"Mosaic"-Expedition: Crew kann "Polarstern" endlich verlassen

• Eigentlich sollte die Crew schon Anfang April ausgetauscht werden.
• Wegen der Corona-Pandemie konnte das neue Team nicht wie geplant in die Arktis reisen .
• Messdaten von rund vier Wochen fehlen.

Endlich können die Wissenschaftler die "Polarstern" verlassen: Eigentlich sollte das dritte Forschungsteam der großen "Mosaic"-Expedition des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts schon Anfang April von Kollegen abgelöst werden. Ursprünglich war der Crew-Wechsel mit Flugzeugen geplant. Wegen der Corona-Pandemie durften aber keine Flugzeuge in Spitzbergen landen.

Eine Lösung musste her: Nach zweiwöchiger Quarantäne ist Team 4 vor zweieinhalb Wochen von Bremerhaven aus mit zwei Schiffen in die Arktis gereist. Schon vergangenen Woche war die Crew angekommen. Dort mussten sie dann allerdings bis Donnerstagvormittag auf Team 3 warten, das den Kollegen mit der "Polarstern" bis zur Eiskante entgegenfuhr. Ursprünglich sollten sich die Schiffe schon vergangene Woche treffen, die "Polarstern" hatte dann aber für den Weg durch das Eis mehr Zeit gebraucht.

Messdaten von rund vier Wochen fehlen

Der Austausch wird laut AWI-Pressesprecher Sebastian Grote voraussichtlich noch das gesamte Wochenende dauern. Laut aktuellem Plan kehrt das neue, rund 100-köpfige Team am Montag mit der "Polarstern" zur Eisscholle zurück und setzt die Messungen fort. Die beiden deutschen Schiffe "Sonne" und "Maria S. Merian" bringen Crewmitglieder aus dem dritten Team zurück nach Deutschland.

Durch die Unterbrechung fehlen laut Expeditionsleiter Markus Rex Messdaten von rund vier Wochen. Das sei aber nicht weiter schlimm. Die Expedition solle wie geplant im Oktober enden.

Ein Rundgang über das Forschungsschiff "Polarstern"

Die "Mosaic"-Expedition gilt als eine der größten Expeditionen aller Zeiten. Die "Polarstern" hatte sich im Herbst 2019 an einer Eisscholle in der Arktis festfrieren lassen, um ein Jahr lang durch das Eis zu driften. So wollen die Wissenschaftler neue Erkenntnisse über den Klimawandel sammeln.