Diese Probleme gab es mit der Bremer Technik beim Start der Ariane 6
Die neue Trägerrakete Ariane 6, die teilweise in Bremen gebaut wurde, ist am Dienstagabend erfolgreich ins All gestartet. Doch nicht alles lief nach Plan.
Nach langjähriger Vorbereitung ist die neue europäische Trägerrakete Ariane 6 am Dienstag erfolgreich ins All gestartet – allerdings mit leichten Problemen. Die Rakete hob um 16 Uhr Ortszeit (21 Uhr in Deutschland) von Kourou in Französisch-Guayana zu ihrem Jungfernflug ab.
Die Rakete soll künftig für kommerzielle und öffentliche Auftraggeber Satelliten ins All befördern. Bei ihrem ersten Start, der wegen eines "kleinen Problems" am Boden um eine Stunde verschoben werden musste, hatte die neue Trägerrakete knapp 20 "Passagiere" an Bord: Mikrosatelliten von Universitäten und wissenschaftliche Experimente, darunter auch einige aus Deutschland.
In Bremen gebaute Oberstufe schafft es nicht zurück zur Erde
Auch gegen Ende des Fluges gab es nochmals einen kleinen Rückschlag, als die Rakete von ihrer Flugbahn abwich. Die Oberstufe der Rakete, die in Bremen gebaut worden war und eigentlich in einem weit abgelegenen Gebiet im Pazifik landen sollte, scheiterte am Wiedereintritt in die Erdatmosphäre: Eigentlich hatte die Oberstufe erneut zünden sollen, um sich umzudrehen und zurückzufliegen. Das funktionierte allerdings nicht.
Raumfahrt-Experte Martin Tajmar, der an der TU Dresden lehrt und selbst nicht am Ariane-Projekt beteiligt war, bewertet den Jungfernflug trotzdem insgesamt als "großen Erfolg". Manche Dinge wie diese erneute Zündung könne man auf der Erde nicht richtig testen, erklärte Tajmar, weil es hier eine Erdanziehungskraft gebe und dort oben eben nicht. "Dann wabert der Treibstoff da ein bisschen herum – das sind Dinge, die man nicht vorhergesehen hat". Dann sei natürlich im Weltraum niemand vor Ort, der eingreifen könne.
Da kann viel schiefgehen, und ein bisschen was ist gegen Ende auch schiefgegangen, aber der Start und der Erfolg, dort hingekommen zu sein, wiegt alles auf.
Raumfahrt-Experte Martin Tajmar
"Großer Erfolg" trotz Problemen
Auch die Verantwortlichen zeigten sich zufrieden mit dem Start: Wie die Europäische Raumfahrtagentur (ESA) mitteilte, wurden die Mikrosatelliten eine Stunde und sechs Minuten nach dem Start erfolgreich im Orbit abgesetzt. ESA-Chef Josef Aschbacher sprach von einem "historischen Tag für die ESA und für Europa".
Quelle: AFP.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 10. Juli 2024, 19:30 Uhr