Fragen & Antworten
Krabbenbrötchen-Preise enorm gestiegen: Sind Krabben der neue Kaviar?
Bis zu 15 Euro kosten Krabbenbrötchen aktuell in Städten wie Hamburg. Doch wie sieht es in Bremerhaven aus – und wie gehen die Menschen hier mit den hohen Preisen um?
Eigentlich sind Fisch und Krabben ein Markenzeichen für die Nordseeküste. Doch bei den aktuellen Preisen für Brötchen mit Nordseekrabben kann manchen Menschen der Appetit vergehen. In Hamburg verlangen einige Fischbuden sogar schon zwischen zehn und 15 Euro. Andere Fischhändler haben schon gar keine Krabbenbrötchen mehr im Angebot, weil die einfach zu teuer wären. Doch wie sieht es in der Fisch- und Krabben-Hochburg Bremerhaven aus?
Wo kriegt man in Bremerhaven noch ein Krabbenbrötchen?
Auch hier gibt es weniger Krabbenbrötchen. Der Fisch-und-Meer-Stand neben dem Klimahaus verkauft die Brötchen schon nicht mehr, auch bei Gosch in Bremerhaven war am Montag der letzte Verkaufstag. Ein Krabbenbrötchen hat hier zuletzt 8,90 Euro gekostet, doch bald müssten die Brötchen mehr als 10 Euro kosten, sagt eine Mitarbeiterin. Kein Mensch sei bereit, das zu bezahlen. Auch das Klibfisch-Restaurantschiff am Neuen Hafen hat keine Krabbenbrötchen mehr, sagt der Chef Calito Klibisch.
Wir hätten sie gerne angeboten. Letztes Jahr haben wir den Preis schon, so wie wir‘s konnten, beibehalten. Obwohl wir den schon hätten erhöhen müssen. Aber dieses Jahr geht es leider gar nicht. Weil da müssten wir 14 bis 15 Euro für nehmen. Das kann man den Kunden nicht zumuten.
Calito Klibisch, Klibfisch-Restaurant
Bei solchen Preisen fürchten viele Händlerinnen und Händler Ärger und Enttäuschung. Es gibt aber auch noch Krabbenbrötchen unter 7,50 Euro, beispielsweise beim Marktstand in der Innenstadt oder bei Fiedler im Fischereihafen. Die Krabben, die hier verkauft werden, wurden in Marokko und Polen gepult und sind deshalb etwas günstiger.
Wie gehen Bremerhavener mit den Preisen um?
7 Euro für ein Brötchen – das ist für viele Menschen in Bremerhaven einfach zu teuer. Enige Leute gehen deshalb dazu über, die Krabben direkt selbs zu pulen. Für Touris gehört das Krabbenbrötchen aber offenbar noch zum Nordsee-Erlebnis dazu. Bei einer zufälligen Umfrage auf der Straße hat sich gezeigt, dass Urlauber, die in Bremerhaven zu Besuch sind, eher mal das Geld für ein Krabbenbrötchen bezahlen.
Viele Dinge sind in der Inflation teurer geworden, aber wieso sind die Preise ausgerechnet bei den Krabben so stark angestiegen?
Auf der einen Seite ist ein Grund der gestiegene Mindestlohn. Dazu kommen teurere Preise für den Schiffsdiesel der Kutter. Ein Bremerhavener Fischhändler sagt, dass auch die Fänge der Fischer zuletzt eher mau gewesen seien. Das könnte auch mit dem zuletzt stürmischen Wetter zusammen hängen. Und all diese Gründe machen das Krabbenbrötchen gerade richtig teuer: Die Preise sind so hoch wie noch nie, sagt ein Händler.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 22. April 2024, 19:30 Uhr