Bremer Innenstadt: Werden Bettenlager von Obdachlosen bald abgeräumt?
Ein Runder Tisch in der Handelskammer Bremen hat sich auf kurzfristige Maßnahmen verständigt. Vor allem Drogenszene, Straßenraub, Bettelei und Obdachlosigkeit standen im Fokus.
An dem Treffen hatten Vertreter der bremischen Wirtschaft und des Handels sowie mehrere Senatsmitglieder teilgenommen. "Die Maßnahmen sind absolut notwendig", sagte Handelskammer-Präses Eduard Dubbers-Albrecht.
Die Lage ist immer noch ernst, sie ist aber in den letzten Wochen besser geworden.
Handelskammer-Präses Eduard Dubbers-Albrecht
Es war die zweite Auflage des Runden Tisches zur Bremer Innenstadt. Und schon seit dem ersten Treffen im September habe sich einiges getan, hieß es danach. Innensenator Ulrich Mäurer etwa verwies unter anderem auf das Alkohol- und Drogenverbot am Hauptbahnhof und die Verstärkung des Ordnungsdienstes.
22 Innenstadt-Räuber festgenommen
"Und wir haben eine sehr ordentliche Bilanz vorgelegt, was die Bekämpfung der Raubüberfälle angeht", sagte der SPD-Politiker. Es habe im September einen Höchststand mit mehr als 100 Taten gegeben. "Das war ein Anstieg von 100 Prozent gegenüber den Mai-Zahlen", erklärte Mäurer. "Heute sind diese Zahlen eindeutig rückläufig."
Wir haben 22 Haftbefehle vollstreckt – und das hat natürlich Folgen nach sich gezogen.
Ulrich Mäurer, Bremer Innensenator
Dem Maßnahmenkatalog zufolge soll die Drogenszene verlagert werden – auch aus der Innenstadt hinaus und mit Hilfsangeboten überall in der Stadt. Vor allem die Sauberkeit der City liegt der Wirtschaft am Herzen. Mehr Papierkörbe und häufigere Straßenreinigung sollen helfen.
Ordnungsgesetz soll geändert werden
Obdachlose in der Innenstadt müssen auf lange Sicht damit rechnen, dass ihre Bettenlager zum Beispiel in Tunnels der City oder an den Rathausarkaden abgeräumt werden. Dazu soll das Ordnungsgesetz geändert werden. Das soll künftig auch gegen aggressives Betteln wirksamer sein, hieß es. Am Hillmannplatz, wo es jüngst häufiger zu Überfällen und Schlägereien gekommen war, könnte ein neues Lichtkonzept für mehr Sicherheit sorgen.
Die Handelskammer hatte den Runden Tisch im Herbst initiiert. Der Anlass war der IHK zufolge eine Zunahme von Raub- und Einbruchsdelikten, die Ausweitung der Drogenszene und eine wachsendes Problem mit Sauberkeit.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 20. Dezember 2023, 7 Uhr