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Baustart auf der A27: Das bereitet den Arbeitern am meisten Sorge

Auf einer Autobahn-Baustelle wird die Fahrbahn abgetragen.

Baustart auf der A27: Das bereitet den Arbeitern am meisten Sorge

Bild: Radio Bremen | Nils Braunöhler

Auf der Autobahn zwischen Bremen und Bremerhaven haben nun die Sanierungsarbeiten begonnen. Probleme könnten dabei jedoch von unten kommen.

Wie kommen die Sanierungsarbeiten voran?

Insgesamt eher schleppend. Der Asphaltbelag ist zwar bereits abgefräst worden, allerdings befindet sich darunter eine Betonfahrbahn. Und die zu entfernen, ist deutlich schwieriger. Sechs Meter tief muss die Baufirma in den Boden hinein, erst dann kann das marode Stahlgewölbe ausgetauscht werden. Bis zum Mittag wurde allerdings erst auf einer der vier Spuren eine Schicht von etwa einem halben Meter Tiefe abgetragen.

Rund 50 Meter breit soll die Baugrube letztendlich werden. Wenn die Arbeiten beendet sind und die Grube wieder zugeschüttet ist, soll ab Ende März wieder der Verkehr rollen. Eine Herausforderung besteht jedoch darin, die Baugrube trocken zu legen. Denn dafür muss das Grundwasser abgepumpt werden. Es gibt jedoch Befürchtungen, dass das Wasser in die Baugrube laufen könnte.

Werden besondere Anstrengungen getroffen, um den Zeitplan einzuhalten?

Um die Sanierungsarbeiten rechtzeitig zu beenden, soll auch samstags gearbeitet werden. Wegen der Fünf-Tage-Woche und des Fachkräftemangels der Baufirmen ist das für gewöhnlich nicht der Fall, doch das sei nun anders, wie Michael Wendt von der Autobahn GmbH erklärt: "Wir haben eine Firma gefunden, die einen Mehrschichtbetrieb leistet und auch am Samstag arbeitet. Denn uns ist sehr bewusst, wie wichtig die A27 für den Verkehr zwischen Bremen und Bremerhaven ist."

Auf den Umleitungsstrecken hat es zu Beginn große Probleme gegeben. Ist die Situation dort immer noch so schlimm?

Nein, die Lage hat sich inzwischen etwas entspannt. Die Unfälle sind weniger geworden, bestätigte die Polizei auf Nachfrage von buten un binnen. In der vergangenen Woche hatte es auf den Umleitungsstrecken zwischen Uthlede und Hagen mehrere Zwischenfälle gegeben, bei denen Lkws und sogar ein Kran von der Strecke abgerutscht waren. Die Polizei vermutet aber, dass Lkw-Fahrer aus Bremen vor allem in Ihlpohl abfahren und die L135 nach Bremerhaven nutzen. Was für einen wirtschaftlichen Schaden die damit einhergehenden Verzögerungen verursachen, ist noch nicht klar.

Von den Verzögerungen ist auch die Windkraft-Branche betroffen. Wie sieht die Lage mittlerweile aus?

Bis zuletzt lagen viele Rotorblätter von Windkraftanlagen auf Schwertransportern, die in Cuxhaven feststeckten und auf Genehmigungen für die Umleitungstrecken warteten. Inzwischen hat sich die Situation gebessert: Jede Nacht verlassen bis zu 30 Schwertransporter den Hafen, die Antragsverfahren für die Genehmigungen wurden vereinfacht. Wie ein Sprecher vom Verkehrsministerium in Hannover zu buten un binnen sagte, wurden für die Bearbeitung der Anträge extra vier Mitarbeiter abgestellt.

Der Druck kommt aber natürlich auch von der See. Denn warum sollten Kunden weiter den Hafen von Cuxhaven ansteuern, wenn nicht gesichert ist, wie schnell der Weitertransport möglich ist? Ob bald andere Häfen in Deutschland oder auch der Niederlande angesteuert werden und ob da überhaupt Kapazitäten vorhanden wären, ist noch unklar. Die Hafenwirtschaftgemeinschaft Cuxhaven war da für eine Stellungnahme bislang nicht erreichbar. 

Schaufel, Bagger und Fräse: So aufwendig ist die Reparatur der A 27

Bild: Radio Bremen

Autor

  • Till Kohlwes mit Brille und Bart lächelt in die Kamera
    Till Kohlwes

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Tag, 27. Februar 2024, 16:35 Uhr