Bremer Wirtschaft wächst überdurchschnittlich
- Trotz Krisen ist Bremer Wirtschaft stabil.
- Ausblick für kommendes Jahr laut IHK durchwachsen.
- Arbeitskräftemangel wird als großes Risiko gesehen.
Trotz Ukraine-Krieg und Corona-Nachwirkungen ist die Wirtschaft im Land Bremen der Handelskammer zufolge vergleichsweise gut durch das Jahr gekommen. "Wir haben eine gewisse Stabilität in der Wirtschaft", sagte Hauptgeschäftsführer Matthias Fonger am Dienstag. Im ersten Halbjahr 2022 sei die Bremer Wirtschaft nach vorläufigen Zahlen um 5 Prozent gewachsen – bei einem bundesweiten Durchschnitt von 2,8 Prozent.
Wir haben eine gewisse Stabilität in der Wirtschaft.
IHK-Hauptgeschäftsführer Matthias Fonger
Zu Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine habe in den Unternehmen Unsicherheit wegen der Energieversorgung geherrscht, sagte der Präses der Kammer, Eduard Dubbers-Albrecht. Das habe sich beruhigt. Auch habe die vom Bund beschlossene Energiepreisbremse mehr Planungssicherheit geschaffen. Allerdings stellten die Firmen viele Investitionen zurück. Der Preisauftrieb dämpfe den privaten Konsum. Zuletzt habe sich die Stimmung, zum Beispiel wegen der hohen Inflation, eingetrübt – deshalb sieht die Handelskammer für das kommende Jahr eher durchwachsene Aussichten.
Die IHK sieht zudem große Risiken im Arbeitskräftemangel vieler Betriebe. Um Ausbildungsplätze besser zu besetzen und den Mangel zu bekämpfen, will die Bremer Handelskammer einen "Pakt für Berufsorientierung" schmieden. Viele junge Menschen hätten beruflich viel Auswahl, wüssten aber nicht, wo es hingehen soll. Mehr Berufsorientierung in der Schule könne helfen, das zu ändern. Die Handelskammer will dafür auf die Bildungsbehörde zugehen.
Dieses Thema im Programm: Bremen eins, Nachrichten, 13. Dezember 2022, 15 Uhr