Diese 5 Phänomene hat der Nachthimmel über Bremen im Herbst zu bieten
Kürzlich strahlte eine Feuerkugel über Twistringen, im Bremer Umland waren Polarlichter zu sehen. Welche Himmels-Spektakel können Bremer in nächster Zeit beobachten?
1 Meteorschauer im Oktober
Der Meteorschauer der sogenannten Draconiden macht den Anfang: Vom 6. bis zum 10. Oktober ziehen die Himmelskörper über den Bremer Nachthimmel hinweg, am besten lassen sie sich am 9. Oktober beobachten. So viele Meteore wie bei dem bekannten Perseidenschauer im August sind aber nicht zu erwarten: Bei guter Sicht sind bis zu 10 Sternschnuppen pro Stunde zu sehen.
Ähnlich verhält es sich mit den Orioniden Ende des Monats: Höhepunkt ist hier der 22. Oktober, auch wenn der Schauer über einen Monat aktiv ist. Zu sehen sind hier doppelt so viele Sternschnuppen wie bei den Draconiden, nämlich um die 20 in einer Stunde. Zu erkennen sind die Meteore oft an einer länglichen Spur am Himmel, erklärt das Olbers Planetarium in Bremen.
Die Orioniden stammen vom bekannten Halleyschen Kometen. Halley selbst ist zwar nur alle 75 Jahre von der Erde aus zu sehen, doch die Splitter, die die Orioniden bilden, sind ein jährliches Phänomen.
2 Helle Planeten am Nachthimmel
Zurzeit ist der Jupiter besonders hell am Nachthimmel zu sehen, weiß Andreas Vogel vom Olbers Planetarium. Der Planet geht bei Sonnenuntergang im Osten auf und ist dabei fast so gut zu sehen wie der Mond. Der Experte erklärt, dass das auch mit seiner Größe zusammenhängt.
Der Jupiter ist so groß, dass tausend Erdkugeln reinpassen würden.
Andreas Vogel, Olbers Planetarium in Bremen
Nicht am Abend, aber am Morgen steht die Venus aktuell hell am Himmel: Als "Morgenstern" begleitet sie Bremerinnen und Bremer durch den gesamten Herbst.
Wenn das Wetter mitspielt, ist eine Konstellation am 10. Oktober besonders sehenswert: Dann stehen am frühen Morgen die Venus und der abnehmende Mond direkt nebeneinander am Nachthimmel. Ebenfalls sind im Herbst nicht nur der Andromedanebel, unsere Nachbargalaxie, gut zu sehen, sondern auch der Sternenhaufen der Plejaden.
3 Polarlichter
Diesen Herbst und Winter gibt es eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Polarlichter. Nicht nur über Bremen ist vermehrt mit dem Phänomen zu rechen. Vogel erklärt, dass der Grund dafür eine erhöhte Sonnenaktivität ist. Schon vor einigen Tagen war der bunte Nachthimmel im Bremer Umland zu beobachten.
Die Aurora Borealis, wie Polarlichter auf der Nordhalbkugel außerdem heißen, entsteht, wenn Sonnenwinde tiefer in die Atmosphäre eindringen, was normalerweise – daher der geläufige Name – vor allem in den Polarregionen geschieht. Das schöne Schauspiel war in der Geschichte oft Stoff für Mythen und Legenden. Skandinavische Völker sahen in ihnen beispielsweise Zeichen der Götter, im Europa des Mittelalters wurden sie oft als Vorboten von Unheil gedeutet.
4 Partielle Mondfinsternis
Am 28. Oktober verschwindet dann der Mond im Kernschatten der Erde, zumindest teilweise: Eine partielle Mondfinsternis wird im Bremer Nachthimmel zu sehen sein, erzählt der Experte des Planetariums. Kurz nach 22 Uhr ist dabei der Höhepunkt der Finsternis.
Ein kleiner Teil des Erdtrabanten streift am späten Abend dann den Kernschatten der Erde – und sieht zeitweise so aus, als wäre er angeknabbert. Kurz danach ist der Höhepunkt des Schauspiels schon wieder vorbei, ein leichter Schatten ist allerdings fast die ganze Nacht vor dem Mond zu sehen.
Eine Mondfinsternis ist deshalb so selten, weil mehrere Faktoren dafür zusammenkommen müssen. Nicht nur muss es einen Vollmond geben, der Mond also auf der sonnenabgewandten Seite der Erde sein, auch müssen Erde und Mond im richtigen Winkel zueinander stehen.
5 Die Geminiden
Neuer Monat, neuer Meteoritenschauer: Mitte Dezember ist mit den Geminiden ein Phänomen zu beobachten, das – anders als viele andere Meteoritenschauer – auch in Großstädten gut sichtbar ist.
Denn um den 14. Dezember, an dem der Höhepunkt des Schauers zu erwarten ist, ist außerdem Neumond. Es ist also dunkler als normalerweise, weswegen auch bei hoher Lichtverschmutzung in der Innenstadt bis zu 10 Sternschnuppen in einer Stunde zu sehen sind, weiß Andreas Vogel. Auf dem Land und überall dort, wo es besonders dunkel ist, kann man sogar mehrere Dutzend sehen.
Meteorschauer wie die Geminiden treten regelmäßig auf und sind eines der häufigsten Phänomene am Nachthimmel.
Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Bremen Vier Läuft, 18. September 2023, 15:45 Uhr