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Vom Polizist zum Politiker: Timke will mit Innerer Sicherheit punkten

Was, wenn wir Sie wählen, Herr Timke?

Bild: Radio Bremen

Bei der vergangenen Wahl brachte Jan Timke die Bürger in Wut in die Bremische Bürgerschaft. Er sei das Partei-Aushängeschild, sagt er selbst – aber was hat sie noch zu bieten?

Dass ein Bremerhavener Spitzenkandidat gleichzeitig Gründer und Bundesvorsitzender seiner Partei ist, hat eher Seltenheitswert. Bei den Bürgern in Wut allerdings ist das zum wiederholten Mal so: Jan Timke tritt wieder auf Listenplatz 1 seiner Partei an. Bei der vergangenen Wahl schaffte er von Bremerhaven aus den Sprung in die Bremische Bürgerschaft – dass er sich nicht nur dort, sondern auch beim "Trockenschwimmen" über Wasser halten kann, möchte er bei Felix Krömer unter Beweis stellen.

1 Was machte Timke vor seiner politische Karriere?

Obwohl sowohl die Stadtverordnetenversammlung Bremerhaven als auch die Bremische Bürgerschaft Teilzeitparlamente sind, sieht Timke seinen Job als Vollzeit-Tätigkeit. Das heißt: In seinem früheren Job als Polizist arbeitet er im Moment nicht – obwohl dieser für ihn interessant und spannend gewesen sei. "Ich war ja nicht nur bei der Bundespolizei, sondern auch beim Bundeskriminalamt im Personenschutz", erzählt Timke. Und als solcher hatte er auch die ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau und Horst Köhler beschützt. Eine seine Erinnerungen: "Wir sind mal auf einer Auslandsreise gewesen, wo wir Hinweise hatten, dass ein Attentat verübt werden soll. Wir haben diese Reise dann kurzfristig abgebrochen, damit es gar nicht zu einer brenzligen Situation kommt", erzählt Timke bei Minute 4.32. Wie er mit den permanenten Gefahrensituationen umgegangen ist, verrät er kurz danach.

2 Ist Timke ein Regel-Pedant?

Als Regel-Fanatiker wollte Krömer Timke zwar nicht bezeichnen – schon aber als Person, die auf Regeln Wert legt. Und in der Tat: Ihm sei es wichtig, dass man auch jungen Menschen Grenzen zeige und deutlich mache, dass diese eingehalten werden müssten. "Sonst funktioniert das Zusammenleben nicht", sagt Timke ab Minute 6.45. Ins Bild passt, dass Timke bereits mehrfach wegen der Informationspolitik des Senats vor den Staatsgerichtshof gezogen ist. "Man hat drei Mal Anfragen von mir falsch beantwortet. Ich konnte dadurch natürlich meine Rechte als Abgeordneter nicht wahrnehmen und habe drei Mal vor Gericht Recht bekommen", so Timke. Wie sich seine Regel-Affinität auf seine Rolle als Vater auswirkt, erzählt er Krömer zuvor ab Minute 5.53.

3 Wo sind die Bürger in Wut einzuordnen?

Der Name Bürger in Wut ist für eine Partei eher ungewöhnlich, weswegen sich wahrscheinlich nicht nur Krömer die Frage stellt, wofür die Partei und Timke stehen. Seine Antwort: "Ich bin konservativ. Ich stehe dort, wo die CDU vor 20 Jahren gestanden hat", so Timke bei Minute 13.11. Dennoch sieht sich die Partei häufig, dem Vorwurf ausgesetzt, rechtspopulistisch zu agieren – ist da nicht eine Abgrenzung nötig? "Diese Frage wird ja häufig gestellt. Ich glaube, ich muss mich nicht abgrenzen", verteidigt sich Timke auf Krömers Frage.

Ich mache ein politisches Angebot, und der Bürger soll das politische Angebot sehen und dann sagen, ob er dem so zustimmt oder nicht.

Jan Timke, Bremerhavener Spitzenkandidat der Bürger in Wut

Seine Redebeiträge im Parlament seien zwar voller Kritik für die Regierung, nicht aber rechtspopulistisch oder rechtsradikal. Warum sich seiner Auffassung daran durch die Fusionierung seiner Partei mit dem Bündnis Deutschland nichts ändert, erklärt er ab Minute 15.54.

4 Wie will Timke Bremerhaven sicherer machen?

Welches Thema er inhaltlich vertiefen möchte, ist für Timke keine Frage: "Die Menschen werden immer das Original wählen und keine Kopie. Und von daher fokussieren wir uns auf unser Kernthema: Das ist die innere Sicherheit", stellt er bei Minute 18.31 klar. Timke stört sich unter anderem daran, dass die Aufklärungsquote von Straftaten in Bremen nur bei 43 Prozent liegt und sich nicht verbessert habe. "Da wollen wir ansetzen." Zusätzliche Polizeibeamte müssten her, potentielle Bewerber über soziale Medien angesprochen werden. Warum die australische Polizei dabei ein Vorbild sein könnte, erklärt er ab Minute 24.33.

5 Warum will Timke Bremer Polizisten mit Tasern ausstatten?

Beim Thema Sicherheit ist Timke auch die Sicherheit der Polizei-Beamten wichtig. "Wir haben immer häufiger Angriffe auf Polizeibeamte, auch in Bremen und Bremerhaven. Und da ist es natürlich wichtig, dass man die Polizei mit den notwendigen Mitteln ausgestattet", sagt Timke bei Minute 21.45. Zwingend gehört für ihn der Taser dazu, also eine Elektroschockpistole. In Bremerhaven gibt es den bereits, in Bremen noch nicht, "weil sich da die Linken und vor allem die Grünen sperren" (O-Ton Timke). Krömer fragt, ob dadurch denn auch Bremens Straßen sicherer werden. Das nicht, räumt Timke ein, aber sie helfe eben den Polizistinnen und Polizisten: "Es sind mehrere Fälle bekannt, in denen allein die Androhung des Tasers dazu geführt hat, dass eine Situation deeskaliert wurde." Welchen Vorwurf Timke deshalb Innensenator Mäurer macht, sagt er ab Minute 22.37.

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 06. April 2023, 19.30 Uhr