Infografik

Wie Parteien bei Bundestagswahlen in Bremen bisher abgeschnitten haben

Eine Wand voller historischer Wahlplakate.
Bild: Imago | Future Image

Seit Jahrzehnten ist die SPD in Bremen Spitzenreiter. Wie sich die politischen Machtverhältnisse seit 1949 trotzdem immer wieder verschoben haben, zeigt unsere animierte Grafik.

Seit mehr als 70 Jahren prägt die SPD die politische Landschaft in Bremen. Ihre Dominanz zeigt sich sowohl bei den Bürgerschafts- als auch bei den Bundestagswahlen. Bereits bei der ersten Nachkriegswahl 1949 erreichten die Sozialdemokraten 34,4 Prozent der Stimmen. Seitdem sind sie die führende politische Kraft.

Was sich jedoch verändert hat, ist die Konkurrenz: In den Anfangsjahren war die Deutsche Partei (DP) noch der Hauptverfolger der SPD in Bremen. 1961 schlossen sie sich auf Bundesebene mit dem Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten zur Gesamtdeutschen Partei (GDP) zusammen, lösten sich jedoch später auf. Damit war der Weg frei für die CDU, die in Bremen auf den zweiten Platz vorrücken konnte.

Bundestagswahlergebnisse im Land Bremen seit 1949 (Zweitstimmen in Prozent)

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Historische Erfolge der CDU und SPD

Die Bundestagswahl 1957 markierte schließlich einen historischen Wendepunkt: Der CDU/CSU gelang es auf Bundesebene mit 50,2 Prozent der Stimmen ein- und erstmalig die absolute Mehrheit zu erreichen. In Bremen zeigte sich ein deutlich anderes Bild. Dort kamen sie lediglich auf 30,2 Prozent. Fünfzehn Jahre später erlebte die SPD in Bremen ihren größten Erfolg. Bei der Wahl 1972 kam sie auf 58,1 Prozent.

Gleichzeitig kamen neue Parteien dazu: 1980 zogen Die Grünen erstmals in den Bundestag ein, konnten in Bremen jedoch erst drei Jahre später fünf Prozent der Stimmen gewinnen. Auch Die Linken, hervorgegangen aus der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) über die Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS), etablierten sich bei den Bremer Wählern.

AfD kommt dazu, Grünen verdrängen CDU

Nach der Wiedervereinigung gab es 1990 die erste gesamtdeutsche Bundestagswahl. Im Jahr 2005 kam es nach der vorzeitigen Auflösung des Bundestages zum dritten Mal in der deutschen Geschichte zu vorgezogenen Neuwahlen. Das sorgte dafür, dass die Linken in Bremen wieder mehr als fünf Prozent der Stimmen gewinnen konnten. Platz 1 und 2 gingen weiterhin an SPD und CDU.

Die FDP erhielt seit 1949 immer mehr als fünf Prozent der Bremer Stimmen. 2013 gelang das erstmals nicht. Sie kehrten zwar vier Jahre wieder zurück, mussten sich aber mit einem Platz hinter der AfD begnügen, die 2017 das erste Mal in den Bundestag einzog. Bei der Bundestagswahl 2021 konnten die Grünen erstmals die CDU als zweitstärkste Kraft in Bremen ablösen und über 20 Prozent der Stimmen für sich gewinnen.

Autorin

Quelle: buten un binnen.