Schwimmkran hebt Spiekerooger Fährschiff zurück ins Hafenbecken
Bei einem Sturm hatte sich das Schiff losgerissen und war an Land getrieben. Jetzt ist das "Arbeitsschwein" wieder im Wasser.
Die wegen eines Wintersturmes im Hafen des ostfriesischen Küstenortes Neuharlingersiel gestrandete, tonnenschwere Nordseefähre ist von einem Schwimmkran zurück ins Wasser gesetzt worden. Alle seien erleichtert, dass das aufwendige Manöver ohne Schäden geglückt sei, sagte Ansgar Ohmes, Geschäftsführer der Nordseebad Spiekeroog GmbH, zu der die Inselfähre gehört, nach der Bergung. Zuvor habe es bei allen Beteiligten eine große Anspannung gegeben.
So eine Fähre zu bergen, mit dieser Konstruktion, ist nicht ganz ohne.
Ansgar Ohmes, Geschäftsführer der Nordseebad Spiekeroog GmbH
Die Fähre, mit der hauptsächlich Fracht aber auch Personen von und zu der ostfriesischen Insel Spiekeroog transportiert wurden, hatte sich während des Sturmtiefs "Zoltan" vor Weihnachten von ihrem Liegeplatz im Hafen des Küstenortes unbemerkt losgerissen. "Es war ein sehr schwerer Sturm und da sind verschiedene oder mehrere Leinen gerissen und dadurch ist das Schiff dann abgetrieben", sagte Ohmes.
Fähre soll am Freitag wieder im Linienverkehr fahren
Da die Wasserstände infolge einer Sturmflut hoch waren, trieb die Fähre auf eine niedrigere Hafenfläche an Land. Nachdem das Hochwasser wieder verschwunden war, lag sie seitdem dort auf dem Trockenen. Verletzt wurde bei der Schiffshavarie niemand. Auch Öl oder Diesel war nicht ausgetreten.
Für die Bergung nahm der Schwimmkran "Enak" am Donnerstagmorgen kurz nach Sonnenaufgang das 336 Tonnen schwere Schiff an den Haken. Der Kran hob die "Spiekeroog IV" von ihrem aktuellen Liegeplatz an, drehte und setzte es zurück ins Wasser. Das Manöver dauerte nur rund eine halbe Stunde. Viele Schaulustige verfolgten im Hafen die Bergung aus sicherer Entfernung.
Die "Spiekeroog IV" soll voraussichtlich schon am Freitag wieder im Linienverkehr fahren. Zwar seien die Antriebspropeller bei der Havarie beschädigt worden, sagte Ohmes. Diese seien aber schon ausgetauscht worden. Das über 45 Jahre alte Schiff sei "absolut robust" und bei der Havarie weitgehend unversehrt geblieben. "Das ist ein Arbeitsschwein, das funktioniert einfach."
Quelle: dpa.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 18. April 2024, 13 Uhr