Kostenexplosion bei A281: CDU und FDP werfen Bremer Senat Versagen vor
Der Bremer Senat sieht beim A281-Ausbau den Bund in der Pflicht. CDU und FDP halten das für ein Ablenkungsmanöver – und sehen die Verantwortung in Bremen.
Der Bau des Wesertunnels könnte nach neusten Schätzungen bis zu 400 Millionen Euro teurer werden als bisher bekannt. Von der Kostenexplosion hatte zuerst der Weser-Kurier berichtet.
Die Bremer CDU sieht die Landesregierung in der Verantwortung, schnellstmöglich eine Lösung zu finden. Sie habe über Jahre den Ausbau der A281 verschleppt und in Berlin nicht richtig Dampf gemacht.
Noch schlimmer ist es für unsere Hansestadt aber, wenn die Verantwortlichen in der Verkehrsbehörde und im Rathaus nun mit dem Finger nach Berlin zeigen.
Frank Imhoff, CDU-Spitzenkandidat
Auch die FDP erklärte, der Wesertunnel hätte längst fertiggestellt werden müssen. Der Tunnel sei für den Wirtschaftsstandort von großer Bedeutung. "Weil das grüne Verkehrsressort die Fertigstellung seit Jahren verschleppt hat, sind die Kosten massiv explodiert. Jetzt mit dem Finger auf den Bund zu zeigen, ist ein politisches Ablenkungsmanöver", sagte FDP-Chef Thore Schaeck.
SPD und Grüne sehen hingegen den Bund in der Pflicht. Der Wesertunnel sei ein Bundesprojekt, deshalb müsse das Geld auch aus Berlin kommen. Auch Wirtschaftssenatorin Kristian Vogt (Linke) fordert von der Bundesregierung eine schnelle Umsetzung, weil der Bau eine enorme Bedeutung für Bremen habe.
Wenn das nicht passiert, dann haben wir hier ernsthafte Probleme. Dann hoffe ich, dass sich auch die Handelskammer mal bei Herrn Wissing meldet.
Kristina Vogt (LInke), Wirtschaftssenatorin
Laut einer Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums wird aktuell ein Vergabeverfahren für den Wesertunnel durchgeführt. Der Lückenschluss der A281 habe eine prioritäre Einstufung, deshalb solle es schnell geplant und entsprechend den Finanzierungsmöglichkeiten umgesetzt werden. Details zur Kostensteigerung wollte eine Ministeriumssprecherin nicht bestätigen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 12. Mai 2023, 8 Uhr