Krabbenbrötchen für 15 Euro? Warum die Preise bald fallen könnten

Krabbenbrötchen in der Hand

Krabbenbrötchen könnten bald schon günstiger werden

Bild: dpa | Mohssen Assanimoghaddam

Nordseekrabben sind selten geworden – und damit teurer. Inzwischen wird wieder mehr gefangen. Krabbenbrötchen für 15 Euro dürften so bald der Vergangenheit angehören.

Nachdem es im Frühjahr und Sommer kaum Krabben und entsprechend hohe Verbraucherpreise gegeben hat, rechnen Experten mit einer baldigen Kehrtwende. Vor allem in den Niederlanden, aber auch vor der niedersächsischen Küste hätten im August die Krabbenfänge wieder zugenommen, sagte Philipp Oberdörffer, Fischereiexperte bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Oldenburg. Die Erzeugerpreise seien bereits deutlich gefallen.

Vor ein paar Monaten haben Fischer für ein Kilogramm Krabben mit Schale noch zehn Euro bekommen, zurzeit sind es fünf Euro.

Philipp Oberdörffer, Fischereiexperte bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Bis die niedrigeren Preise auch beim Verbraucher ankommen, werde es noch ein wenig dauern. "Jetzt muss das Fleisch erst mal geschält werden", sagte er. Die Nordsee-Krabben werden hauptsächlich in Marokko verarbeitet. Sobald mehr Ware angeboten werden könne, werden seiner Überzeugung nach auch die Discounter wieder Krabben anbieten.

Schleswig-Holsteins Fischer haben weiterhin Probleme

Diese hatten die Schalentiere aus dem Sortiment genommen, "weil die Menge gar nicht da war", sagte Oberdörffer. Auch manche Restaurants im Norden verzichteten auf Krabbengerichte oder servierten nur geringe Mengen. Andere erhöhten die Preise, an manchen Orten kostete ein Krabbenbrötchen bis zu 15 Euro. 

Im Vergleich zu Niedersachsen seien die Fänge vor der schleswig-holsteinischen Küste im August deutlich geringer ausgefallen. "Das haben wir so auch schon im letzten Jahr beobachtet. Da haben September und Oktober den Fischern in Schleswig-Holstein die Saison gerettet", sagte Oberdörffer. 2023 hatten die deutschen Krabbenfischer knapp 6.000 Tonnen angelandet. In den Jahren 2000 bis 2015 im Durchschnitt waren es rund doppelt so viel. 

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Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Läuft, 11. September 2024, 14:45 Uhr