Diese Männer haben eine komplette Kegelbahn in eine Scheune gebaut

Zwei junge Männer stehen vor einer Kegelbahn.

Diese Männer haben eine komplette Kegelbahn in eine Scheune gebaut

Bild: Radio Bremen | Catharina Spethmann

Meist gibt es Kegelbahnen in Gasthöfen, doch im Kreis Cuxhaven wird in einer Scheune gekegelt. Ganz traditionell, wie in den 80ern. Dabei waren die Betreiber damals noch nicht geboren.

Eigentlich eine ganz normale norddeutsche Scheune, die hier in Frelsdorf etwas abseits der Hauptstraße steht – rote Ziegelwände, grün gestrichene Tür. Diese Tür ist aber sozusagen eine Art Zeitschleuse: Sie führt zu einer original erhaltenen Bundeskegelbahn von 1989. Damals war der 22-jährige Robin Hillmann noch nicht mal geboren.

Eine alte Scheune mit Backsteinen und grünem Eingangstor.
In dieser Scheune steht die Kegelbahn. Bild: Radio Bremen | Catharina Spethmann

Er und sein Freund Tim Bamberg (21) wollten schon länger gerne eine eigene Kegelbahn haben. Auf einem Kleinanzeigenportal fanden sie jemanden, der eine abzugeben hatte – nur 20 Kilometer entfernt: für umsonst, wenn die Abholer den Keller besenrein hinterlassen.  

Erstens ist das die alte Technik, die einen fasziniert. Die Knöpfe, die an der Bahn sind. Wenn wir die hochfahren, dann rumpelt und poltert das hinten. Das macht einfach Spaß, wenn man dann früher an die Kindergeburtstage denkt, das sind einfach schöne Erinnerungen.

Robin Hillmann, 22 Jahre alt

Plötzlich gab es einen riesigen Knall

Zwei Männer kegeln auf einer Kegelbahn.
Die Bahn dürfen nur Freunde und Familie nutzen. Bild: Radio Bremen | Catharina Spethmann

Abbauen, rauftragen, aufladen, abladen, in die Scheune tragen, wieder aufbauen: Das war wahnsinnig viel Arbeit, erzählen beide. Und vielleicht sei ihnen auch nicht so richtig klar gewesen, worauf sie sie sich da einließen. "Das Aufbauen war schon ordentlich Arbeit, so 500 Stunden oder so", erinnert sich Bamberg, der damals erst 17 Jahre alt war.

Im Sinne des Wortes: Ordentlich Holz – und das Objekt hatte seine Tücken, sagt Hillmann: "Es war tatsächlich so, wenn man den Strom angeschaltet hat, dann gab es hinten im Steuerkasten einen Riesenknall und das Licht ging aus – also da war tatsächlich ziemlich viel kaputt."

Kegelbahntechniker war begeistert

Zum Glück stand auf dem Steuerkasten noch die Telefonnummer des Kegelbahntechnikers, der die Bahn aufgebaut hatte. Der ging tatsächlich ran – und kam sogar vorbei: "Der hat uns hier geholfen, hat sich auch gefreut. Und ist dann nochmal aus seinem Auto ausgestiegen und hat gesagt: Das glaubt mir ja niemand, ich muss da nochmal ein Bild von machen. Eine Kegelbahn in einer Scheune, das habe ich ja noch nie gesehen", sagt Bamberg.

Zwei alte Röhrencomputer stehen nebeneinander auf einem Tisch. Davor ist jeweils ein Bedienpult mit Knöpfen. Dazwischen steht ein Kegel.
Die alte Technik fasziniert die beiden Männer. Bild: Radio Bremen | Catharina Spethmann

Besonders stolz sind die beiden auf das Bedienpult – eckige hellgraue Computer mit eckiger grüner Bildschirmschrift. "Das hat manchmal, wenn man da sitzt, schon sowas von einem Space-Shuttle", sagt Bamberg.

Und da steht die Kegelbahn nun – abgewetzte Holzbahnen, hellgrüner Nadelfilz-Teppichboden, orangefarbene Markierungen und weinrote Kugeln, der Renner auf allen Geburtstagspartys, sagen die beiden Männer, zu nutzen von Familie und Freunden.

Autorin

  • Catharina Spethmann
    Catharina Spethmann

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Das Wochenende aus Bremerhaven, 30. März 2025, 10.40 Uhr