Fragen & Antworten
Terminstau beim Bremer Bürgeramt: Ausweise aus Automaten sollen helfen
Wer derzeit einen Termin in den Bremer Bürgerservicecentern braucht, wird monatelang vertröstet. Mit neuen Automaten sollen zumindest die Termine für das Abholen von Ausweisen entfallen.
Weniger Behördengänge, mehr Selbstbestimmung: Digitalisierung hat sich die Verwaltung in ganz Deutschland verordnet. Ein Teil davon sind Automaten zum Abholen von Ausweisen. Sie sehen aus wie eine Packstation und in anderen Kommunen gibt es sie schon. Noch im April soll es auch in Bremen soweit sein, wie das Innenressort auf Anfrage mitteilt.
Wo werden die Abholautomaten in Bremen aufgestellt?
Die Bürgerservicecenter an der Stresemannstraße und in Bremen-Nord sind zuerst dran, heißt es beim Innenressort. Dort sollen die Boxen mit mehreren Abholfächern Ende April 2024 aufgestellt und auch in Betrieb genommen werden. Im Bürgerservicecenter Bremen-Mitte wird es noch dauern: Erst nach dem geplanten Umzug im kommenden Jahr in die neuen Räume an der Martinistraße wird es eine Abholstation geben.
Wie funktionieren die Automaten?
Schon bei der Antragstellung könnten Bürgerinnen und Bürger entscheiden, ob sie das fertige Dokument an der Station abholen möchten. Falls ja, bekommen sie einen PIN-Code, den sie beim Abholen eingeben müssen. Wenn die Abholstationen an der Start gehen, entfallen die Termine für das Abholen von Reisepässen in den Bürgerservicecentern, teilt die Behörde mit.
Was bedeutet das für den Terminstau?
Bei der Innenbehörde hofft man, dass sich mit der neuen Abholmöglichkeit der Terminstau lichtet, weil solche Termine, die bisher für die Ausgabe von fertigen Dokumenten vorgesehen sind, dann für andere Anliegen frei werden. Schon im Mai erwartet man eine Verbesserung.
Wer aktuell einen Termin online buchen will, bekommt Terminvorschläge ab Ende Juli. Welche Möglichkeiten für kurzfristige Termine gibt es?
Kurzfristige Termine gibt es, sie werden täglich neu eingepflegt, erfahren Bürger unter der Servicenummer 115. Dann allerdings muss man auf der Website in Sekundenschnelle auf die Anzeige des neuen Termins klicken, denn die Termine sind sehr schnell weg. Wer einen Termin braucht, sollte die Seite fortlaufend aktualisieren, um jede Veränderung sofort mitzukriegen, denn eine Benachrichtigungsfunktion gibt es nach Auskunft der Innenbehörde nicht. "In der Außendarstellung wirkt dieses zweigliedrige Verfahren so, als ob immer nur in weiter Ferne Termine verfügbar sind. Dies entspricht allerdings nicht der Realität: tatsächlich sind fortlaufend auch kurzfristig Termine verfügbar", teilt eine Sprecherin schriftlich mit.
Was passiert, wenn man über die tagesaktuelle Terminvergabe auch keinen Termin bekommen kann?
Bei eiligen Fällen solle man die Bürgerservicecenter direkt per E-Mail anschreiben und den Fall schildern, rät die Sprecherin. Die Beamten entscheiden dann, wie dringlich die Sache ist. Erreichbar sind die Bürgerservicecenter unter bscmitte@buergeramt.bremen.de, bscstre@buergeramt.bremen.de und bscnord@buergeramt.bremen.de. "Abhängig vom jeweiligen Einzelfall werden dort immer individuelle Lösungen angeboten", heißt es.
Bremerinnen und Bremer könnten übrigens auch selbst dazu beitragen, dass mehr Termine zur Verfügung stehen – indem sie rechtzeitig absagen, wenn sie einen Termin nicht wahrnehmen können. Erinnerungsmails oder SMS gebe es am Vortag vom Bürgeramt – wenn möglich. Mehr als zehn Prozent der gebuchten Termine würden dennoch nicht wahrgenommen und nicht abgesagt, über das Jahr gerechnet annähernd 40.000 Termine.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 30. April 2024, 19:30 Uhr