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Martin Günthner will mit Ehrgeiz und Strategie für die SPD punkten

Was, wenn wir Sie wählen, Herr Günthner?

Bild: Radio Bremen

In Bremerhaven führt Martin Günthner die Liste der SPD an. Warum die Wähler am 14. Mai bei ihm ein Kreuz setzen sollten, erzählt er buten-un-binnen-Moderator Felix Krömer.

Martin Günthner war bis 2019 Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen sowie Justiz. Aktuell sitzt der 47-Jährige in der Bürgerschaft als stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD. Und obwohl der PR-Berater kein Schwimmabzeichen hat, stellt sich der gebürtige Bremerhavener den Fragen von buten-un-binnen-Moderator Felix Krömer in der Interviewserie "Trockenschwimmen" im Bremer Westbad.

1 Wieso Martin Günthner so gern Schach spielt

Fußball, Handball, Tischtennis – Günthner hat schon einige Sportarten ausprobiert. Treu geblieben ist er aber dem Schachspielen: "Ich spiele gerne Schach, das ist ja jetzt nicht so ein körperlich aktives Spiel, aber das ist eins, wo man den Geist richtig anstrengen muss und wo es viel um Strategie geht, um Taktik geht, um auch den Gegner so ein Stück weit zu lesen." Auch abseits des Schachbretts hilft ihm dieses Wissen, verrät Günthner ab Minute 3.09: "Es kommt ja immer ein bisschen darauf an, dass man auch so ein bisschen die Vorteile und Nachteile kalkuliert und überlegt, was ist so die längere Perspektive. Das macht im Schachspielen Spaß. Und das macht natürlich aber auch in der Politik Spaß." Dass er nicht nur beim Schach, sondern auch in der Politik ehrgeizig ist, erzählt Günthner ab Minute 4.39.

Man muss schon auch für was brennen. [...] Wenn Sie brennen, dann ärgern Sie sich natürlich auch, wenn was nicht funktioniert. Und ich finde, das ist durchaus auch eine gute Eigenschaft, weil das weckt Ehrgeiz, das weckt natürlich auch irgendwie das Verlangen, Dinge voranzubringen.

SPD-Politiker Martin Günthner während einer Pressekonferenz.
Martin Günthner, Spitzenkandidat der SPD in Bremerhaven

2 Was Martin Günthner antreibt

Aufgewachsen ist Günthner in einem Arbeiterhaushalt. Sein Vater war 49 Jahre lang Schriftsetzer. "Meine Familie ist immer politisch gewesen. Es ist immer über Politik diskutiert worden, auch kontrovers diskutiert worden." Viele Konflikte innerhalb der SPD habe es auch innerhalb seiner Familie gegeben, erzählt er Felix Krömer ab Minute 5.55. Sein Vater habe Helmut Schmidt verehrt, seine älteren Brüder hätten Schmidt dagegen kritisch gesehen. Er, Martin, habe als Nachzügler dazwischen gestanden. "Ihr redet alle zu viel", habe er gesagt und stattdessen angepackt: erst in einer Schülergruppe, die sich für den Umweltschutz engagiert hat, dann bei den Jusos und schließlich in der SPD. Sein politischer Antrieb: "Politik für Menschen zu machen, damit sie Arbeit finden, damit sie von ihrer Hände Arbeit leben können und sich und ihren Familien damit einen Aufstieg in der Gesellschaft organisieren können."

3 Was Günthner von Laschet gelernt hat

"Wir arbeiten jetzt für Andreas Bovenschulte. Wir arbeiten dafür, dass wir eine starke SPD bekommen", erzählt Günthner ab Minute 14.53. Über seine persönliche Zukunft habe er sich zwar Gedanken gemacht. Konkret äußern möchte er sich hierzu jedoch derzeit nicht. "Ich mache mir jetzt vor allem Gedanken darüber, wie wir die Wahl gewinnen am 14. Mai." Das sei kein Selbstläufer: "Armin Laschet war auch schon mal fast Kanzler. Am Ende hat Olaf Scholz die Nase vorn gehabt."

Wir arbeiten jetzt für Andreas Bovenschulte.

SPD-Politiker Martin Günthner.
Martin Günthner, Spitzenkandidat der SPD in Bremerhaven

4 Wie will Günthner Arbeitsplätze sichern?

Wie alle Spitzenkandidatinnen und -kandidaten darf auch Günthner ein Gesprächsthema auswählen. Er wählt Arbeit, das sei schließlich ein großer Schwerpunkt der SPD. Mit Digitalisierung, Automatisierung und Globalisierung müssen sich Bremen und Bremerhaven laut Günthner großen Herausforderungen stellen. Insbesondere in den Häfen und in der Logistikwirtschaft werde sich einiges verändern. Unsere Gesellschaft müsse flexibler werden. Dass jemand wie früher ein Leben lang in einer Firma arbeite, gebe es heute kaum noch. Es gehe heute um Weiterbildung, neue Ausbildung, Wechsel zwischen verschiedenen Stellen oder in neue Berufe, erzählt er ab Minute 17.15. Das Sichern von Arbeitsplätzen, auch durch Investitionen in Häfen, Forschung und Logistik, benennt Günthner als großes Ziel der SPD. Dabei müsse man den Menschen Perspektiven anbieten, für die es sich lohnt, sich weiter zu qualifizieren – mit der Aussicht, genügend Geld für die ganze Familie zu verdienen. Dafür brauche es gute Tarifverträge.

5 Mit wem kann sich Günthner eine Koalition vorstellen?

Wie alle anderen Spitzenkandidaten auch, darf sich Günthner am Ende ein Wassereis in der Farbe seines Wunsch-Koalitionspartners aussuchen. Entscheiden will er sich aber nicht. "Wenn wir eine bessere Ausgangsbasis als beim letzten Mal haben, gibt es mehr Möglichkeiten, sozialdemokratische Politik, die ich auch beschrieben habe, durchzusetzen. Und deswegen brauchen wir erstmal eine starke SPD", so Günthner ab Minute 31.30. "Und über Koalitionen redet man dann hinterher."

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 06. April 2023, 19.30 Uhr