Auschwitz-Überlebende erinnert in Bremen an Pogromnacht
Tova Pagi hat auf der Gedenkveranstaltung der Bremischen Bürgerschaft gesprochen. In Bremerhaven wird am Synagogen-Gedenkstein an die Opfer der Novemberpogrome erinnert.
In Bremen haben Mitglieder der Bürgerschaft an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Fünf Bremer Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens wurden in der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 ermordet. Um ihrer zu gedenken, hatte die Bürgerschaft die Zeitzeugin Tova Pagi aus Israel eingeladen. Die 90 Jahre alte Auschwitz-Überlebende hat am Mahnmal vor dem Landherrnamt im Schnoorviertel gesprochen.
Gedenkveranstaltungen auch in Bremerhaven und der Region
In Bremerhaven wird ab 17 Uhr am Synagogen-Gedenkstein in der Ludwigstraße an die Opfer der Novemberpogrome erinnert. Dort wird unter anderem das Kaddisch, das traditionelle jüdische Gebet für die Verstorbenen, gesprochen.
Auch in der Region gibt es Gedenkveranstaltungen. So veranstaltet die jüdische Gemeinde Delmenhorst in ihrem Gemeindehaus ab 18 Uhr einen Erinnerungsabend mit Ansprachen und Musik.
In Achim beginnt das Gedenken um 17 Uhr an den Stolpersteinen einer jüdischen Familie in der Straße Am Schmiedeberg.
Gedenkstunde im Bundestag
In der Reichspogromnacht wurden in ganz Deutschland Menschen jüdischen Glaubens umgebracht. Außerdem brannten die Nationalsozialisten Synagogen nieder und zerstörten viele andere jüdische Einrichtungen.
Eine zentrale Gedenkveranstaltung findet auf Einladung des Zentralrats der Juden in einer Berliner Synagoge statt. Dort werden dann auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) und Kanzler Olaf Scholz erwartet (SPD). Zuvor gibt es eine Gedenkstunde im Deutschen Bundestag.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 9. November 2023, 7 Uhr