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Weihnachtsmarkt-Check: So viel zahlen Sie in Bremen und umzu
Acht Euro für einen Glühwein? Der Weihnachtsmarkt-Besuch kann ganz schön ins Geld gehen. Unser Preis-Check zeigt, was teurer geworden ist – und woran das liegt.
Bratwurst, Glühwein, Schmalzkuchen: Die Bremer Weihnachtsmärkte sind seit über einer Woche geöffnet. Wer es sich gut gehen lassen will, muss teilweise tief in die Tasche greifen. 4,50 Euro kostet der Glühwein an einem Stand, plus 3,50 Euro Pfand – schon zahlt man acht Euro pro Person. Ist alles teurer geworden? Wir haben den stichprobenartigen Preischeck für Sie gemacht.
Bremer Weihnachtsmarkt
Auf dem Bremer Weihnachtsmarkt beim Dom kostet der Glühwein meist vier Euro, vereinzelt auch 4,50 Euro. Fragt man die Verkäufer, berichten viele, dass die Preise auch im Vorjahr schon so hoch waren. Was aber teilweise tatsächlich zugelegt hat: der Pfand. Wo es in diesem Jahr 3,50 Euro sind, waren es im Vorjahr noch 2,50 Euro. Die Tassen seien teurer geworden, erklärt ein Standmitarbeiter.
Auch die Bratwurst kostet mehr. Susanne Keuneke ist Vorsitzende des Verbands der Schausteller und Marktkaufleute Bremen und hat selbst eine Wurstbude auf dem Bremer Weihnachtsmarkt. Sie hat den Bratwurst-Preis von vier Euro auf 4,50 Euro erhöht.
Schon im letzten Jahr habe sie das in Erwägung gezogen. Nun sei es einfach nicht anders gegangen. "Die Einkaufspreise sind dramatisch gestiegen", sagt Keuneke. Champignons und Pommes seien etwa 50 Prozent teurer geworden. Auch die Personalkosten machten ihr zu schaffen: "Für den Mindestlohn findest du keine Leute mehr."
Ähnliches berichtet Barbara Trumpf. Bei ihr kostet die Wurst 4,50 Euro. Erhöht hat sie die Preise nicht – obwohl es aus unternehmerischer Sicht nötig gewesen wäre. "Eigentlich müsste ich für die Bratwurst fünf Euro nehmen", sagt sie. Dann blieben aber die Leute weg.
Auch eine kleinere Preissteigerung von etwa 20 Cent habe sie schon in Erwägung gezogen. Das nötige Wechselgeld von der Bank koste dafür aber zu viel.
Schlachte-Zauber
Auf dem Schlachte-Zauber waren Glühwein und Co. auch im vergangenen Jahr schon etwas teurer als auf dem Markt in der Innenstadt. 4,50 Euro zahlt man hier durchschnittlich. Ein Stand hat dieses Jahr bereits die 5-Euro-Marke geknackt: Der Heidelbeer-Glühwein der Gamsbock-Hütte des Paulaner’s an der Schlachte. Drei Jahre lang habe man den Preis von 4,50 Euro nicht erhöht. Jetzt sei es bei den gestiegenen Einkaufspreisen nicht mehr anders gegangen, erklärt ein Mitarbeiter.
Preise 2024 auf ausgewählten Weihnachtsmärkten in der Region
Findorff
Anders ist das bei Oliver Trey, der das Findorffer Winterdorf veranstaltet. Seit drei Jahren hat er die Preise nicht erhöht: Glühwein und Kinderpunsch vier Euro, Bratwurst 3,50 Euro. Zwar sind auch seine Kosten gestiegen. Aber es hätten jedes Jahr mehr Besucher das Winterdorf besucht. So konnte er die höheren Ausgaben kompensieren.
Und Oliver Trey spart beim Pfand: Statt aus neuen Tassen trinkt man beim Winterdorf auch mal aus einer "Weihnachtsmarkt Dortmund 2000"-Tasse. Der Pfand liegt bei einem Euro.
Bremerhaven
Vier Euro kosten Glühwein und Kinderpunsch mittlerweile auch in Bremerhaven und damit 50 Cent mehr als im letzten Jahr. "Wir mussten leider erhöhen", sagt Alexandra Ausborn vom Verband der Bremerhavener Schausteller und Marktkaufleute. Sie hat einen Glühweinstand. Inflation, Energie- und Personalkosten – die meisten Schausteller hätten die Preise anheben müssen.
Oldenburg
Wer nur 3,50 Euro für Glühwein zahlen will, wird auf dem Lamberti-Markt in Oldenburg fündig. Für 5,50 Euro mit Pfand bekommt man hier ein Glas – genauso viel wie im letzten Jahr. Auch die Bratwurst ist bei vier Euro geblieben.
Auf dem Skandinavischen Weihnachtsmarkt bekommt man ausschließlich Winzer-Glühwein – für fünf Euro pro Glas. Kinderpunsch und Bratwurst kosten je vier Euro. Der Markt findet in diesem Jahr zum ersten Mal mit einem neuen Veranstalter statt.
Verden
Auch in Verden sind die Preise stabil geblieben. Allerdings musste man hier schon in den vergangenen Jahren 4,50 Euro für Glühwein oder Bratwurst ausgeben.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 12. Dezember, 19.30 Uhr