Als das Bremer Weltraum-Labor in Betrieb ging

Simulation der Raumstation Columbus im Weltall
Die 13 Tonnen schwere Experimentierröhre sieht aus wie ein umgekipptes Getreide-Silo: Drei Astronauten können darin forschen. Bild: ESA

Heute vor zehn Jahren dockte das Weltraumlabor "Columbus" der europäischen Weltraumorganisation (ESA) an der Internationalen Weltraumstation (ISS) an.

Mehrmals war der Start verschoben worden: Mal lag es am Geld, mal an technischen Problemen, und schließlich setzte die NASA nach der Explosion des Raumtransporters "Columbia" vorübergehend alle Space-Shuttle-Flüge aus. Doch nun stand die Raumfähre "Atlantis" mit dem Raumlabor "Columbus" an Bord auf der Startrampe 39a des Kennedy-Space-Centers.

Rüdiger Kledzik
Beim Start war Rüdiger Kledzik noch sehr angespannt, aber danach konzentriert sich sein Team auf den Betrieb des Weltraumlabor im All. Bild: Radio Bremen

Aufgabe der Mission war es, das Raumlabor an die Internationale Raumstation (ISS) anzukoppeln und in Betrieb zu nehmen. Rund sieben Meter lang und knapp fünf Meter im Durchmesser misst der silbrig glänzende Zylinder. Das 1,4 Milliarden Euro teure Modul ist der europäische Beitrag und wurde im damaligen Bremer DASA-Werk montiert. Chefingenieur Rüdiger Kledzik verfolgt von Bremen aus den Start. Für ihn ist es eine besonderer Höhepunkt. Denn nach zehnjähriger Planung und einer nochmal so langen Bauzeit ist das Columbus-Projekt erstmal abgeschlossen.

Wir haben ja nun lange genug auf diesen Augenblick gewartet, nun wollen wir hoffen, das alles klappt.

Rüdiger Kletzik, Chef-Entwickler der Columbus-Kapsel

Hans Schlegel ist der deutsche Astronaut an Bord, der die heikle Aufgabe bekommen hat, mit seinem amerikanischen Kollegen Rex Walheim die Columbus im Außenbordeinsatz an die ISS zu montieren. Er ist davon überzeugt, dass die europäische Laborkapsel eines der bevorzugteste Ort für die Wissenschaftler sein wird, die auf der ISS arbeiten.

Als die Atlantis die ISS erreicht, wird Hans Schlegel krank. Die NASA verschiebt kurzerhand das Columbus-Manöver und benennt den Astronauten Stanley Love zum Ersatzmann. In sieben Stunden und 58 Minuten im Außeneinsatz wird anderntags das Labor per Roboterarm aus der Atlantis gehoben und an der ISS montiert. Den Vollzug vermeldet ein NASA-Sprecher mit den Worten: "Columbus is now part of the International Space Station."

Über den glücklichen Abschluss der Aktion war auch die ESA mehr als erleichtert. Der 11. Februar 2008 war ein großer Tag für die europäische Weltraumfahrt und ein großer Tag für ganz Europa. Seitdem verrichtet das europäische Raumlabor "Columbus" reibungslos seinen Dienst und das sicher noch bis 2024.

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Autor

  • Peter Meier-Hüsing
    Peter Meier-Hüsing

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Die Chronik 11. Februar 2018, 7:50 Uhr

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