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Corona-Folgen erreichen Arktis: Forscher sitzen auf "Polarstern" fest

Der Crew-Austausch der Mosaic-Expedition kann nicht wie geplant stattfinden. Da Reisegenehmigungen fehlen, kommen die Wissenschaftler nicht von Bord des Bremerhavener Forschungsschiffes.

Ein Eisbrecher liegt umgeben von Eisschollen und leuchtet mit Scheinwerfern ins Dunkle.
Rund 100 internationale Forscher kommen aufgrund der Corona-Krise derzeit nicht vom in der Arktis eingefrorenen Forschungsschiff "Polarstern". Bild: Alfred Wegener Institut | Lars Barthel

Während der einjährigen Drift im Eis sollten alle zwei Monate die je hundert internationalen Forscher an Bord der Bremerhavener "Polarstern" ausgetauscht werden. Nun verzögert sich der nächste Crew-Wechsel, weil Ein- und Ausreisegenehmigungen ausstehen.

Vor welchen Problemen steht die Mosaic-Expedition in der Arktis?

In der aktuellen Situation haben viele Länder die Ein- und Ausreise beschränkt oder ihre Grenzen komplett geschlossen. Dazu zählt auch Norwegen, von wo aus das neue Team per Forschungsflugzeug zur "Polarstern" gebracht werden sollte. Die rund 100 neuen Wissenschaftler dürfen momentan nicht nach Spitzbergen einreisen. Die bisherige Crew kommt nicht von Bord. Einer der Teilnehmer der geplanten Forschungsflüge war zuvor in Bremerhaven positiv auf das Coronavirus getestet worden. Expeditionsleiter Marcus Rex vom Alfred-Wegener-Institut geht derzeit davon aus, dass der Austausch Mitte Mai stattfinden wird. Er befindet sich momentan in selbstauferlegter häuslicher Quarantäne.

Ein Mann steht auf der Brücke des Forschungsschiffes "Polarstern".
Expeditionsleiter Markus Rex vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut will bald wieder zurück auf der "Polarstern" sein. (Archivbild) Bild: Radio Bremen | Sonja Klanke

Heißt das, dass die gesamte Arktis-Expedition in Gefahr ist?

Nein, Marcus Rex geht davon aus, dass die Mosaic-Expedition wie geplant durchgeführt und auch beendet werden kann. Noch ist geplant, dass die Polarstern am 12. Oktober zurück nach Bremerhaven kommt. Allerdings gibt Rex auch zu, dass mit so einer Situation nicht gerechnet werden konnte. Man habe zwar für vieles Notfallpläne in der Schublade gehabt, aber nicht für eine weltweite Pandemie.

Wie geht die Mannschaft damit um, an Bord festzusitzen?

Ganz unterschiedlich. Einige wären jetzt gerne bei ihren Familien, sagt Markus Rex. Alle haben das Angebot per Satellitentelefon mit einem Experten zu sprechen, der auf Krisenbewältigung spezialisiert ist. Darüber hinaus musste den Wissenschaftlern an Bord erst einmal das dramatische Ausmaß der Situation verdeutlicht werden. Sie haben in der Arktis bisher nur kurze Zusammenfassungen der Nachrichten bekommen. Sorgen um die Verpflegung an Bord gibt es laut Rex nicht, genug Lebensmittel und Treibstoff seien vorhanden.

Dieses Foto von der "Polarstern"-Expedition geht um die Welt

Bild: AWI/Esther Horvaths

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Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Tag, 26. März 2020, 14:10 Uhr

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