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Bestohlen auf dem Weihnachtsmarkt? Das sollten Sie dann tun

Ein Mann zieht auf einem Weihnachtsmarkt einem Besucher die Geldbörse aus der Hosentasche.
Wer sich vor Taschendieben schützen möchte, sollte seine Wertsachen am besten in geschlossenen Innentaschen aufheben. Bild: dpa | Frank Rumpenhorst

Taschendiebe lieben Weihnachtsmärkte. Sollte aber gleich den Notruf wählen, wer dort bestohlen wird? Bremens Polizeibehörden klären auf und sagen, wie man sich schützen kann.

Jemand stiehlt mir auf dem Weihnachtsmarkt das Portemonnaie. Wähle ich jetzt den Notruf "110", oder was muss ich tun?

Tatsächlich schlagen die Polizei Bremen und die Ortspolizei Bremerhaven für diesen konkreten Fall unterschiedliche Vorgehensweisen vor. Polizeihauptkommissar Jens Ammermann von der Ortspolizeibehörde Bremerhaven sagt: "Rufen Sie die Polizei über den Notruf: 110."

Nils Matthiesen, Sprecher der Polizei Bremen, betont dagegen, dass der Notruf nur für Notfälle gedacht sei: "Der Diebstahl eines Portemonnaies ist ärgerlich, stellt jedoch in der Regel keine akute Gefahrensituation dar. In diesem Fall wählen Sie bitte nicht den Notruf 110, sondern melden den Diebstahl bei der Polizeiwache oder nutzen die Möglichkeit der Online-Anzeige."

Anders lägen die Dinge allerdings, wenn man noch Täterhinweise habe und sich der Dieb noch in der Nähe befindet. Für diesen Fall sagt auch Matthiesen: "Wählen Sie die 110."

Die Ortspolizei Bremerhaven rät zudem:

  • Machen Sie andere Personen auf den Dieb aufmerksam.
  • Fordern Sie andere Personen direkt zur Mithilfe auf.
  • Kümmern Sie sich um das Opfer.
  • Prägen Sie sich Tätermerkmale ein. Stellen Sie sich als Zeuge zur Verfügung.
  • Lassen Sie sämtliche Karten sofort sperren.

Polizeistreife auf einem Weihnachtsmarkt.
Zwar zeigt die Polizei auf Weihnachtsmärkten oft Präsenz. Jedem Diebstahl individuell nachgehen kann sie dort aber nicht. Bild: dpa | Wolfgang Maria Weber

Einmal ganz grundsätzlich: Wann sollte man die 110 wählen, wann die 112, wann gar keinen Notruf, sondern die zentrale Rufnummer der Polizei?

Dazu sagt Matthiesen: "Wählen Sie die 110, wenn eine akute Gefahr besteht, zum Beispiel bei laufenden Straftaten, Bedrohung von Personen oder Gefahr für Leib und Leben." Dies könne etwa bei Einbrüchen, Körperverletzungen oder Brandstiftung der Fall sein.

Den Notruf 112 soll man Matthiesen zufolge bei medizinischen Notfällen oder Bränden wählen, zum Beispiel bei schweren Verletzungen, einem Herzinfarkt oder einem brennenden Weihnachtsstand.

Der Zentralruf der Polizei Bremen (0421 362-0) schließlich sei die richtige Wahl für alltägliche Fragen, Auskünfte oder auch Anregungen zur Polizei Bremen oder auch, wenn man eine bestimmte Dienststelle erreichen wolle. Die zentrale Rufnummer der Ortspolizei Bremerhaven für derartige Belange lautet 0471 953-0.

Unter welchen Voraussetzungen kommt die Polizei zum Tatort?

Dazu sagt Matthiesen: "Die Polizei kommt zum Tatort, wenn eine Gefahr für Personen oder die öffentliche Sicherheit besteht." Außerdem komme die Polizei, wenn eine laufende Straftat gemeldet werde, oder wenn es erforderlich sei, Beweise zu sichern oder Verdächtige festzustellen.

Noch einmal zurück zu den Diebstählen auf dem Weihnachtsmarkt. Am besten ist natürlich: Es erwischt einen gar nicht erst. Wie schützt man sich vor Taschendieben?

Die Ortspolizei Bremerhaven hat dazu ein paar Tipps:

  • Tragen Sie nur so wenig Bargeld, Zahlungskarten oder Wertsachen wie nötig bei sich.
  • Führen Sie Ausweis, Mobiltelefon und Geldbörse am Körper verteilt mit, möglichst in verschließbaren Innentaschen oder Brustbeuteln.
  • Tragen Sie Hand- oder Umhängetaschen immer mit der Verschlussseite zum Körper.
  • Halten Sie Ihre Tasche stets gut verschlossen.
  • Tragen Sie den Rucksack nicht auf dem Rücken, sondern lieber auf der Brust, sodass Sie ihn immer im Blick behalten können.

Wie sich Bremer vor digitalem Taschendiebstahl schützen können

Bild: Radio Bremen

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Quelle: buten un binnen.