"Bremer Banksy" platziert Pinguin-Statue gegen Erdogan in Gröpelingen

Eine Pinguin-Skulptur steht in Bremen-Gröpelingen auf einem Platz.

"Bremer Banksy" platziert Pinguin-Statue gegen Erdogan in Gröpelingen

Bild: Radio Bremen | Mischa Wahed

Ein neues Kunstwerk des Künstlers mit dem Pseudonym Mohamed Smith ist in Bremen-Gröpelingen aufgetaucht. Es macht auf die Gezi-Proteste 2013 in der Türkei aufmerksam.

Auf dem Bürgermeister-Koschnick-Platz steht jetzt eine Bronze-Skulptur eines Pinguins. Mit der Aktion will der "Bremer Banksy" an die Opfer der Geziparkproteste in Istanbul 2013 erinnern. Die Proteste, wurden zu einer landesweiten Bewegung gegen Erdogan. Doch der Sender CNN Türk zeigte damals eine Pinguin-Doku statt der aktuellen Protestbilder. So wurde der Pinguin zum Symbol der Proteste. Hinter einem QR-Code am Sockel der Statue verbirgt sich eine Webseite. Hier sind die Menschen aufgelistet, die im Zuge der Gezi-Proteste durch Polizeigewalt gestorben sind.

Die Statue hat schon eine längere Geschichte hinter sich. Mohamed Smith hatte den Pinguin nach eigenen Angaben zuvor schon in Köln aufgestellt. Doch die Stadt habe die Bronzeskulptur schnell wieder abgebaut und eingelagert. Rund 3.200 Euro musste Mohamed Smith zahlen, um den Pinguin wieder zu "befreien". Über Spenden konnte die Statue dann ausgelöst werden und ist nun in Bremen aufgestellt worden.

Ob die Statue an ihrem Platz bleibt, wird geprüft

Ob die Pinguin-Statue auf dem Bürgermeister-Koschnick-Platz stehen bleiben kann, ist noch nicht klar. Das Bremer Kulturressort prüft jetzt, "ob, in welcher Form und an welchem Standort genau diese temporäre Kunst präsent bleiben kann". Dazu will sich das Ressort unter anderem mit dem Amt für Straßen und Verkehr sowie dem Gröpelinger Ortsamt und Beirat austauschen. Prinzipiell freue sich das Ressort aber, dass Mohamed Smith immer wieder Kunstobjekte im öffentlichen Raum in Bremen platziere, so Bremens Staatsrätin für Kultur, Carmen Emigholz.

Wir schätzen das künstlerische Engagement von Mohamed Smith sehr, der mit seinen Kunstaktionen und Interventionen immer auch Statements zu gesellschaftspolitischen Fragen Stellung nimmt und zur Diskussion anregt.

Carmen Emigholz, Staatsrätin für Kultur

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 25. Oktober 2024, 17 Uhr