Bremer Raumfahrtkonzern OHB rechnet mit mehr Militär-Aufträgen

Mehrere OHB-Mitarbeiter begutachten einen Wettersatelliten.

Bremer Raumfahrtkonzern OHB rechnet mit mehr Militär-Aufträgen

Bild: Imago | photothek

Das Unternehmen hat am Donnerstag seine Jahresbilanz vorgestellt. Trotz rückläufigem Gewinn wächst OHB aufgrund zahlreicher Aufträge in allen Unternehmensbereichen.

Der Bremer Raumfahrtkonzern OHB rechnet verstärkt mit Aufträgen in der militärischen Verteidigung. Das sagte der Vorstandsvorsitzende Marco Fuchs bei der Vorstellung der Bilanz für das vergangene Jahr.

2024 war der Gewinn zwar rückläufig – allerdings sorgt die hohe Anzahl an Aufträgen, die OHB zuletzt erhielt, für Wachstum in allen Unternehmensbereichen; darunter Satellitenkommunikation, Raketentechnik, Forschung und Sicherheit. Mit einer Auftragssumme von 1,7 Milliarden Euro konnte sich OHB dabei im Vergleich zu den Vorjahren deutlich steigern.

Dass wir die äußere Sicherheit auch selber, als Deutschland und als Europa, in die Hand nehmen müssen – ich glaube, das ist in den letzten Wochen und Monaten klar geworden.

Marco Fuchs im Interview.
Marco Fuchs, Vorstandsvorsitzender OHB

Kommendes Jahr erwartet OHB noch mehr Aufträge im Wert von 2,8 Milliarden Euro. Über 30 Prozent davon würden auf den Verteidigungssektor fallen. OHB-Chef Marco Fuchs verweist auf die angespannte weltpolitische Lage, die ein Umdenken in der Verteidigungspolitik bewirkt hat: "Dass wir die äußere Sicherheit auch selber, als Deutschland und als Europa, in die Hand nehmen müssen – ich glaube, das ist in den letzten Wochen und Monaten klar geworden." Europa müsse sich auch im Weltraum deutlich stärken. "Die Zusammenarbeit mit Amerika ist jetzt in einer Phase in der es eben auch Ungewissheiten gibt", sagte Fuchs.

OHB rechnet beispielsweise mit Investitionen in militärische Satellitenkommunikation und in Frühwarnsysteme für Raketenabwehr. Als Großprojekte aus anderen Bereichen hob der OHB-Vorstand unter anderem das von der Europäischen Weltraumorganisation ESA beauftragte Projekt ("LISA")  zur Erforschung von schwarzen Löchern hervor. Außerdem arbeitet der Konzern an Plänen für eine mobile Plattform für Raketenstarts beispielsweise auf der Nordsee.

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Vier News, 20. März 2025, 15 Uhr