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Weltraumbahnhof in der Nordsee: Doch keine Starts in diesem Jahr

Bild: Radio Bremen

Nur wenige Tage vor dem geplanten Erstflug ist klar: Die erste Test-Mission muss kurzfristig verschoben werden. Ein Grund sind fehlende Genehmigungen.

Beim Bremer Betreiberkonsortium "German Offshore Spaceport Alliance" (GOSA) haben sie bis zur letzten Minute gefiebert, dass in diesem Sommer die ersten Testraketen vom geplanten schwimmenden Weltraumbahnhof in der Nordsee starten können. Doch nun ist klar, daraus wird auf unbestimmte Zeit nichts mehr.

Einige Genehmigungen der Behörden im Vereinigten Königreich dauern länger als ursprünglich geplant, heißt es auf Anfrage von buten un binnen. Ohne diese Genehmigungen dürfen die Raketen, die zur Erde zurückkehren, nicht wie geplant im britischen Seegebiet landen.

Start wurde schon einmal verschoben

Ein Klein-Satellit im Weltall, im Hintergrund die Erde
Von der Offshore-Plattform sollen auch Klein-Satelliten ins All gebracht werden. (Symbolbild) Bild: dpa | esa P. Carril

Der Start war für Anfang Juli terminiert. Mit der Verzögerung sind die Raketentests am Offshore-Bahnhof für dieses Jahr nahezu unmöglich, weil das Wetter im Herbst wieder schlechter wird. Es ist das zweite Mal, dass die Demonstrationsphase verschoben wird: Ursprünglich war sie für April angedacht.

Nutzung unter anderem für Klein-Satelliten

Für den Offshore-Bahnhof ist geplant, dass sich von Bremerhaven aus ein Kontrollschiff und das Startschiff auf den etwa 460 Kilometer weiten Weg zum Startpunkt begeben. Bei den Demonstrationstests sollen die Raketen nicht höher als 80 Kilometer fliegen. Später soll der Bahnhof aber genutzt werden, um etwa Klein-Satelliten in den Orbit zu schießen. Dabei sollen sogenannte Microlauncher genutzt werden: Relativ kleine Raketen, die eine Last von bis zu 1.000 Kilogramm in den Weltraum tragen können.

Partner im Bremer Betreiberkonsortium GOSA sind das Raumfahrtunternehmen OHB, die Reederei Harren Group, die BLG Logistics Group und der Satellitenkommunikationstechnikhersteller MediaMobil Communication. Der geplante Startplatz in der Nordsee soll Europas Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana um eine weitere Option ergänzen und so auch die Raumfahrt "Made in Germany" entscheidend stärken, das verspricht sich der Industrieverband BDI von dem Projekt.

OHB startet bald die ersten Raketen vom Weltraumbahnhof in der Nordsee

Bild: Radio Bremen

Autorinnen und Autoren

  • Anna-Lena Borchert
    Anna-Lena Borchert Autorin
  • Christian Schwalb
    Christian Schwalb

Dieses Thema im Programm: Buten un binnen, 26. Juni 2024, 19:30 Uhr