So will der Senat künftig Geflüchtete im Land Bremen unterbringen

Zelte und Leichtbauhallen zur Unterbringung von Geflüchteten stehen in der Bremer Überseestadt.
Bild: dpa | Sina Schuldt

Bremen und Bremerhaven suchen händeringend Plätze für Flüchtlinge. Bremen will Hallen als Zwischenlösung aufbauen. Bremerhaven kauft die Jugendherberge.

Das Bremer Sozialressort will neue Unterkünfte für Geflüchtete aufstellen. Unter anderem sollen auf dem ehemaligen Areal des Klinikums Bremen-Mitte, dem Hulsberg-Gelände, für rund fünf Millionen Euro Leichtbauhallen aufgebaut und angemietet werden. Das hat der Senat beschlossen. In Bremerhaven kauft die Stadt die Jugendherberge, um darin ukrainische Flüchtlinge unterzubringen.

Mehr als 400 Plätze sollen in diesem Jahr in den Hallen auf dem Hulsberg-Gelände entstehen. Allerdings nur für zwei Jahre, da am Klinikum Mitte dann Tiefgaragen und Wohngebäude gebaut werden sollen. Aber auch zahlreiche Verträge für Notunterkünfte laufen in der zweiten Jahreshälfte aus – so zum Beispiel für mehrere Hotels in der Stadt.

Zwölf Millionen Euro für die nächsten zehn Jahre

Das Sozialressort sucht daher weitere Unterkünfte und hat dafür bereits Geld bereitgestellt: Allein zwölf Millionen Euro für die nächsten zehn Jahre. Hintergrund sind die weiterhin hohen Flüchtlingszahlen. Bremen nimmt zwar im Schnitt gerade monatlich weniger von ihnen auf. Vergleicht man aber die Monate mit denen vor einem Jahr sind es aber insgesamt mehr. Fest steht bereits auch , dass Zeltunterkünfte nicht mehr genutzt werden sollen. Sie bleiben nur als Notreserve und werden nicht belegt, sagt Behördensprecher Schneider.

Der Senatsbeschluss ermöglicht außerdem den Kauf der Jugendherberge in Bremerhaven. Laut Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) gibt es dort aktuell 160 Plätze für Geflüchtete aus der Ukraine. Für diese Personen müsste die Stadt laut Grantz ansonsten etwa 45 Wohnungen mieten.

Kauf der Jugendherberge laut Stadt günstiger als Anmietung

Der Mietvertrag für die Jugendherberge laufe am 30. Juni aus, eine Verlängerung sei nicht möglich gewesen. Außerdem sei der Ankauf wirtschaftlicher als weitere Mietzahlungen. Sobald die Jugendherberge nicht mehr für ukrainische Flüchtlinge benötigt werde und für Flüchtlinge aus anderen Herkunftsländern genutzt werden könne, soll die Ankaufsumme anteilig an das Land zurückerstattet werden.

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Bild: Radio Bremen

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  • Portrait von Pascal Faltermann
    Pascal Faltermann Autor

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 11. April 2023, 18 Uhr