabel schützenswerte Unterwasserbiotope und Riffstrukturen zerschneiden und unwiederbringlich zerstören wird. Den Angaben der DUH zufolge hat das Gericht klargestellt, dass die wirtschaftlichen Interessen des Konzerns die gesetzlichen Anforderungen an den Schutz der durch das Kabel möglicherweise gefährdeten Riffe nicht aufheben.
Nach Angaben des Gaskonzerns One-Dyas hält das Gericht eine weitere Prüfung von Kompensationsmaßnahmen für erforderlich. Das Unternehmen will nun mit den niedersächsischen Behörden weitere Schritte besprechen. Der Konzern hat laut DUH gegenüber dem Gericht behauptet, dass bei einem verzögerten Baubeginn mit monatlichen Verlusten von 20 Millionen Euro zu rechnen sei.
DUH fordert kompletten Baustopp
Eine Entscheidung im Hauptverfahren steht noch aus. Was auch noch fehlt ist die Genehmigung der Bohrungen auf deutscher Seite durch das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Die Deutsche Umwelthilfe fordert, gemeinsam mit anderen Umweltinitiativen, dass das Gasförderprojekt vor Borkum komplett gestoppt werden soll.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 7. August 2024, 17 Uhr