Im Norden drohen bei einigen Bahnen Zugausfälle bis zu den Feiertagen

Wo an den Weihnachtstagen bei der Bahn Zugausfälle drohen

Bild: Imago | Nikito

Weihnachten fällt auf ein Wochenende. Was das für Bremer Bahnreisende bedeutet und worauf sie in Fernzügen, Metronom und Nordwestbahn achten sollten, verraten wir hier.

Die letzten Tage waren rund um Bremen von Zugausfällen geprägt. Grund waren hohe Krankenstände, aber auch ein Zugunfall an einem Bahnübergang zwischen Bremen und Hamburg, der die Strecke tagelang unpassierbar machte.

Dürfen Fahrgäste nun zu Weihnachten auf Besserung hoffen? Oder drohen ähnliche Ausfälle auch zum Fest? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Wie ausgelastet werden die Züge über Weihnachten sein?

Weihnachten fällt dieses Jahr auf das Wochenende. Darauf stellen sich auch die Bahnbetreiber ein.

Deutsche Bahn: Da die Festtage auf den Samstag und Sonntag fallen, erwartet die Deutsche Bahn besonders viele Reisende für die Tage direkt vor Weihnachten und nach den beiden Weihnachtsfeiertagen. Das gilt also am 22. und 23. Dezember sowie am 27. und 28. Dezember. Mit 80 zusätzlichen Zügen an Weihnachten und Silvester will die Bahn daher ihr Angebot rund um die Feiertage ausbauen. Die Züge fahren in der Zeit vom 23. Dezember 2022 bis zum 2. Januar 2023 vor allem auf den stark nachgefragten Verbindungen, teilt eine Sprecherin mit.

Metronom: Beim Bahnbetreiber Metronom drohen auch kurz vor Weihnachten einige Verbindungen auszufallen. Grund ist der seit Mitte vergangener Woche rasant gestiegene Krankenstand, der allein an diesem Montag für den Ausfall von rund 15 Verbindungen geführt hat. "Wie sich die Situation in den nächsten Tagen weiterentwickelt, lässt sich leider nicht genau vorhersagen – das Infektionsgeschehen ist ja sehr volatil", sagt Metronom-Sprecherin Miriam Fehsenfeld. "Es ist aber leider davon auszugehen, dass die Situation bis Weihnachten angespannt bleibt." Dies dürfte sich auch auf die Auslastung der noch fahrenden Züge im Regionalverkehr auswirken.

Nordwestbahn: Erfahrungsgemäß gebe es im Regionalverkehr – im Gegensatz zum Fernverkehr – rund um die Feiertage keine speziellen Tage oder Verbindungen, die außerordentlich ausgelastet seien, sagt Nordwestbahn-Sprecher Steffen Högemann. "Typische Reisezeiten und Reisetage bringen aber natürlich auch eine höhere Auslastung der Züge mit sich."

Wo drohen Verspätungen und Zugausfälle über die Feiertage?

Deutsche Bahn: "Fahrplanabweichungen, bedingt durch Bauarbeiten und externe Einflüsse, wie beispielsweise Eisregen oder kurzfristige Krankmeldungen, sind nie gänzlich vermeidbar", sagt eine Bahnsprecherin. Reisende sollten sich daher vor Fahrtantritt über ihre Zugverbindung erkundigen. Konkrete Streckensperrungen gibt es bislang nicht.

Metronom: Der aktuell hohe Krankenstand beim Bahnbetreiber Metronom hat seit dem Wochenende zu vielen Zugausfällen geführt. Diese drohten auch bis zu den Weihnachtstagen, sagt Metronom-Sprecherin Fehsenfeld. Der Bahnbetreiber versuche nachzubessern, indem Schichten tagesaktuell nachbesetzt würden. Darüber hinaus versuche das Unternehmen, vorrangig alle großen, linienübergreifenden Zugumläufe zu besetzen. "So wollen wir großräumige Ausfälle soweit wie möglich minimieren", sagt Fehsenfeld.
Welche Verbindungen vor und an Weihnachten kurzfristig betroffen sein könnten, lasse sich nicht prognostizieren.

Wir können Fahrgästen nur raten, sich vor Reiseantritt kurzfristig in den elektronischen Auskunftsmedien, am besten bei der Deutschen Bahn, über ihre aktuellen Verbindungen zu informieren.

Metronom-Sprecherin Miriam Fehsenfeld

Wer könne, der solle, je nach Strecke, gegebenenfalls alternative Reisemöglichkeiten prüfen, sagt die Metronom-Sprecherin.

Nordwestbahn: Derzeit verzeichne der regionale Bahnbetreiber im Netz der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen einen leicht erhöhten Krankenstand, was Anfang der Woche zu einigen Ausfällen im Netz geführt habe, sagt Nordwestbahn-Sprecher Högemann. "Die Lage kann sich aber sehr dynamisch verändern." Für eine Prognose mit Blick auf die Feiertage sei es daher noch zu früh, sagt Högemann. Für den Fall der Fälle habe die Nordwestbahn allerdings Bereitschaftsbusse für die Festtage und den Jahreswechsel in Bremen und Oldenburg stationiert. Diese könnten bei Störungen kurzfristig Abhilfe schaffen.

Wo wird über Auslastung, Verspätungen und Ausfälle informiert?

Grundsätzlich sollten sich die Fahrgäste stets über ihre geplanten Zugverbindungen informieren, lautet die Empfehlung aller Bahnbetreiber in und rund um Bremen. Im Einzelnen sind folgende Quellen wichtig.

Deutsche Bahn: Die Deutsche Bahn empfiehlt Reisenden, sich über die Auslastungsanzeige auf www.bahn.de und in der App DB Navigator zu informieren. Wer vor oder nach den Festtagen mit IC oder ICE unterwegs ist, sollte darüber hinaus einen Sitzplatz reservieren. Auf der Website der Bahn können sich Reisende auch über aktuelle Verkehrsmeldungen im gesamten Bahnnetz informieren.

Metronom: Der Bahnbetreiber Metronom rät Kundinnen und Kunden dazu, sich vor Reiseantritt kurzfristig in den elektronischen Auskunftsmedien, am besten bei der Deutschen Bahn, über ihre aktuellen Verbindungen zu informieren. Über Baustellen im Metronom-Gebiet informiert das Unternehmen zudem auf seiner Website.

Nordwestbahn: Der regionale Bahnanbieter stellt aktuelle Informationen zu seinen Verbindungen auf der eigenen Nordwestbahn-Website bereit. Darüber hinaus verweist die Nordwestbahn auch auf die Website der Deutschen Bahn und das Portal www.fahrplaner.de.